Berufsbildung: Thema beim German African Business Summit in Ghana

"If you want to go fast, walk alone – if you want to go far, walk together" lautete der Leitsatz, der beim German African Business Summit in Accra, Ghana, oft zu hören war. Der Wirtschaftsgipfel fand vom 11. bis 13. Februar 2019 statt. iMOVE wirkte bei einer Diskussionsrunde mit und warb für "Training – Made in Germany".

Nahaufnahme von zwei afrikanischen Teilnehmern des Wirtschaftsgipfels, die im Auditorium sitzen und miteinander sprechen
© Subsahara-Afrika Initiative der Deutschen Wirtschaft (SAFRI)

Eröffnung German Desk

Vor dem Wirtschaftsgipfel fand die feierliche Eröffnung des "German Desk – Financial Support and Solutions" mit Bundesminister Dr. Gerd Müller (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, BMZ) und Ghanas Finanzminister Ken Ofori-Atta statt.

Der German Desk ist eine gemeinsame Initiative der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG), der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Ghana (AHK Ghana) und der ghanaischen Access Bank. Die Aufgabe des German Desk ist die Unterstützung mittelständischer deutscher Unternehmen und ihrer lokalen Handelspartner durch den Zugang zu Finanzierungslösungen.

Für Bildungsanbieter kann der German Desk als lokaler Ansprechpartner beim Zugang zu Fördermitteln im Rahmen des develoPPP.de-Programms dienen.

Deutsch-Afrikanischer Wirtschaftsgipfel

Zur offiziellen Eröffnung des German-African Business Summit waren rund 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland und afrikanischen Ländern erschienen.

Schon in der Ansprache von Bundesminister Dr. Gerd Müller nahm das Thema Berufsbildung eine besonders hervorgehobene Rolle ein. Demnach sollen innerhalb der nächsten drei Jahre mit Unterstützung des BMZ Ausbildungsplätze für 25.000 junge Ghanaerinnen und Ghanaer geschaffen werden.

Gleichzeitig soll Ghana als Reformpartnerland im Rahmen des "Compact mit Afrika" durch eine Stärkung des Finanzsystems die Steuereinnahmen steigern und in Bildungs- und Infrastrukturprojekte investieren.

Der parlamentarische Staatssekretär Thomas Bareiß (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, BMWi) hob in seiner Eröffnungsrede die positive wirtschaftliche Entwicklung Sub-Sahara Afrikas in den letzten Jahren hervor. Der demographische Vorteil einer jungen Bevölkerung muss nun in einen wirtschaftlichen Vorteil umgesetzt werden, so Bareiß. Einen Beitrag dazu liefert das Skills Experts-Programm des BMWi, bei dem Spezialisten deutsche Unternehmen bei der Entwicklung von industrierelevanten Ausbildungsmodellen unterstützen.

Der ghanaische Vizepräsident Dr. Mahamudu Bawumia bezog sich in seiner Rede auf die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Erfolge seines Landes in den letzten zehn Jahren. Besondere Aufmerksamkeit legte er auf das Feld der Digitalisierung, in dem Ghana ebenfalls große Fortschritte gemacht hat. Als Beispiele nannte er die Ausgabe digitaler Personalausweise, ein digitales Adresssystem in den Städten und die Einführung von bargeldlosen Transaktionen (mobile Money) in der öffentlichen Verwaltung.

Dr. Bawumia pries ausdrücklich das deutsche duale System der Berufsbildung als ein Modell, dem Ghana folgen möchte.

Thema Berufsbildung beim deutsch-afrikanischen Wirtschaftsgipfel

Im Rahmen von "Parallel Sessions" am Nachmittag des zweiten Gipfeltages fand eine iMOVE-Diskussionsrunde unter dem Titel "Developing Skills for Employability with German Partners – Vocational Education and Training in African Markets" statt.

Mit Dr. Klaus Bauer von der Firma Professional Training Solutions (PTS) und Malte Falkenstern vom Verein für Europäische Sozialarbeit, Bildung und Erziehung (VESBE) nahmen zwei Anbieter aus der iMOVE-Anbieter-Datenbank an der Podiumsdiskussion, die iMOVE moderierte, teil. Dr. Norbert Völker, Leiter der Abteilung Bildung International beim Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), komplettierte das Podium.

Alle drei Experten können weitreichende Erfahrungen in der Umsetzung von Berufsbildungsprojekten in afrikanischen Märkten vorweisen. Es entstand ein sehr interaktives Diskussionsforum mit hoher Beteiligung der rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Im Zentrum des Austauschs standen Fragen nach der Finanzierung, nach Kompetenzen deutscher Trainingsanbieter in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologie, E-Learning, Technik und Landwirtschaft sowie nach konkreten Kooperationsmöglichkeiten mit deutschen Bildungsanbietern.

Seitens der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Gipfels war ein großes Interesse an der Zusammenarbeit mit deutschen Partnern im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung festzustellen. Dies gilt sowohl für deutsche und afrikanische Unternehmen als auch für Kammerorganisationen und staatliche Stellen.

PTS

Die Professional Training Solutions GmbH (PTS) ist Mitglied in der iMOVE-Anbieter-Datenbank.


Quelle: iMOVE