iMOVE-Expertengespräch: Neue Aufnahmekriterien für die iMOVE-Anbieter-Datenbank

Vertreterinnen und Vertreter von Bildungsunternehmen, Kammern, der Entwicklungszusammenarbeit, Zertifizierern und Bildungspolitik präsentierten am Runden Tisch in Bonn ihre Überlegungen und Argumente für die Weiterentwicklung des Kriterienkatalogs der iMOVE-Anbieter-Datenbank.

Erwartung internationaler Kunden

Die Teilnehmenden berücksichtigten besonders den Blickwinkel und die Erwartungen internationaler Kunden an die deutsche Bildungswirtschaft. Diese Perspektive und die "Auffindbarkeit" deutscher Angebote durch ausländische Interessenten sollte nach einhelliger Meinung stärker als bislang berücksichtigt werden.

Einigkeit bestand auch hinsichtlich der großen Bedeutung des Qualitätsversprechens "Training – Made in Germany" und der damit verbundenen Anlehnung an das deutsche duale System mit seinem ausgezeichneten internationalen Ruf. Die Qualität der Bildungsunternehmen und ihrer Angebote sollte stärker als bislang über Referenzprojekte belegt werden, die über die Anbieter-Datenbank zugänglich gemacht werden. Es sollte ersichtlich sein, welche Zertifikate vergeben werden und ob Erfahrungen als Zuwendungsempfänger im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit vorliegen. In diesem Zusammenhang könnten auch die Netzwerk- und Konsortialstrukturen der Anbieter dargestellt werden. Sie spielen für die wachsende Zahl der Kunden auf der Suche nach umfassenden Bildungslösungen eine wichtige Rolle.

Bildungsexport-Branche ist inhomogen

Einige der bestehenden Kriterien erachteten die Diskutanten als selbstverständlich und daher verzichtbar, etwa "marktgerechte" Angebote. Dagegen sei es notwendig, das Preis-Leistungs-Verhältnis deutscher Bildungsangebote deutlicher herauszuarbeiten.

Was für manche Anbieter ein wichtiger Teil ihres Erfolgsrezepts ist, halten andere für eher vernachlässigbar. Unterschiedliche Ansichten herrschten über mögliche Aufnahmekriterien wie "erfolgreiche Durchführung von Maßnahmen in Deutschland", "Trainingsstätten in Deutschland" oder "eine Vertretung im Zielmarkt". Darin spiegelt sich die Heterogenität der Anbieter und ihrer Marktbearbeitung wider. Ob stärker als bislang nach Art der Anbieter differenziert werden soll, ist zu prüfen.

Kontrovers diskutiert wurde auch die Aufnahme schwer oder nicht zu überprüfender Kriterien und deren Absicherung über eine Selbstverpflichtung in Form eines "Code of Conduct". Die Verpflichtung zur Einhaltung bestimmter Standards, so wurde in der Diskussion deutlich, kann auch dazu beitragen, beispielsweise Bestechungsversuche abzuwehren.
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Birgit Thomann, Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

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Dr. Christina Norwig, Bundesministerium für Bildung und Forschung 

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Julia Olesen, VESBE - Verein für Europäische Sozialarbeit, Bildung und Erziehung

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Dr. Hendrik Voß, Zentralverband des Deutschen Handwerks

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Gebhard Weiss, sequa gGmbH

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Carlo Humberg, TÜV Rheinland

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Peter Rechmann, GOVET - Zentralstelle der Bundesregierung für internationale Berufsbildungskooperation