iMOVE-Network Indien

Beim Network Indien informierten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die aktuellen wirtschaftlichen und bildungspolitischen Entwicklungen in Indien. Darüber hinaus standen Fördermaßnahmen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und die Aktivitäten der Deutsch-Indischen Arbeitsgruppe in der Berufsbildung auf dem Programm. Zudem hatten die Bildungsanbieter Gelegenheit, direkten Kontakt zum deutschen Büro der Federation of Indian Chambers of Commerce and Industry (FICCI) herzustellen.

 

Markus Milwa, kommissarischer Leiter von iMOVE, eröffnete das Seminar und leitete eine Vorstellungsrunde ein. Unterstützt wurde die persönliche Vorstellung durch eine Übersicht der laufenden und geplanten Indien-Aktivitäten der Anwesenden.

Blick über Teilnehmer auf Referentin
Maren Verfürth berichtet über die Indien-Aktivitäten des Bundesinstituts für Berufsbildung und die Deutsch-Indische Arbeitsgruppe zur Berufsbildung

Indien-Aktivitäten des BIBB und Deutsch-Indische Arbeitsgruppe in der Berufsbildung

 

Maren Verfürth vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) schilderte das Engagement des BIBB in Indien und die Aktivitäten der Deutsch-Indischen Arbeitsgruppe in der Berufsbildung.

 

Zu den Mitgliedern der Arbeitsgruppe, die auf der deutschen Seite vom BIBB koordiniert wird, gehört auch iMOVE. Arbeitsschwerpunkte der Gruppe sind Themen wie die Entwicklung moderner Lehrpläne, die Ausbildung von Ausbildern, die Modernisierung von Lehrmaterialen, die Schaffung eines nationalen Qualifikationsrahmens, die gegenseitige Anerkennung von Qualifizierungs- und Kompetenzstandards und die Entwicklung eines Arbeitsmarkt-Informationssystems.

 

Aktuelle Entwicklungen in Indien

 

Jürgen Männicke, iMOVE-Berater für die deutsch-indische Kooperation in der Berufsbildung, begann seinen Beitrag mit der Beschreibung einer indischen Eigenart: Inder schmieden gerne große Pläne mit der Zuversicht, dass auch komplexe Prozesse im Land schnell und effizient realisiert werden können. Als Beleg dafür nannte er die erfolgreiche Umstellung des Busverkehrs auf Erdgas in der Millionenstadt Neu-Delhi.

 

Doch Lernprozesse brauchen Zeit. So wurden diejenigen ambitionierten Ziele im elften Fünfjahresplan der indischen Regierung, die auf die Weiterentwicklung der Berufsbildung gerichtet waren, nicht annähernd erreicht. Viele der vereinbarten Ziele werden 2012 in den nächsten Fünfjahresplan übertragen. Zu beachten ist außerdem, dass die Modernisierungsbemühungen im Bereich der Berufsbildung stark sozialpolitisch motiviert sind.

 

Die Regierung hofft, mit einem besseren Berufsbildungssystem vor allem in ländlichen Gebieten die vielerorts dramatischen sozialen Spannungen abbauen zu können. Das Ziel, 500 Millionen Menschen bis zum Jahr 2022 auszubilden, hält Männicke für unrealistisch. Wenn in den nächsten zehn Jahren 100 Millionen Inder eine Ausbildung erhalten, ist das ein großer Erfolg. Nicht zuletzt wäre damit auch die Aufnahmefähigkeit der Wirtschaft erreicht.

 

Abschließend erläuterte Männicke die laufenden Projekte im Rahmen der bilateralen Arbeitsgruppe sowie den Stand der deutsch-indischen B2B-Beziehungen.

Referent und Teilnehmer
Dr. Dietmar Wuppermann informiert über Fördermaßnahmen des BMBF im Bereich der Berufsbildung in Indien

Fördermaßnahmen des BMBF

 

Dr. Dietmar Wuppermann vom Projektträger Berufsbildungsexport im Deutschen Zentrum für Luft-und Raumfahrt stellte die Förderbekanntmachung des BMBF vor.

 

Gegenstand der Förderung sind Verbundprojekte, die innovative Lösungen für die nachhaltige Implementierung neuer Aus- und Weiterbildungsangebote in der Berufsbildungslandschaft der Zielregionen entwickeln und implementieren.

 

Zu den Zielregionen gehören aufstrebende, dynamische Regionen Asiens, Osteuropas und des arabischen und afrikanischen Raums. Das BMBF erwartet die Konzentration des Bildungsanbieters auf Schwerpunktthemen oder -branchen. Die Vorhaben sollten vorzugsweise zu qualifizierten Fachkräften unterhalb des akademischen Niveaus auf Facharbeiterebene und im Bereich des mittleren Managements führen.

 

Ausführliche Informationen sind auf der neuen Internetseite des Projektträgers zu finden (siehe Rubrik Service - Links).

Referent
Markus Milwa, kommissarischer Leiter von iMOVE
Referent
Jürgen Männicke, iMOVE-Berater für deutsch-indische Kooperation in der Berufsbildung, fasst die aktuellen Entwicklungen in der indischen Berufsbildung zusammen
Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Teilnehmer im Gespräch