Markteintritt und Berufliche Bildung in Afrika

Qualifikation ist der Schlüssel zu wirtschaftlicher Entwicklung und gesellschaftlicher Teilhabe – viele afrikanische Länder haben gerade in der beruflichen Aus- und Weiterbildung hohen Nachholbedarf.

Die Afrika-Initiative des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) setzt auf neue Formen der Entwicklungszusammenarbeit, die die lokale Wertschöpfung vorantreiben und die Bedürfnisse kleiner und mittelständischer Unternehmen in den Fokus rücken. Die VDMA-Trainingszentren bieten nachhaltige Strukturen, die eine langfristige und bedarfsgerechte Aus- und Weiterbildung der dringend benötigten Fachkräfte ermöglichen. In einer Studie der Global Perspectives Initiative aus dem Jahr 2019 schätzten die befragten Unternehmen den Fachkräftemangel – neben den Sorgen um die politische Stabilität, Rechtssicherheit und Korruption – als zentrales Risiko für eine Investition in Afrika ein. 

Dass die duale Berufsausbildung in Afrika einen großen Nachholbedarf hat, zeigen viele unterschiedliche Studien auf. Die Gründe dafür sind vielfältig – fehlende Erfahrungen in der dualen Berufsausbildung, das relativ schlechte Image einer nicht-akademischen Ausbildung sowie fehlende Strukturen gehören dazu. In Nigeria beispielsweise arbeitet die heimische Industrie intensiv daran, das Konzept "Technical and Vocational Education and Training" (TVET) stärker in eigene Geschäftsmodelle zu integrieren und auf diese Weise das Zusammenwirken von staatlichen TVET-Institutionen und der Wirtschaft zu intensivieren. Genau an dieser Stelle setzt die VDMA-Afrika-Initiative an, indem sie gemeinsam mit lokalen Akteuren an der industrienahen beruflichen Aus- und Weiterbildung arbeitet. Alle Partner eint die Erkenntnis, dass qualifiziertes Personal der Schlüssel für den wirtschaftlichen Erfolg ist. Das gilt nicht zur für einheimische, sondern auch für deutsche Unternehmen, die über den Einstieg in die berufliche Bildung in afrikanischen Märkten Fuß fassen können. Auf diese Weise können sie die vielfältige Marktpotenziale erschließen und ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit erhöhen.

Mit seiner Initiative leistet der VDMA auch einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung aktueller gesellschaftspolitischer Herausforderungen. Die Ausbildungszentren bieten den Menschen vor Ort die Möglichkeit, durch Qualifizierung echte Beschäftigungsperspektiven zu erlangen und so am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Insofern ist das VDMA-Afrika-Engagement nicht nur ein Marktentwicklungsprogramm – es ist auch eng mit dem Thema Migration verbunden und unterstützt ein nachhaltigeres Denken und Handeln.


Quelle: Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V., vdma.org, 14.05.2021