Rotes Kreuz schließt Ausbildungsstätten in Argentinien

Aufgrund wegfallender staatlicher Zuschüsse durch die Provinz Buenos Aires sieht sich das Rote Kreuz Argentinien gezwungen, seine Ausbildungsstätten im Land zu schließen. Mehr als ein Drittel der medizinischen Auszubildenden sind von dieser Entscheidung betroffen.

Das Rote Kreuz prüft derzeit noch juristische Maßnahmen gegen die Kürzungen, die der Präsident des Roten Kreuzes Argentinien, Diego Tipping, als illegal und willkürlich bezeichnet.

"Es gibt hier einen Widerspruch, den wir nicht verstehen", schildert Tipping die Situation: "Während die Landesregierung einen Mangel an medizinischen Fachkräften beklagt, ergreift die Regierung von Buenos Aires eine Maßnahme, die einen von drei Auszubildenden dazu bringt, seine Ausbildung nicht fortsetzen zu können."

Das Rote Kreuz Argentinien eröffnete seine erste Ausbildungsstätte im Jahr 1929 und bietet derzeit 6.000 von insgesamt 17.000 Ausbildungsplätzen für Krankenpfleger im ganzen Land an.

Die Regierung der Provinz Buenos Aires hatte die staatlichen Zuschüsse für das Rote Kreuz dieses Jahr um 50 Prozent gekürzt: Betrugen diese 2017 noch 104 Millionen Pesos (rund 5,1 Millionen US-Dollar), sanken sie dieses Jahr auf lediglich 54 Millionen Pesos (rund 2,7 Millionen US-Dollar).

Aufgrund dieser drastischen Einschnitte sieht sich das Rote Kreuz nicht mehr dazu in der Lage, seine Aktivitäten in Argentinien aufrecht zu erhalten. "Argentinien wird das erste Land der Welt sein, in dem das passiert", erklärte Tipping.


Quelle: amerika21 – Nachrichten und Anlaysen aus Lateinamerika, amerika21.de, 01.04.2018