6. Arabisch-Deutsches Bildungsforum

Sprungbrett in die Märkte der MENA-Region

Die arabischen Gäste kamen aus 17 verschiedenen Ländern, davon mit Abstand die meisten aus dem Irak, gefolgt von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Zu den zentralen Themen in diesem Jahr zählten Ansätze für ein duales Studium, Personalmanagement über Bildungskonzepte und E-Learning. Den Abschluss bildeten einmal mehr die Planung und Umsetzung aktueller Projekte.
Stillleben: iMOVE-Tischfahne

    Die Expertinnen und Experten beim 6. Arabisch-Deutschen Bildungsforum stimmten darin überein, dass die Exportaussichten für deutsche Anbieter beruflicher Aus- und Weiterbildung besser denn je sind. Deutschland gilt als geschätzter Partner in den attraktiven Märkten der MENA-Region (Middle East & North Africa).

    Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer plädierten zudem für die Etablierung einer modernen Lernkultur in den Unternehmen. Innovative Bildungskonzepte sollen in Zukunft bestehende Bildungssysteme nachhaltig bereichern. E-Learning wird als neue Chance betrachtet, um Lernleistungen gezielt zu fördern. Vor allem die Möglichkeiten des flexiblen und individualisierten mobilen Lernens wecken bei den Bildungsexperten großen Enthusiasmus.

    Zum Abschluss kündigte Ulrich Meinecke an, dass iMOVE am 12. Juni 2015 eine Informationsveranstaltung zur Ausschreibung der "Colleges of Excellence" organisieren wird.

    Blick in den gefüllten Konferenzsaal

    Eröffnung

    Einladung zum Wissenstransfer

     

    Ulrich Meinecke, Leiter von iMOVE, lud die Teilnehmer bei seiner Eröffnung ein, iMOVE als Tor zur Welt der deutschen Bildungswirtschaft zu nutzen. Er wies darauf hin, dass das BMBF der Zusammenarbeit mit den arabischen Ländern große Bedeutung beimisst und die Kooperation mit iMOVE einen wichtigen Beitrag bei der Reform und Weiterentwicklung beruflicher Bildungssysteme spielen kann.

    Abdulaziz Al-Mikhlafi, Generalsekretär der Ghorfa, bedankte sich bei den vielen aktiven Unterstützern der Veranstaltung und bei den Anwesenden für die Anerkennung der Arbeit der Organisatoren, die sie mit ihrer Teilnahme zum Ausdruck bringen. Er betonte die Bedeutung von Bildung für nachhaltige Beziehungen und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass das Forum Perspektiven für neue Partnerschaften hervorbringt.

    Dr. Peter Ramsauer, Präsident der Ghorfa, lobte die guten Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und den arabischen Ländern und lud dazu ein, das Kooperationspotenzial im Bereich Bildung gemeinsam auszuschöpfen. Er hob auch die Bildungsoffensive hervor, mit der die arabischen Volkswirtschaften ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken suchen, und die Chancen, die sich daraus für deutsche Bildungsanbieter ergeben.

    Für das Bundesministerium für Bildung und Forschung überbrachte Thomas Rachel als Parlamentarischer Staatssekretär die Grüße der Ministerin und beschrieb Instrumente und Investitionen, um junge Menschen in Deutschland angemessen zu qualifizieren. Er wies darauf hin, dass viele deutsche Bildungsunternehmen bis zu einem Viertel ihrer Einnahmen in der Zusammenarbeit mit arabischen Ländern erwirtschaften. Außerdem unterstrich der die zunehmende Bedeutung von Praxisorientierung, auch in der akademischen Bildung.

    Professor Dr. med. Ossama bin Abdul Majed Shobokshi, Botschafter des Königreichs Saudi-Arabien, hob die Bedeutung beruflicher Bildung angesichts aktueller politischer Veränderungen hervor. Er stellte die Rahmenbedingungen des Bildungsmarktes in Saudi-Arabien mit 7,9 Millionen auszubildenden Jugendlichen vor. Das deutsche Modell der Verbindung von Theorie und Praxis ist nach seinen Worten besonders bedarfsgerecht, um in seiner Heimat in vielfältigen Projekten realisiert zu werden.

    Dr. Bader Hamad Al-Essa, Minister of Higher Education aus Kuwait, beschrieb das Bestreben seines Landes, ein zukunftsweisendes Bildungssystem zu schaffen und Bildung zu diversifizieren. Als zentrale Aufgabe nannte er eine exzellente Hochschulbildung, Nachhaltigkeit im Innovationsprozess und Qualifizierungsmaßnahmen für Menschen mit Behinderungen.

    Der Gründer der German University in Kairo, Professor Dr. Ashraf Mansour, bezeichnete sich selbst als Produkt und Produzent ägyptisch-deutscher Bildungskooperation. Er unterstrich, dass das Bildungsforum einen wichtigen Beitrag zu gesellschaftlicher Stabilität in vielen Regionen und zum Frieden leisten kann, indem es sich dafür einsetzt, dass Menschen ein Einkommen erzielen und ein Leben in Würde führen können.

    sechs Sprecher auf dem Podium

    Session 1: Berufsbildung in Kombination mit höherer Bildung - Strategische Ansätze für die arabisch-deutsche Zusammenarbeit

    Beste Aussichten für Bildungsanbieter am Arabischen Golf

     

    Dr. Tobias Effey von der GUtech Oman leitete die erste Session ein, indem er verschiedene Programme seiner Hochschule vorstellte, die gegenwärtig 1.300 Studierende umfasst, von denen drei Viertel weiblich sind. Dabei unterstrich er die guten Aussichten, die sich für deutsche Bildungsanbieter am arabischen Golf bieten.

    Dr. Mona Bint Salim Al-Jardania, Undersecretary for Technological Education & Vocational Training im omanischen Ministry of Manpower, vermittelte einen Überblick über die Berufsbildung in ihrer Heimat und beschrieb praxisorientierte Ausbildungsanteile als wichtige strategische Maßnahmen, die in zahlreichen Programmen bereits verpflichtend eingeführt wurden. Sie beschrieb staatliche Ausbildungszentren, in denen Unternehmen ihre neuen Mitarbeiter schulen können, aber auch die große Bedeutung, die die aktuell 376 privaten Einrichtungen für berufliche Bildung mit ihren Kenntnissen der Bedarfe in der Industrie spielen.

    Laut Dr. Abdulla Al Karam, Generaldirektor der Knowledge and Human Development Authority in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) driften der Wunsch von Jugendlichen und Eltern nach einem Hochschulabschuss und der Bedarf der Industrie an leistungsfähigen und -willigen Mitarbeitern immer weiter auseinander. Er bezeichnete es als zentrale gesellschaftliche Aufgabe, Neugier, das Sammeln von Erfahrungen und die persönlichen Voraussetzungen zu fördern und zu berücksichtigen, wenn es um die Wahl des passenden Bildungswegs geht.

    Professor Dr. Ashraf Mansour setzte sich in dieser Session für Bildungsreformen, wirtschaftliches Wachstum, politische Stabilität und die Schaffung von Arbeitsplätzen ein. Nach seiner Aussage benötigen gegenwärtig in arabischen Ländern 178 Millionen Menschen unter 25 Jahren eine Ausbildung.

    Alexander Turnwald von Capacity Building Partnership konzentrierte sich in seiner Präsentation auf duale Studienprogramme und ihre guten Exportaussichten in die arabische Welt. Dabei hob er besonders ihre hervorragende Eignung für die Entwicklung von Führungskräften im öffentlichen Dienst hervor.

    Emad AlMoayed, Vorsitzender des National Institute for Industrial Training (NIIT), stellte seine Einrichtung vor, die auf Betreiben von Arbeitgebern ins Leben gerufen wurde. Als größte Ausbildungsinstitution in Bahrain bietet sie duale Studienmöglichkeiten für 400 Trainees.

    In der nachfolgenden Gesprächsrunde betonten die Diskussionspartner, dass private Bildungsunternehmer aufgrund ihrer Markt- und Industrienähe geschätzte Partner von Einrichtungen der Regierungen in der MENA-Region sind.

    Vor allem deutsche Anbieter besetzen bereits heute Schlüsselpositionen oder finden gute Voraussetzungen vor, um attraktive Ausbildungsmärkte zu erschließen. Die Experten unterstreichen, dass die Integration von Entrepreneurship in Ausbildungsgänge weiter vorangetrieben werden soll, ebenso der Input aus Wirtschaft und Forschung.

    Nahaufnahme Sprecher
    Nahaufnahme Sprecher
    Nahaufnahme Teilnehmer
    Nahaufnahme Sprecher
    Nahaufnahme Teilnehmerin
    Nahaufnahme Zuhörerin
    Blick von oben auf die in Kleingruppen stehenden Teilnehmer
    Sprecherinnen und Sprecher auf dem Podium

    Session 2: Personalmanagement - Mitarbeiter mit Bildungskonzepten gewinnen und halten

    Verankerung einer neuen Lernkultur in Unternehmen

     

    Dr. Gabi Kratochwil von Cross Cultures eröffnete die Session mit einer kurzen Schilderung der Ausgangssituation in vielen Betrieben: Für die Unternehmen stellt es eine strategische Notwendigkeit dar, gute Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. Dennoch verlassen 58 Prozent ihre Arbeitsstelle auf eigenen Wunsch. Bildungskonzepte können dazu beitragen, das Fachkräfte sich auch innerhalb ihrer Organisationen weiterentwickeln können.

    Dr. Nabil Mohamed Amin, First Undersecretary des Ministry of Manpower and Migration in Ägypten, hob die besondere Bedeutung der Mitarbeiter für die Produktivität in Unternehmen hervor: Sie sind mehr sind als bloße "Stelleninhaber" und bedürfen daher auch eines besonderen Managements. Er empfahl Investitionen in Aus- und Weiterbildung und betonte gleichzeitig die Verpflichtung von Regierungen, für geeignete Rahmenbedingungen und akkreditierte Qualifizierungsprogramme zu sorgen.

    Laut Marita Mitschein von SAP stehen Unternehmen heute vor noch nie da gewesenen Veränderungen: 1,4 Milliarden Menschen kommunizieren in sozialen Netzwerken, neue Geschäftsmodelle schießen aus dem Boden und das verfügbare Wissen verdoppelt sich alle 18 Monate. Weil eine hohe Leistungsfähigkeit und Lernen in engem Zusammenhang stehen, fordert sie daher von Unternehmen, dass ihre Mitarbeiter schneller, mobiler und mit allen zur Verfügung stehenden Einrichtungen und Instrumenten lernen können. Nur die breite Verankerung einer Lernkultur in den Organisationen biete einen echten Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz.

    Esam Hammad von Tamkeen, einer Regierungsagentur aus Bahrain zur Unterstützung der Privatwirtschaft, entwickelt mit seinen Kollegen Strategien zur Ausbildung und Beschäftigung der rund 500.000 erwerbsfähigen Staatsangehörigen von Bahrain. Obwohl in vielen Branchen noch ausländische Mitarbeiter dominieren, haben Qualifizierungs- und Personalentwicklungsprogramme, die teilweise bis zu 100 Prozent über Tamkeen finanziert werden, bereits gute Erfolge erzielt.

    Martin Stöckmann leitet mit dem Siemens Professional Education Center in Deutschland das größte seiner Art weltweit. Als Beispiele des weltweiten Siemens-Engagements für die Mitarbeiterqualifizierung nennt er das Duale Studium zum Bachelor of Engineering, spezielle Maßnahmen zur Eingliederung internationaler Mitarbeiter in das Siemens-Netzwerk und Partnerprogramme mit 40 Schulen weltweit, um Konzepte der deutschen dualen Ausbildung in andere Bildungssysteme zu implementieren.

    Matthias Kurrle von der Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung an Schulen präsentierte drei Konzepte zur Lehrerfortbildung. Um die Nachhaltigkeit von Bildungsmaßnahmen sicherzustellen, plädierte er für langfristige Maßnahmen vor Ort, bei denen das Lehrpersonal immer wieder, mit (Online-)Unterstützung und auf eigene Initiative neues Wissen erwerben kann.

    In der nachfolgenden Diskussion wurde die Bedeutung kultureller Unterschiede hervorgehoben, wenn es darum geht, Lernen zu ermöglichen und zu erleichtern. Außerdem wurde deutlich, dass Lernmöglichkeiten auch durch eine faire Bezahlung und beispielsweise die Gelegenheit zu Sabbaticals flankiert werden müssen, damit sich Mitarbeiter geschätzt fühlen und einem Unternehmen auf Dauer erhalten bleiben.

    Sprecher auf dem Podium

    Session 3: E-Learning - Bedarfsdeckung für innovative grenzüberschreitende Projekte

    Flexibilisierung und Individualisierung des Lernens

     

    Moderator Nikolas Deskovic von bettermarks führte mit zwei Informationen in das Thema E-Learning ein: Ab 2016 wird an Schulen in Südkorea das Wissen nicht mehr mithilfe von Schulbüchern vermittelt und bereits heute erleben sogenannte Massive Open Online Courses (MOOCS) an amerikanischen Universitäten einen wahren Boom. Die Teilnehmer der Session lud er ein zu beleuchten, wie sich Unternehmen die zunehmende Bedeutung des E-Learning in Zukunft zunutze machen können.

    Dr. Reyad El-Khazali, Professor für Electrical and Computer Engineering der emiratischen Khalifa Universität, setzte sich in seiner Präsentation für die Einführung von Blended-Learning-Modellen in Klassenzimmern und Hörsälen ein, um das individuelle Engagement der Lernenden zu erhöhen: kleine Lerngruppen, personalisierte Lernpläne, angeleitete praktische Übungen. Laut Experte bieten digitale Lerninhalte zahlreiche Vorteile: Sie vermitteln Kompetenzen und auch praktische Fähigkeiten, tragen dazu bei, dass das Lerntempo flexibel und individuell angepasst werden kann, bieten Möglichkeiten zur schnellen Kontrolle von Lernleistungen und verringern auch die Betriebskosten von Bildungseinrichtungen.

    Professor Dr. Michael Heister vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) konzentrierte sich auf den Einfluss, den digitale Medien auf die grenzüberschreitende Qualifizierung von Ausbildern haben. Nach seiner Beobachtung aktivieren die digitalen Medien die Lernenden, fördern den Austausch und die Kommunikation, erleichtern das Lernen in Arbeitsprozessen und unterstützen die gemeinsame Erarbeitung von Lerninhalten und den Austausch von Erfahrungen. Als Beispiel für das IT-basierte Wissensmanagement in der beruflichen Aus- und Weiterbildung nannte er die Online-Community für betriebliche Ausbilder foraus.de des BIBB.

    Neben dem E-Learning plädierte Dr. Uwe Katzky vom Unternehmen szenaris für den verstärkten Einsatz von Simulationen in der Bildung zur Erprobung des Erlernten anhand realistischer Modelle. Die Kombination verschiedener Lernmethoden ermöglicht es, so der Experte, jedem einzelnen Lernenden, sein Wissen in der von ihm gewünschten und in der ihm gemäßen Weise zusammenzusetzen.

    Dr.-Ing. Robert Stein von Stein & Partner Consult informierte die Zuhörer über E-Learning in der Wasserwirtschaft als bedarfsorientierten Wissenstransfer für Ingenieure zur Unterstützung in Entscheidungsprozessen. Als wichtige Maßnahmen nannte er Online-Lernplattformen und Online-Bibliotheken mit Plänen und Dokumentationen von Wasserver- und Abwasserentsorgungsstrukturen.

    In der nachfolgenden Diskussion ging es unter anderem um die teilweise recht hohen Kosten für die Entwicklung digitaler Lerninhalte und Simulationen. Außerdem erörterten die Teilnehmer das Entwicklungspotenzial bei der Zusammenarbeit von Universitäten und Betrieben in den arabischen Ländern und Möglichkeiten zur Überwindung von Widerständen bei Ausbildern gegen die Akzeptanz und Implementierung neuer Lernkonzepte.

    Sprecher auf dem Podium

    Plenarsession: Initiativen und Projekte in der arabischen Welt

    Neue Ansätze für die unterrepräsentierte Berufsbildung in der MENA-Region

     

    iMOVE-Leiter Ulrich Meinecke empfing in der abschließen Plenarsitzung jeweils zwei Gäste aus Jordanien und Saudi-Arabien sowie den Vertreter eines deutschen Unternehmens mit Niederlassung in den Vereinigen Arabischen Emiraten. Zwei Modelle arabisch-deutscher Bildungskooperation wurden vorgestellt.

    Yahya Saoud und Hani Khleifat von der Vocational Training Corporation in Jordanien berichteten von einem Projekt der Entwicklungszusammenarbeit in ihrer Heimat namens TWEED. Yahya Saoud stellte zunächst die Rahmenbedingungen dar: Bei einer Arbeitslosigkeit von rund 12 Prozent streben über 80 Prozent der Schüler in die Hochschulen, während nur rund drei Prozent eine Berufsausbildung absolvieren. Diese Ausbildung ist bislang oft noch wenig bedarfsorientiert und bietet ein deutliches Wachstumspotenzial bei der Beteiligung der Privatwirtschaft.

    Laut Hani Khleifat leidet das Land außer an einer Rohstoffknappheit vor allem am Mangel von Wasserressourcen. Um der großen Wasserverluste vor allem in Gebäuden Herr zu werden, wurden im Rahmen von TWEED verschiedene Programme zur Ausbildung männlicher und weiblicher Installateure und Klempner ins Leben gerufen. Einbezogen werden auch syrische Flüchtlinge, die Jordanien im Zuge der aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen im Nachbarland aufgenommen hat.

    Dr. Saleh Al Amr präsentierte gemeinsam mit Dr. Michael Klees die Initiative "Colleges of Excellence" in Saudi-Arabien, in deren Rahmen beide tätig sind. Zu den Rahmenbedingungen in seiner Heimat schilderte Al Amr das große Engagement seines Landes für die Bildung, in die rund ein Viertel aller Einnahmen durch den Erdölverkauf fließen. Damit nimmt Saudi-Arabien unter allen OECD-Ländern (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) zwar den Platz für die höchsten Ausgaben bei der Hochschulfinanzierung ein, aber die niedrigsten bei der beruflichen Bildung. Inzwischen gibt es mehr als 30 Universitäten, die allerdings ihre Kapazitätsgrenzen erreicht haben, und eine hohe Arbeitslosigkeit unter den Absolventen. Das Land strebt neben dem Ausbau der beruflichen Bildung für saudische Bürgerinnen und Bürger eine stärkere Berufstätigkeit für Frauen an und ist besonders an Train-the-Trainer-Maßnahmen interessiert.

    Um mit internationalen Bildungsanbietern im Rahmen von Public-Private-Partnerships zusammenzuarbeiten, ergänzt Klees, wurden bereits 37 "Colleges of Excellence" ins Leben gerufen, allerdings erst wenige unter deutscher Beteiligung. Um ein langfristiges Engagement der internationalen Partner zu erzielen, erwartet Saudi-Arabien zunächst Investitionen in ein College, die in der Regel erst nach mehreren Jahren einen Gewinn erzielen. Doch laut Experte bietet das flexible und dynamische System vielfältige Chancen gerade für deutsche Bildungsanbieter, um duale Elemente in die jeweiligen Einrichtungen und Ausbildungsgänge zu implementieren. Vor allem Konsortien sind nach seiner Meinung ideale Partner der saudischen Regierung in diesem Bereich.

    Thoralf Krause vom Kunststoff-Zentrum SKZ stellte das Engagement seiner Organisation in der MENA-Region vor: In Dubai bietet das SKZ seit zehn Jahren Weiterbildungen für Fachleute an.

    Es folgte eine lebhafte Diskussion über unterschiedliche arabisch-deutsche Kooperationsmodelle und Möglichkeiten der Übersetzung und Übertragung dualer Komponenten in internationale Berufsbildungssysteme. Zum Abschluss kündigte Ulrich Meinecke an, dass iMOVE am 12. Juni 2015 eine Informationsveranstaltung zur Ausschreibung der "Colleges of Excellence" organisieren wird.

    Das 6. Arabisch-Deutsche Bildungsforum bot erneut vielfältige Möglichkeiten für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sich miteinander zu vernetzen und über mögliche Kooperationen zu diskutieren. Ihr Feedback war durchweg positiv: Nicht nur die Beiträge der Referentinnen und Referenten wurden gelobt, sondern besonders auch das offene und freundliche Klima, in dem die Veranstaltung stattfand.

    Nahaufnahme Teilnehmer
    Nahaufnahme Teilnehmer
    zwei Teilnehmer blättern in Broschüre
    Nahaufnahme Teilnehmerin
    Nahaufnahme Teilnehmer
    zwei Teilnehmer im Gespräch
    Nahaufnahme Teilnehmer
    Nahaufname Teilnehmer
    Nahaufnahme Teilnehmerin
    Nahaufnahme Teilnmehmer im Gespräch

    Eröffnung

    Portrait

    Ulrich Meinecke

    Leiter, iMOVE: Training - Made in Germany, Deutschland
    Portrait

    Abdulaziz Al-Mikhlafi

    Generalsekretär, Ghorfa Arab-German Chamber of Commerce and Industry, Deutschland
    Portrait

    Thomas Rachel

    Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Deutschland
    Portrait

    Dr. Peter Ramsauer

    Präsident, Ghorfa Arab-German Chamber of Commerce and Industry, Deutschland
    Portrait

    Seine Exzellenz Professor Dr. Ossama bin Abdul Majed Shobokshi

    Botschafter des Königreichs Saudi-Arabien und Doyen des arabischen diplomatischen Corps, Saudi-Arabien
    Portrait

    Seine Exzellenz Bader Hamad Al-Essa

    Minister für Bildung und Hochschulbildung, Kuwait
    Portrait

    Professor Dr. Ashraf Mansour

    Gründer und Vorsitzender, German University in Cairo, Ägypten

    Session 1: Berufsbildung in Kombination mit höherer Bildung - Strategische Ansätze für die arabisch-deutsche Zusammenarbeit

    Portrait

    Dr. Tobias Effey

    Leiter Training and Smart Solutions Centre (TSSC), German University of Technology (GUtech), Oman

    • Moderation
    Portrait

    Ihre Exzellenz Dr. Muna Bint Salim Al-Jardania

    Unterstaatssekretärin, Technische Bildung und Berufsbildung, Arbeitsministerium, Oman

    • Keynote
    Portrait

    Dr. Abdulla Al Karam

    Generaldirektor, Knowledge and Human Development Authority, Vereinigte Arabische Emirate
    Portrait

    Professor Dr. Ashraf Mansour

    Gründer und Vorsitzender, German University in Cairo, Ägypten
    Portrait

    Alexander Turnwald

    Capacity Building Partnership (CBP), Deutschland
    Portrait

    Emad AlMoayed

    Vorsitzender, National Institute for Industrial Training (NIIT), Bahrain

    Session 2: Personalmanagement - Mitarbeiter mit Bildungskonzepten gewinnen und halten

    Portrait

    Dr. Gabi Kratochwil

    Geschäftsführerin, Cross Cultures, Deutschland

    • Moderation
    Portrait

    Seine Exzellenz Dr. Nabil Mohamed Amin

    Erster Unterstaatssekretär im Ministerium für Arbeitskräfte und Migration, Ägypten

    • Keynote
    Portrait

    Marita Mitschein

    Senior Vizepräsidentin, SAP Middle East & North Africa LLC, Vereinigte Arabische Emirate

    Portrait

    Esam Hammad

    Manager Kundenbindung, Tamkeen, Bahrain
    Portrait

    Martin Stöckmann

    Leiter Siemens Professional Education Center und Region Nord, Siemens AG, Deutschland
    Portrait

    Matthias Kurrle

    Leiter Internationale Abteilung, Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung an Schulen

    Session 3: E-Learning - Anforderungen an innovative grenzüberschreitende Projekte

    Portrait

    Nikolas Deskovic

    Geschäftsführer, bettermarks GmbH, Deutschland

    • Moderation
    Portrait

    Dr. Reyad El-Khazali

    Honorarprofessor, Institut für Elektrotechnik und Informationstechnik, Khalifa University, Vereinigte Arabische Emirate
    Portrait

    Professor Dr. Michael Heister

    Abteilungsleiter, Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), Deutschland

    Portrait

    Dr. Uwe Katzky

    Geschäftsführer, szenaris GmbH, Deutschland
    Portrait

    Dr. Robert Stein

    Geschäftsführer, S & P Consult GmbH, Deutschland

    Plenarsession: Initiativen und Projekte in der arabischen Welt

    Portrait

    Ulrich Meinecke

    Leiter iMOVE: Training - Made in Germany, Deutschland

    • Moderation
    Portrait

    Dr. Saleh Al-Amr

    Direktor, Colleges of Excellence, Saudi-Arabien

    Portrait

    Dr. Michael Klees

    Forschungsdirektor, Colleges of Excellence, Saudi-Arabien
    Portrait

    Ing. Yahya Saoud

    Stellvertretender Direktor für Ausbildungsfragen und Berufsbildungseinrichtungen, Jordanien

    Portrait

    Hani Khleifat

    Stellvertretender Direktor für Model Skills Center of Excellence, Vocational Training Corporation (VTC), Jordanien
    Portrait

    Thoralf Krause

    Leiter Geschäftsbereich Mittlerer Osten, Das Kunststoff-Zentrum SKZ, Deutschland

    Besuch einer Bildungseinrichtung

    Eröffnung und Session 1

    Sessions 2 und 3, Plenarsession

    Momentaufnahmen von Gästen des Bildungsforums