Marokko im Rahmen des African Continental Qualification Framework

Die Afrikanische Union (AU) beabsichtigt mit dem African Continental Qualifikation Framework (ACQF) eine Ausbildungsinitiative zu schaffen, die auf die Entwicklung eines einheitlichen Qualifikationsrahmens der Länder Afrikas abzielt. Der nationale Qualifikationsrahmen für Marokko ist in der Entwicklung.

Detailansicht einer Skulptur: zwei Hände kommen zusammen
 
  • Autorin: Alba Elena Scheffler

Der nationale Qualifikationsrahmen in Marokko befindet sich in der Entwicklung, wichtige Bausteine für die Operationalisierung sind bereits vorhanden.

Der afrikanische Kontinent verfügt über ein vielfältiges Panorama an nationalen (NQF) und regionalen (RQF) Qualifikationsrahmen, das durch eine gewisse Dynamik gekennzeichnet ist. Das zeigt sich in der beginnenden Entwicklung von NQFs in einigen Ländern, der Genehmigung von Rechtsgrundlagen für RQF in anderen Ländern oder in der Erneuerung bestimmter Aspekte des RQFs.

Hintergrund zum African Continental Qualifikation Framework (ACQF)

Seit September 2019 arbeitet die Kommission der Afrikanischen Union (AUC) zusammen mit der Europäischen Union (EU), der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Europäischen Stiftung für Berufsbildung (ETF) gemeinsam an der Entwicklung des ACQF.

Die Entwicklung eines Qualifikationsrahmens geht aus dem "Skills for Youth Employability Programme" (SYEP) hervor, das im Juni 2019 eingeführt wurde und eine wichtige politische Initiative darstellt. Ziel der Initiative ist es, die Transparenz, Vergleichbarkeit und Übertragbarkeit von Bildungsabschlüssen in afrikanischen Ländern zu verbessern.

Die Forderung nach der Schaffung eines kontinentalen Qualifikationsrahmens für Afrika wurde bereits in wichtigen politischen Dokumenten und strategischen Initiativen formuliert, die auf die Integration und den Wohlstand auf dem Kontinent ausgerichtet sind: Der Erste Zehnjahresplan zur Umsetzung der Agenda 2063 (2014 – 2023) der AU, das AU-Freizügigkeitsprotokoll sowie die Kontinentale Bildungsstrategie für Afrika 2016 – 2025  (CESA 16 – 25) zählen die Entwicklung eines kontinentalen Qualifikationsrahmens ausdrücklich zu ihren Zielen.

Darüber hinaus setzt das Abkommen zur Errichtung der Afrikanischen Kontinentalen Freihandelszone (AfCFTA) in seinem Protokoll über den Handel mit Dienstleistungen den Rahmen für die gegenseitige Anerkennung von Bildung.

Ständige NQF Kommission

In Marokko befindet sich der NQF in der Entwicklung und profitiert von einem Jahrzehnt des nationalen Dialogs, des Peer-Learning mit anderen Ländern und wachsender politischer Unterstützung, die unter anderem zu der Einrichtung einer ständigen NQF Kommission geführt hat.

Obwohl es noch keinen Rechtsakt gibt, der die Merkmale des NQF für die konkrete Anwendung in allen Bildungsbereichen festlegt, führte die Regierung 2021 eine Reihe von Reformen der schulischen und beruflichen Bildung durch, bei denen der NQF eine wichtige Rolle zukam.

Marokko strebt Vergleichbarkeit mit europäischem Qualifikationsrahmen an

Für die Weiterentwicklung des eigenen NQF ist für Marokko die Zusammenarbeit mit regionalen und länderübergreifenden Initiativen und Projekten von Bedeutung, so auch das Mitwirken bei der Entwicklung des ACQF.

Mittelfristig strebt der Maghrebstaat an, eine Vergleichbarkeit seines NQF mit dem europäischen Qualifikationsrahmen (EQF) zu erreichen.

Gleichzeitig hat sich Marokko dazu verpflichtet, die Entwicklung des ACQF zu unterstützen und auf einen einheitlichen Qualifikationsrahmens auf dem Kontinent hinzuarbeiten. Die konzeptionell-technische Gestaltung des marokkanischen NQF zeigt die Offenheit des Landes für internationale Entwicklungen, insbesondere gegenüber dem EQF und dem Qualifikationsrahmen des Europäischen Hochschulraums.

  • Der Artikel entstand im Rahmen der Erstellung der Marktstudie Marokko für den Export beruflicher Aus- und Weiterbildung.

Vorschau Marokko

Noch in diesem Jahr ist die Veröffentlichung einer neuen iMOVE-Marktstudie Marokko für den Export beruflicher Aus- und Weiterbildung geplant. Parallel dazu gibt es eine neue Marktseite Marokko.


Quelle: iMOVE