Am 24. September 2013 fand ein iMOVE-Round-Table zu Chile statt. Deutsche Anbieter beruflicher Bildung diskutierten über aktuelle Entwicklungen im Bildungsbereich mit Vertreterinnen und Vertretern einer chilenischen Delegation.
Chile möchte aufgrund des akuten Fachkräftemangels vom deutschen Berufsbildungssystem lernen und es an die Gegebenheiten im Land anpassen. Die Umsetzung gestaltet sich jedoch schwierig.
iMOVE-Round-Table Chile

Die chilenische Delegation wurde geleitet von Paolo Solari, Referatsleiter für Berufliche Bildung im chilenischen Bildungsministerium. Weitere Delegationsteilnehmer waren Vertreterinnen und Vertreter von Wirtschaftsverbänden, Direktoren von Berufsschulen und technischen Fachhochschulen, Vertreter der chilenischen Botschaft sowie eine Vertreterin der Auslandshandelskammer (AHK) Chile.
Markus Milwa, Leiter des Arbeitsbereichs iMOVE im BIBB, eröffnete den Round-Table und begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Er stellte die Bedeutung des chilenischen Bildungsmarktes für Anbieter beruflicher Aus- und Weiterbildung aus Deutschland dar und fasste die bisherigen Aktivitäten zu Chile kurz zusammen.
Der Nachholbedarf des Landes in der beruflichen Aus- und Weiterbildung ist in Politik, Wirtschaft und Medien sehr präsent. Die Auswirkungen des fehlenden Humankapitals auf die Produktivität der Wirtschaft sind bereits spürbar oder absehbar. Entsprechend hoch ist der Druck auf die Unternehmen.

Vor allem technische Fachkräfte sind in Chile Mangelware. Die Automobil-, Bau- und Elektroindustrie suchen ebenso wie der Bergbau händeringend nach gut ausgebildeten Technikern.
Die verschiedenen Elemente des Berufsbildungssystems sind in Chile nur schwach miteinander verbunden. Daher entspricht der Bildungsstand von Absolventen nicht in ausreichendem Maße den Bedarfen der Wirtschaft. Es fehlt an Qualifizierungsangeboten, die praxisnah nach den Bedarfen zukünftiger Arbeitgeber ausbilden.
Der Delegationsleiter Paolo Solari betonte, dass Chile vom deutschen System der beruflichen Aus- und Weiterbildung lernen und es an die Gegebenheiten in Chile anpassen möchte. Die Herausforderungen sind bekannt, schwer fällt jedoch die Umsetzung.
Die lebhafte Diskussionsrunde verdeutlichte, dass viele der angereisten chilenischen Gäste große Bildungsinstitutionen vertreten und sehr an Kontakten nach Deutschland interessiert sind. Zahlreiche offene Fragen wurden erörtert und die Delegationsteilnehmerinnen und -teilnehmer nutzten den Round-Table zum intensiven Netzwerken mit den deutschen Bildungsanbietern.
iMOVE-Marktstudie Chile
Die iMOVE-Marktstudie Chile ist 2012 erschienen. Sie steht kostenlos als Download zur Verfügung und kann in gedruckter Form per E-Mail bestellt werden.





