Zukunft der beruflichen Bildung in den USA

Das produzierende Gewerbe in den Vereinigten Staaten benötigt dringend hochqualifizierte Fachkräfte, die mit komplexen technischen Anlagen umgehen, die Zusammenhänge in einer Produktionsstrecke verstehen und Fehler selbstständig beheben können. So lautet eine Feststellung auf der Konferenz "Skilled Labor: Conditions for Investments, Manufacturing, and Economic Growth in the U.S." Anfang Oktober in Washington, DC.

Die Zukunft der beruflichen Bildung in den USA erörterten Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Congresswoman Virginia Foxx, Vorsitzende des House Subcommittee on Higher Education and Workforce Training sowie Gerri Fiala, Deputy Assistant Secretary for Employment and Training im U.S. Department of Labor sowie Vertreter aus Unternehmen.

 

Unternehmen und Politik diskutieren über die Zukunft der beruflichen Ausbildung

 

Der klassische "Blue-Collar Job", also die einfache Tätigkeit für den Arbeiter im Blaumann, hat ausgedient. Das ist das Ergebnis einer Diskussion zwischen Vertretern deutscher Unternehmen in den USA auf der RGIT-Konferenz "Skilled Labor: Conditions for Investments, Manufacturing, and Economic Growth in the U.S." am 3. Oktober in Washington, DC.

Das produzierende Gewerbe in den Vereinigten Staaten benötigt dringend hochqualifizierte Fachkräfte, wie etwa Mechatroniker, die mit komplexen technischen Anlagen umgehen, die Zusammenhänge in einer Produktionsstrecke verstehen und Fehler selbstständig beheben können.

Derartige praxisrelevante Ausbildungsgänge, die meist an Community Colleges vermittelt werden, hätten ein besseres Image verdient, da waren sich die Unternehmensvertreter von Siemens, Volkswagen Group of America, Festo USA und Karl Storz Endoscopy einig, und appellierten an die amerikanische Politik, berufliche Bildungsgänge stärker zu unterstützen. Wünschenswert seien bundeseinheitliche Ausbildungsgänge und die Vergleichbarkeit der Abschlüsse.

Wegen des Fachkräftemangels im mittleren Kompetenzbereich muss Volkswagen seine Mitarbeiter derzeit für mehrere Monate zur Ausbildung nach Deutschland entsenden; andere Unternehmen behelfen sich, indem sie mit den Community Colleges in der Region maßgeschneiderte Ausbildungsprogramme entwickeln.

Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des DIHK in Berlin verwies in seiner Rede auf das gelungene Public-Private Partnership in Deutschland: Die enge Kooperation zwischen öffentlicher Verwaltung, Unternehmen und Gewerkschaften in der beruflichen Bildung sei nicht nur Garant für eine niedrige Jugendarbeitslosigkeit, sondern auch für den nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands.

 

Start des Deutsch-Amerikanischen Fachkräfteaustauschs

 

Gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe sowie dem Central Piedmont Community College in North Carolina riefen DIHK und Representative of German Industry and Trade (RGIT) einen Deutsch-Amerikanischen Fachkräfteaustausch ins Leben.

Durch den Austausch sollen beruflich ausgebildete Mitarbeiter deutscher und amerikanischer Unternehmen künftig Arbeitserfahrung im jeweils anderen Land sammeln. Dadurch soll der interkulturelle Austausch verstärkt und Wege für Kooperationen geebnet werden. Virginia Foxx, Abgeordnete aus North Carolina im amerikanischen Kongress, zeichnete die Resolution als Zeugin mit.


Quelle: Representative of German Industry and Trade (RGIT), rgit-usa.com, 03.10.2011