Marktchancen für deutsche Bildungsanbieter in Indonesien

Am 23. Juni 2020 informierten sich rund 30 Bildungsanbieter zu aktuellen Entwicklungen und Marktchancen in Indonesien. Aufgrund der bestehenden Regelungen zum Schutz vor COVID-19 fand die Informationsveranstaltung virtuell statt.

Indonesier und Indonesierin beugen sich über einen Automotor
Polman Astra, 2017

Die Indonesien-Veranstaltung fand in zwei Teilen statt: In einer Aufzeichnung eine Woche vor der Infoveranstaltung kamen Germany Trade & Invest und Euler Hermes mit einer kurzen Vorstellung zu Wort. Auch das Markterschließungsprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) stellte sich vor. Im zweiten Teil, der als digitale Live-Session eine Woche später stattfand, lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mehr über den Aus- und Weiterbildungsmarkt Indonesien.

Anpassung an neue Gegebenheiten

iMOVE stellte neben dem Serviceangebot der Initiative die Chancen für die Aus- und Weiterbildungsbranche in Indonesien vor. Indonesien will gemäß des Long Term Development Plan der Planungsbehörde BAPPENAS bis 2025 den Sprung unter die zehn führenden Wirtschaftsnationen und zum Hochlohnland werden. Gleichzeitig wächst die indonesische Bevölkerung und damit die Anzahl der auszubildenden Menschen. Die Steigerung des Ausbildungsniveaus ist einer der Schlüssel beim geplanten Aufstieg Indonesiens zum Industrieland. Der aktuelle Entwicklungsplan (Medium Term Development Plan) des indonesischen Präsidenten Joko Widodo sieht für Bildungsmaßnahmen Ausgaben im Höhe von 24,3 Milliarden US-Dollar vor.

Auf dieses große Potenzial regiert die Deutsch-Indonesische Industrie- und Handelskammer (AHK Indonesien) mit verschiedenen Initiativen im Sektor Aus- und Weiterbildung. Zwei Initiativen stellte die AHK detailliert vor: Mit dem Programm "German Dual Vocational Education and Training" (GDVET) wird eine am deutschen System orientierte Ausbildung durchgeführt, oft in Kooperation mit deutschen Unternehmen und lokalen Berufsschulen. Mögliche Bereiche sind Mechatronik oder Industriemechaniker. Mit dem "Information and Certification Center for Qualification" (ICCQ) verfügt die AHK Indonesien über eine Datenbank, in der sich Trainerinnen und Trainer registrieren und der indonesischen Zielgruppe präsentieren können. Generell ist man in Indonesien von deutscher Qualität überzeugt, was beispielsweise die Präsenz von Bildungsanbietern und -ausstattern vor Ort wiederspiegelt.

LD Didactic berichtete aus der Praxis über sein Indonesien-Geschäft. Der Entwickler von Trainings- und Lehrsystemen ist seit rund 30 Jahren in dem südostasiatischen Land präsent und rüstet Berufs- und Hochschulen aus. Seinen Erfolg führt das Unternehmen unter anderem auf eine an die örtlichen Gegebenheiten angepasst Distributionsstruktur und die zunehmende Nutzung von digitalen Lehrmitteln zurück.

Ausblick für Bildungsexporteure

Insgesamt besteht in Indonesien eine große Vielfalt an Möglichkeiten für einen Einstieg in den Aus- und Weiterbildungsmarkt. Geeignete Branchen sind unter anderem Industrie, Produktion, Tourismus, Bau und Infrastruktur.

Zurzeit ist die Entwicklung auch in Indonesien durch die COVID-19 Beschränkungen gebrems. Insbesondere die Bereiche Tourismus und Industrie leiden unter der Situation. Die indonesische Regierung hat jedoch eine Reihe von Hilfspaketen verabschiedet, um die schwierige Situation etwas aufzufangen. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten.

Organisation und Rahmen der Informationsveranstaltung

Die Informationsveranstaltung Indonesien fand im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) statt. econAN international GmbH führte die Veranstaltung in Kooperation mit iMOVE als Fachpartner, der Deutsch-Indonesischen Industrie- und Handelskammer (AHK Indonesien) sowie Rödl & Partner durch.

Die Veranstaltung war eine projektbezogene Fördermaßnahme im Rahmen des BMWi-Markterschließungsprogramms für kleine und mittlere Unternehmen (KMU).

Aufgrund der bestehenden Regelungen zum Schutz vor COVID-19 fand das Veranstaltungsformat erstmalig virtuell statt. 

Programm zur Markterschließung

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstützt mit seinem Programm "Maßnahmen zur Erschließung von Auslandsmärkten für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) des produzierenden Gewerbes und für Dienstleister" (BMWK-Markterschließungsprogramm) deutsche Unternehmen bei ihrer internationalen Positionierung.

Informationen beim GTAI-Exportguide

Informationen beim BMWK