iMOVE-Länderseminar zu aktuellen Entwicklungen in Saudi-Arabien

Mehr als 30 Teilnehmende informierten sich beim virtuellen Länderseminar Saudi-Arabien am 28. April 2021 aus erster Hand über die aktuellen Entwicklungen und die Erkenntnisse aus der iMOVE-Marktstudie zum Bildungsmarkt Saudi-Arabien.

arabische Frau arbeitet an Computer

Markus Milwa, Freelancer und Teilzeitmitarbeiter der Unternehmen Christiani und Dusyma, ist Mitautor der iMOVE-Marktstudie Saudi-Arabien. Milwa stellte die Erkenntnisse der Studie vor und gab einen Ausblick zu Marktchancen.

Dr. Dalia Abu Samra-Rohte von der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Saudi-Arabien, Bahrain & Jemen unterstrich die Erkenntnisse der iMOVE-Marktstudie mit Daten und Fakten zu wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, zu aktuellen Entwicklungen auch unter Covid-19 in Saudi-Arabien und informierte über interessante Branchen. Besonders hervorgehoben hat sie den Öl- und Gassektor, die Logistik- und Tourismusbranche sowie Lebensmittel und Agrarwirtschaft als mögliche Branchen für Aus- und Weiterbildungskooperationen.

Carlo Humberg von der TÜV Rheinland Akademie GmbH teilte seine umfangreichen Erfahrungen, die er beim Aufbau und dem Betrieb des National Industrial Training Institutes (NITI) gemacht hat.

Während und nach den Präsentationen hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Gelegenheit, sich aktiv am Austausch zu beteiligen, was durch Fragen und Kommentare zu eigenen Erfahrungen im Land auch gut angenommen wurde.

Kristine Faenger, die die Veranstaltung mit Peter Pfaffe, beide iMOVE, moderierte, hat im Ausblick auf weitere Vernetzungsmöglichkeiten auf das nächste Arabisch-Deutsche Bildungsforum hingewiesen, das iMOVE in Kooperation mit der Ghorfa und dem Didacta Verband für Mai 2022 plant. Ferner informierte Faenger die Runde über aktuelle Gespräche mit dem Saudi Center for International Strategic Partnership (SCISP) und der Technical Vocational Training Cooperation (TVTC). Mit beiden Organisationen ist ein Round-Table geplant. Sobald es weitere Aktivitäten zu vermelden gibt, informieren wir Sie über das iMOVE-Portal und unseren Newsletter.

Berufsbildung in Saudi-Arabien

Saudi-Arabien hat in den letzten Jahren erhebliche Änderungen durchlebt und steht vor großen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen. Die Saudi Vision 2030 steht im Vordergrund der aktuellen Reformbemühungen. Diese beschreibt im Kern das Vorhaben der Diversifizierung der Wirtschaft und die damit verbundene Schaffung einer gewissen Unabhängigkeit vom vorherrschenden Wirtschaftssektor Öl.

Saudi-Arabien strebt die internationale Wettbewerbsfähigkeit und eine stärkere Exportorientierung an. Dazu gehören auch Planungen in Bezug auf die Berufsbildung zur Verringerung der hohen Arbeitslosigkeit, besonders bei jungen Menschen und Frauen, und die sogenannte Saudisierung, die eine höhere Quote von Anstellungen aus der saudischen Gesellschaft meint. So will man die Anzahl der Menschen aus Drittstaaten verringern, die überwiegend als ungelernte Arbeiter im Land tätig sind.

Hier können deutsche Aus- und Weiterbildungsanbieter mit ihren Angeboten ansetzen, denn die Berufsbildung hat traditionell noch einen sehr geringen Stellenwert. Sie muss durch gute Beispiele bei der Bevölkerung vermarktet werden und dieser die Karriereoptionen darstellen. Gleichzeitig müssen in Kooperation mit den Unternehmen vor Ort Ausbildungsgänge geschaffen werden, die den Bedarfen der Wirtschaft tatsächlich entsprechen. Die saudische Regierung unterstreicht durch ein sehr hohes Bildungsbudget die Wichtigkeit der Fachkräfte Aus- und Fortbildung.


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