Bildungssystem Usbekistan im Überblick

Das Bildungssystem in Usbekistan umfasst mehrere Bildungsstufen von der frühkindlichen Bildung bis zur Hochschulbildung. Die Berufsbildung umfasst die grundlegende Ausbildung für eine berufliche Laufbahn, ist stark an den Anforderungen des Arbeitsmarktes ausgerichtet und durch staatliche Institutionen reguliert.

Usbekische Floristin filmt sich bei einer Arbeit offenbar für einen Online-Kurs

Das Bildungssystem in Usbekistan ist hierarchisch strukturiert und umfasst mehrere Bildungsstufen, die von der frühkindlichen Bildung bis zur Hochschulbildung reichen.

Im Jahr 2017 wurde das Bildungssystem reformiert, um die allgemeine Schulbildung von zwölf auf elf Jahre zu verkürzen. Gleichzeitig gestaltete die Reform die berufliche Bildung (initial Vocational Education and Training, iVET) flexibler, indem modularisierte und kürzere Ausbildungsprogramme eingeführt wurden.

Seit der Reform umfasst das elfjährige allgemeine Bildungssystem vier Jahre Primarbildung und zwei Zyklen der Sekundarbildung, bestehend aus fünf Jahren an der Sekundarstufe I und zwei Jahren an der Sekundarstufe II (Klassen 10 und 11).

Die Vorschulbildung in Usbekistan ist nicht verpflichtend, wird jedoch zunehmend durch staatliche Programme gefördert, um Kindern im Vorschulalter von drei bis fünf Jahren eine bessere Vorbereitung auf die Schule zu ermöglichen.

Die allgemeine Schulbildung beginnt mit der Grundschule, die die Klassen 1 bis 4 umfasst und von Kindern ab dem sechsten Lebensjahr besucht wird. Darauf folgt die Sekundarbildung für die Klassen 5 bis 9, die grundlegende Fächer umfasst und auf die weiterführende Bildung vorbereitet. Diese Stufen bilden zusammen die obligatorische neunjährige Schulbildung.

Nach Abschluss der Sekundarstufe I haben Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, entweder eine zweijährige berufliche Ausbildung in Berufsschulen zu absolvieren, die sie auf den Arbeitsmarkt vorbereitet oder ihnen die Möglichkeit bietet, in eine Fachschule weiterzugehen. Alternativ können sie eine Sekundarschulbildung (Klassen 10 und 11) in akademischen Lyzeen fortsetzen, die sie auf die Hochschulbildung vorbereitet. Fachschulen und Technika bieten eine Ausbildung nach der 11. Klasse an mit der Möglichkeit, entweder direkt in den Arbeitsmarkt einzutreten oder ein Hochschulstudium zu beginnen.

Die Hochschulbildung in Usbekistan umfasst Bachelor-, Master- und Promotionsstudiengänge. Universitäten, Institute und Akademien bieten diverse Studiengänge an, die auf die Bedürfnisse des modernen Arbeitsmarktes zugeschnitten sind. Die Regierung fördert die Internationalisierung der Hochschulbildung und hat verschiedene Partnerschaften mit ausländischen Universitäten und Bildungseinrichtungen aufgebaut. Dies dient dazu, die Qualität der Bildung zu verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit der usbekischen Hochschulabsolventinnen und Absolventen zu erhöhen.

Berufliche Aus- und Weiterbildung

Die Berufsbildung in Usbekistan umfasst die grundlegende Ausbildung für eine berufliche Laufbahn und ist Teil des formalen Bildungssystems. Sie wird stark an den Anforderungen des Arbeitsmarktes ausgerichtet und durch staatliche Institutionen reguliert. Die Ausbildung erfolgt in Technika, beruflichen Colleges, Berufsschulen und spezialisierten technischen Schulen, wobei ein Gleichgewicht zwischen theoretischer und praktischer Ausbildung angestrebt wird.

Seit dem Jahr 2019 wird das System weiter modernisiert, wobei der Fokus auf einer praxisnahen Ausbildung und kompetenzbasierten Lehrplänen (Competency-Based Training, CBT) liegt, die regelmäßig überprüft und aktualisiert werden.

Das usbekische Berufsbildungssystem bietet drei Möglichkeiten:

  • 11 Jahre allgemeine Sekundarschulbildung
  • 9 Jahre allgemeine Sekundarschulbildung + 2 Jahre in einem akademischen Lyzeum
  • 11 Jahre allgemeine Sekundarschulbildung plus 0,5 bis 2 Jahre in einem Berufskolleg

Ein wichtiger Bestandteil der Berufsbildung sind Praktika und Lehrlingsausbildungen, um eine enge Verbindung zwischen Theorie und Praxis herzustellen.

Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber beklagen dennoch, dass die Qualität der Ausbildung häufig nicht den Anforderungen der Unternehmen entspricht. Zudem haben viele Absolventinnen und Absolventen Schwierigkeiten, eine Arbeit in ihrem Fachgebiet zu finden, was auf eine Diskrepanz zwischen Ausbildung und tatsächlichen Marktbedürfnissen hinweist.

Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurde das duale Bildungssystem eingeführt, das eine engere Zusammenarbeit zwischen Bildungsinstitutionen und Unternehmen vorsieht. Die Ausrichtung an Standards internationaler Berufswettbewerbe wie WorldSkills und nationale Reformen tragen zur Qualitätssicherung bei.

Die Regierung übernimmt die Kosten für Berufsschulen, während technische Schulen und Colleges teilweise durch Studiengebühren finanziert werden. Zudem wird verstärkt die Beteiligung von Arbeitgebern an der Lehrplanentwicklung gefördert und private Bildungsanbieter erhalten mehr Unterstützung.

iMOVE-Marktstudie Usbekistan

Titelbild der Marktstudie mit wehender Nationalflagge Usbekistan

Der Artikel ist ein Auszug aus der iMOVE-Marktstudie Usbekistan für den Export beruflicher Aus- und Weiterbildung, die kürzlich erschienen ist. In der Marktstudie finden Sie alle für den Artikel verwendeten Quellen.

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Quelle: iMOVE-Marktstudie Usbekistan