Marokko: Zwölf Berufsbildungszentren sollen entstehen

Als Teil der Bemühungen der marokkanischen Regierung, junge Menschen in das Berufsleben einzugliedern, plant Marokko den Bau von zwölf hochmodernen Berufsbildungszentren, den "Cités des Métiers et des Compétences".

Blick auf einen Marktplatz
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Die Ausbildungsangebote der zwölf neuen Einrichtungen sollen sich an den Besonderheiten und Potenzialen der jeweiligen Regionen orientieren. Für deutsche Akteure der Berufsbildung entstehen hier interessante Anknüpfungspunkte, um in Marokko aktiv zu werden.

Berufsbildungszentren sollen bis 2024 eröffnet werden

In Marokko sieht die nationale Bildungsreform den Aufbau einer neuen Generation von Berufsbildungszentren, sogenannte Cités des Métiers et de Compétences, in den zwölf Regionen des Landes vor.

Übergeordnetes Ziel der Regierung ist es, mit der Einrichtung der Bildungsstätten die Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen zu fördern, die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu stärken und den Wandel hin zu einem homogenen und effizienteren nationalen Berufsbildungssystem einzuleiten.

Die Eröffnung der Bildungszentren ist schrittweise in drei Etappen über einen Zeitraum zwischen den Schuljahren 2021/2022 und 2023/2024 geplant.

Branchen für Bildungsmaßnahmen

Angeboten werden sollen berufliche Bildungsmaßnahmen, die den Besonderheiten und dem Potenzial der jeweiligen Region gerecht werden.

Entsprechende Schwerpunktbranchen und Tätigkeitsbereiche wurden bereits identifiziert. Dazu gehören unter anderem:

  • Landwirtschaft und Agroindustrie,
  • Fischerei,
  • Tourismus und Hotelgewerbe,
  • Gesundheit,
  • Handwerk,
  • Industrie,
  • Digital-Offshoring,
  • Künstliche Intelligenz (KI) und
  • personenbezogene Dienstleistungen.

Regionale Schwerpunkte der Bildungsmaßnahmen

Die Ausbildungen im Bereich Digital-Offshoring werden in allen zwölf Regionen angeboten, während es Ausbildungsangebote im Bereich KI lediglich in den Regionen Rabat-Salé-Kénitra und Casablanca-Settat geben wird.

In den Bereichen Landwirtschaft, Agroindustrie und Industrie, den wichtigsten und am weitesten verbreiteten Sektoren, werden die entsprechenden Ausbildungsgänge in den meisten Regionen angeboten, wobei das Angebot in Agadir und Casablanca auch Ausbildungsgänge für die Schiffbauindustrie umfasst.

Ausbildungsangebote im Hotel- und Tourismusbereich, dem anderen Schlüsselsektor der marokkanischen Wirtschaft, soll es an acht Bildungszentren geben.

Um Bildungsmaßnahmen im Gesundheitswesen anbieten zu können, muss eine Region über ein funktionierendes oder im Bau befindliches Universitätsklinikum verfügen. Dies trifft ebenfalls auf acht Regionen zu.

Die handwerklichen Ausbildungsgänge werden vor allem in den Regionen Fes-Meknes, Marrakesch-Safi und Drâa-Tafilalet angeboten, in denen dieser Wirtschaftszweig vorherrschend ist.

Chancen für deutsche Bildungswirtschaft

Anknüpfungspunkte für deutsche Bildungswirtschaft bestehen in diesem Kontext in vielerlei Hinsicht. Mitunter ergeben sich erste Chancen für Ausstatter von Bildungseinrichtungen.

Darüber hinaus dürften Anbieter von Schulungen und Fortbildungsprogrammen in den genannten Schwerpunktbranchen auf eine hohe Nachfrage treffen.

  • Autorin: Laura Lehmann

Der Artikel entstand im Rahmen der Erstellung der Marktstudie Marokko für den Export beruflicher Aus- und Weiterbildung.


Vorschau Marokko

Noch in diesem Jahr ist die Veröffentlichung einer iMOVE-Marktstudie Marokko für den Export beruflicher Aus- und Weiterbildung geplant. Parallel dazu gibt es eine neue Marktseite Marokko.


Quelle: iMOVE