Indien müsse die Vermittlung von Qualifikationen, Wissen und Ausbildung der Bevölkerung sicherstellen, damit sie zum wirtschaftlichen Wachstum beitragen kann, forderte Kamal Nath, Indiens Minister für Transport und Autobahnen, bei der Eröffnung der Bautechnik-Messe Excon 2009.
Der Schlüssel zur Verbesserung des indischen Bildungssystems liegt in der Liberalisierung der Bildung. So erhalten Lernende nach Überzeugung von Prof. Abad Ahmad, Vorsitzender der Aga-Khan-Stiftung Indien, mehr Wahlmöglichkeiten und es ensteht ein gesunder Wettbewerb zwischen den Bildungseinrichtungen.
Trotz einer jungen Bevölkerung von 500 Millionen Menschen unter 25 Jahren beklagen indische und ausländische Unternehmen zunehmend den Mangel an Fachkräften. Bis zum Jahr 2022 sollen nun insgesamt 500 Millionen Inder durch berufliche Qualifizierungsmaßnahmen fit für den heimischen, aber auch internationalen Arbeitsmarkt gemacht werden.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) beabsichtigt, eine begrenzte Zahl von Verbundprojekten zu fördern, die innovative Lösungen für die nachhaltige Implementierung neuer Aus- und Weiterbildungsangebote in die Berufsbildungslandschaft der Zielregionen entwickeln. Die Zielregionen sollten im arabischen oder zentralasiatischen Raum oder in den ausgewählten Schwerpunktländern Russland, Indien, Vietnam oder China liegen. Projektskizzen sind dem Ministerium bis spätestens 28.01.2009 einzureichen.
Die Regierung des indischen Bundesstaates Uttar Pradesh beabsichtigt den Aufbau einer Behörde zur Modernisierung der beruflichen Aus- und Weiterbildung.
Deutschland gilt als ein Wunschpartner der indischen Regierung bei der Modernisierung der beruflichen Bildung des Landes. Zahlreiche Aktivitäten der vergangenen zwei Monate im Rahmen der deutsch-indischen Zusammenarbeit haben die Berufsbildungskooperation zwischen beiden Ländern entschieden voran gebracht.
Zur Eröffnung des Global Summit on Skills Development der Confederation of Indian Industry (CII) betonte Kapil Sibal, Minister für Human Resource Development, dass Indien aktiv nach Partnerschaften mit Ländern wie Deutschland suche. Denn Deutschland verfüge über sehr gute Berufsbildungszentren und könne Indien beim Aufbau der Berufsbildungsbereiches effektiv unterstützen.
Die Regierung des südindischen Bundestaates Karnataka plant die Umgestaltung der Berufsbildung, um diese besser auf die Bedarfe der Industrie abzustimmen. Die Regierung hat dafür eine ganze Liste von Empfehlungen, inklusive der Pflege einer "symbiotischen Beziehung" zwischen ITIs (Industrial Training Institutes) und Industrie.
Bildung und Bildungsreformen sind Schwerpunkte der indischen Regierung. Die Beschäftigungsfähigkeit ist ein Schlüsselfaktor, um die Lücke zwischen Bedarfen des Marktes und Verfügbarkeit von Arbeitnehmern zu schließen. Der Minister für Human Ressource Development sieht hier die Notwendigkeit privater Beteiligung.