News aus internationalen Bildungsmärkten

Die OECD hat die schlechte Ausbildung in den USA als einen wichtigen Grund für Probleme am Arbeitsmarkt ausgemacht. Als ein Rezept empfiehlt sie das bewährte "Duale System" der Deutschen.

Das indische Arbeitsministerium suchte erstmalig Unterstützung aus den USA und aus europäischen Ländern, um die eigene Jugend zu qualifizieren, so Arbeitsminister Mallikarjun Kharge gegenüber der Presse. Zudem hat die Regierung ein Memorandum of Understanding (MoU) mit Deutschland unterzeichnet, um Jugendliche "industriegerecht" zu qualifizieren.

Die Verbesserung der beruflichen Ausbildung hat in den USA hohe politische Priorität. Deutsche Unternehmen, die mit US-Bildungseinrichtungen am deutschen System orientierte Ausbildungskurse anbieten, stoßen derzeit bei der US-Regierung auf große Anerkennung.

Das produzierende Gewerbe in den Vereinigten Staaten benötigt dringend hochqualifizierte Fachkräfte, die mit komplexen technischen Anlagen umgehen, die Zusammenhänge in einer Produktionsstrecke verstehen und Fehler selbstständig beheben können. So lautet eine Feststellung auf der Konferenz "Skilled Labor: Conditions for Investments, Manufacturing, and Economic Growth in the U.S." Anfang Oktober in Washington, DC.

Die neue OECD-Studie "Off to a Good Start? Jobs for Youth" beleuchtet die Situation junger Menschen in den OECD-Länder. Die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) gibt dabei Empfehlungen an die Regierungen der Länder, um auch gering Qualifizierte besser in die Arbeitsmärkte zu integrieren. Eine Empfehlung lautet, die Lehrlingsausbildung und duale Berufsbildungsprogramme, wie sie traditionell in Österreich, Deutschland und der Schweiz durchgeführt werden, zu stärken.

Volkswagen eröffnete Anfang Juni seine Volkswagen Academy für die Aus- und Weiterbildung am Standort Chattanooga (USA, Tennessee). Die Berufsausbildung erfolgt nach deutschem Vorbild und den Standards von Volkswagen, da es in den Vereinigten Staaten keine vergleichbare Ausbildung gibt.

Die Stärke des deutschen Bildungssystems liegt in der Spitzenstellung bei den Abschlüssen im Sekundarbereich II, mit der Besonderheit des hohen Anteils von Abschlüssen im dualen System der Berufsbildung. Dies ist eines der Ergebnisse des Vergleichs der 30 OECD-Mitgliedsstaaten.

Das Arbeitsministerium der Vereinigten Staaten investiert 220 Millionen US-Dollar in Programme zur Förderung der beruflichen Entwicklung im Gesundheitswesen. Trainingsmaßnahmen in anderen Wachstumsindustrien werden auch ins Visier genommen.

Die Kooperationsprogramme der Europäischen Union TEP (Transatlantic Exchange Partnerships) mit Kanada und ATLANTIS (Actions for Transatlantic Links and Academic Networks for Training and Integrated Studies) mit den USA fördern Projekte aus der Hochschul- und Berufsbildung. Hierzu veröffentlichte die Exekutivagentur Bildung, Audiovisuelles und Kultur neue Aufrufe für Projekte. Anträge für die beiden Programme sind bis 01.04.2008 (TEP) und 23.03.2008 (ATLANTIS) zu übermitteln.