Geschäftsanbahnung Argentinien: Berufsbildung - Chancen für Wachstum

Vom 13. bis 17. Mai 2019 fand eine vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Delegationsreise zum Thema Aus- und Weiterbildung nach Buenos Aires, Argentinien, statt, die iMOVE als Fachpartner begleitete. Insbesondere die zahlreichen Gespräche mit potenziellen Auftraggebern waren für die mitgereisten Bildungsanbieter wichtig.

zwei Frauen, ein Mann am Runden Tisch, Frau in der Mitte spricht in Mikrofon

Die Reise fand im Rahmen des Markterschließungsprogramms des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) statt. Die Firma enviacon führte die Geschäftsanbahnung durch und iMOVE begleitete die Reise als Fachpartner. Das Programm organisierte die Deutsch-Argentinische Industrie- und Handelskammer (AHK Argentinien).

Neben einem lehrreichen Informations- und Besuchsprogramm bei verschiedenen Aus- und Bildungseinrichtungen fand die Konferenz #FuturoParaFormar (Zukunft für Ausbildung) statt, an der die deutsche Delegation sowie Vertreterinnen und Vertreter von argentinischen Ministerien, Behörden und Unternehmen teilnahmen. Im Rahmen der #FuturoParaFormar informierte iMOVE in einer Keynote zum Thema "Industrie 4.0 und die Auswirkungen auf die Aus- und Weiterbildung".

Zweck der Reise war es, den mitreisenden Aus- und Weiterbildungsunternehmen Marktinformationen über den Aus- und Weiterbildungssektor in Argentinien aus erster Hand zu vermitteln und die Gelegenheit für erste Geschäftsanbahnungsgespräche zu schaffen. Nach Meinung der Bildungsunternehmen erfüllte die Reise diese Ziele voll.

Parallel reiste die Staatsssekretärin im BMWi, Claudia Dörr-Voss, nach Buenos Aires und nach Uruguay. Bei dieser Gelegenheit traf sie in Argentinien mit der Aus- und Weiterbildungsdelegation zusammen. Unter anderem bei einem Empfang in der Deutschen Botschaft, der zu Ehren ihres Besuchs stattfand, nutzte die Staatssekretärin die Möglichkeit zum Austausch mit der deutschen Bildungswirtschaft.

Marktinfos und Besuche bei argentinischen Bildungseinrichtungen

Zu Beginn der Geschäftsanbahnung erhielten die Bildungsanbieter aus Deutschland einen Überblick über die aktuelle wirtschaftliche und politische Lage sowie den Bereich der beruflichen Bildung in Argentinien.

Es folgten Besuche des Berufsbildungszentrums Buenos Aires (BBZ), der Robert Bosch Argentina Industrial S.A., der Gewerkschaft der Automobilbranche SMATA und des Nationalen Instituts für technische Bildung INET. Dabei tauschte sich die Delegation direkt mit Akteuren aus dem Bildungssektor und angrenzenden Bereichen aus.

#FuturoParaFormar

Runder Tisch mit Wirtschaft und Ministerien

Ein Runder Tisch fand mit Alejandro Mentaberry aus dem Ministerium für Bildung, Kultur, Wissenschaft und Technologie, Hernán López von Phoenix Contact, Pia Giudice vom Ministerium für Arbeit und Produktion, Eduardo Hernan Corso von der Stadtregierung Buenos Aires, Cecilla Sleiman vom argentinischen Unternehmerverband UIA, den deutschen Aus- und Weiterbildungsanbietern sowie dem BMWi, der AHK und iMOVE statt.

Individuelle Gespräche bei argentinischen Unternehmen und Institutionen

Darüber hinaus führten die Aus- und Weiterbildungsanbieter aus Deutschland eine Reihe von Einzelgesprächen mit argentinischen Unternehmen und Einrichtungen, die im Vorfeld der Geschäftsanbahnungsreise konkrete Bedarfe im Bereich Qualifizierung und Beschäftigungsfähigkeit genannt hatten und daher Interesse an Gesprächen mit deutschen Bildungsanbietern hatten.

Herausforderungen in Argentinien

Während der Reise erhielten die mitgereisten Bildungsunternehmen umfassende Informationen über die Situation im Bereich der beruflichen Bildung in Argentinien. Darüber hinaus gab es zahlreiche Möglichkeiten zu Gesprächen mit potenziellen Auftraggebern.

Argentinien steht aktuell vor politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen, die Marktchancen eröffnen können, die aber auch als Eintrittsschwierigkeiten in den Markt betrachtet werden müssen.

In diesem Kontext ist die hohe Arbeitslosigkeit von 9,2 Prozent und eine Jugendarbeitslosigkeit von rund 25 Prozent im Jahr 2018 zu nennen. Die Armutsquote des Landes beträgt 40 Prozent. Weitere Faktoren, die Auswirkung auf einen Markteintritt haben, sind die mangelnde Anerkennung der Berufsbildung in der Gesellschaft, die teils veraltete Technik in Ausbildungseinrichtungen und Unternehmen sowie die Erwartung der Unternehmen, dass der Staat für die Ausbildung sorgt, was dazu führt, dass die Unternehmen selbst wenig in die Ausbildung investieren.

iMOVE wird den Markt weiter beobachten und über aktuelle Entwicklungen und Chancen informieren.

Bildungsmarkt Argentinien

wehende Nationalflagge Argentinien