BIBB veröffentlicht Discussion Paper "Einwanderung in die Ausbildung"

Das vorliegende Discussion Paper will Möglichkeiten, Herausforderungen und Handlungsbedarfe bei der Ausbildungsmigration identifizieren und somit die Umsetzung in die Praxis unterstützen. iMOVE hat in der Publikation die Rolle und das Potenzial der deutschen Bildungswirtschaft dargestellt.

Das neue Gesetz zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung und weitere Maßnahmen sollen die Einwanderung von Fach- und Arbeitskräften sowie von Studierenden und Auszubildenden (als künftige Fachkräfte) nach Deutschland optimieren und beschleunigen. Trotz angehender Vereinfachung und neuer Möglichkeiten besteht in der Umsetzung ein großer Informations-, Abstimmungs- und Handlungsbedarf.

Gerade bei der Ausbildungsmigration fehlt es an flächendeckenden Angeboten im In- und Ausland.

Brückenkurse der Bildungswirtschaft können die Erfolgsaussichten ausländischer Auszubildender erhöhen

Das vorliegende Discussion Paper will Möglichkeiten, Herausforderungen und Handlungsbedarfe identifizieren und somit die Umsetzung in die Praxis unterstützen. Dabei geht es auch um Rolle und Potenzial der deutschen Bildungswirtschaft, die MOVE auf den Seiten 59 bis 61 zusammenfasst.

Auf der Grundlage ihrer Bildungskompetenz sowie ihrer grenzüberschreitenden Erfahrungen und Kontakte bei gleichzeitigen engen Beziehungen zur deutschen Wirtschaft können die Bildungsanbieter mit Maßnahmen der Ausbildungsvorbereitung und Vorqualifizierung nicht nur zur Skalierung der Vermittlung von Auszubildenden aus Drittstaaten beitragen. Sie können auch die Wahrscheinlichkeit ihrer erfolgreichen, nachhaltigen Integration in die Ausbildungsbetriebe erhöhen.


Einwanderung in die Ausbildung

Möglichkeiten und Herausforderungen der gezielten Gewinnung, Vorbereitung und Integration von Auszubildenden aus Drittstaaten

zum kostenfreien Download der Publikation


Pressemitteilung des BIBB. Der letzte Absatz behandelt das Discussion Paper "Einwanderung in die Ausbildung", in dem iMOVE die Rolle und das Potenzial der deutschen Bildungswirtschaft zusammengefasst hat.

BIBB-Präsident Esser: "Mehr Fachkräfte aus aller Welt gewinnen"

BIBB unterstützt Erleichterungen in der Einwanderung

Zum morgigen Inkrafttreten (01.03.2024) zentraler Neuerungen des Gesetzes zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung erklärt der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), Friedrich Hubert Esser: "Wir brauchen mehr Einwanderung aus dem Ausland, von Fachkräften, qualifizierten Arbeitskräften oder von Menschen, die wir bei uns ausbilden wollen. Wir freuen uns, dass wir als BIBB bei der praktischen Umsetzung der rechtlichen Erleichterungen einen aktiven Beitrag leisten."

Das Gesetz eröffnet Fachkräften und qualifizierten Arbeitskräften neue Einwanderungswege. In bestimmten Fällen sind Einreise und Erwerbstätigkeit nun ohne die Anerkennung der ausländischen Berufsqualifikation möglich. Für die Arbeit in vielen Berufen bleibt die Anerkennung notwendig, kann aber unter bestimmten Voraussetzungen erst nach der Einreise erfolgen, so beispielsweise im Rahmen einer Anerkennungspartnerschaft zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. "Das begrüße ich, denn Fachkräfte können schneller einreisen und bereits in Deutschland wertvolle praktische Erfahrungen sammeln. Gleichzeitig werden sie vom Arbeitgeber auf dem Weg zur Anerkennung unterstützt und profitieren von den Vorteilen", betont Esser.

Damit die Berufsanerkennung für möglichst viele Fachkräfte attraktiv ist, braucht es effiziente Verfahren. Das aktuelle Antragsgeschehen, Erfolge sowie Optimierungspotenziale beleuchtet der neue Bericht zum Anerkennungsgesetz des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), der auf den Ergebnissen des BIBB-Anerkennungsmonitorings beruht.

Das BIBB ist nicht nur an der Analyse beteiligt, sondern unterstützt auch konkret bei Verbesserungen im Anerkennungsprozess. So sind bereits mehrere Bundesländer für unterschiedliche Berufe an den digitalen Antragsservice über das Informationsportal der Bundesregierung "Anerkennung in Deutschland", das vom BIBB betrieben wird, angebunden.

Zum Inkrafttreten der neuen Regelungen im Fachkräfteeinwanderungsrecht hat das Portal seine Informationen zu Einwanderung und Berufsanerkennung aktualisiert und das Online-Tool "Anerkennungs-Finder" überarbeitet, über welches auch der Einstieg in den Antragsservice erfolgt. Zudem initiiert das BIBB im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) branchenspezifische Austauschformate für zuständige Stellen der Länder und wirkt dabei aktiv an der Vereinheitlichung von Dokumenten und Prozessen mit.

Mit den neuen Regelungen zur Fachkräfteeinwanderung gibt es auch neue Möglichkeiten der Einwanderung für Personen mit ausgeprägter berufspraktischer Erfahrung. Voraussetzung hierfür ist in der Regel ein im Ausbildungsland staatlich anerkannter Berufs- oder Hochschulabschluss. Alternativ dazu können auch Abschlüsse von deutschen Auslandshandelskammern (AHK) der Kategorie A die Voraussetzung erfüllen. Das BIBB wird künftig auf Antrag der Auslandshandelskammern prüfen und bescheinigen, welche den AHK-Abschlüssen zugrunde liegenden Ausbildungen die notwendige berufliche Handlungsfähigkeit vergleichbar einer Ausbildung nach Berufsbildungsgesetz oder Handwerksordnung vermitteln.

Durch das neue Gesetz soll außerdem die Einwanderung von Auszubildenden vereinfacht werden. Um die Umsetzung der Neuerungen in der Praxis zu unterstützen, hat das BIBB im Discussion Paper "Einwanderung in die Ausbildung" konkrete Handlungsbedarfe identifiziert. "Wir sehen großes Potenzial, die Ausbildungsmigration zu stärken", sagt Esser. Dafür sei zum Beispiel der Aufbau flächendeckender Informations- und Unterstützungsangebote wichtig. Auch das Engagement verantwortlicher Akteure, starke internationale Kooperationen sowie fortlaufende wissenschaftliche Begleitung benennt das Autorenteam der Studie als sinnvolle Maßnahmen.


Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung - BIBB, Pressemitteilung, 29.02.2024, iMOVE