Vietnam: Das Image der Berufsbildung wandelt sich

In Vietnam wandelt sich das Image der Berufsbildung, zum Beispiel, weil die Jobaussichten mit einer Berufsausbildung in Vietnam weitaus besser sind als mit einem akademischen Abschluss. Lesen Sie dazu einen Artikel aus der neuen iMOVE-Marktstudie Vietnam.

Vietnamese arbeitet mit Schneidemaschine an Schnitttisch
Dong Nhat Huy/Shutterstock.com

Seit der "Doi Moi"-Politik der 80er Jahre hat Vietnam ein enormes wirtschaftliches Wachstum erfahren und sich das Ziel gesetzt, den Übergang von der Agrar- hin zur Industrienation zu vollziehen.

Auch wenn sich die Industrie in Vietnam schnell entwickelt, bestehen nach wie vor Defizite bei der Produktivität und der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft, nicht zuletzt aufgrund eines Mangels an gut ausgebildeten Fachkräften, die den Anforderungen einer modernen digitalisierten Industrie gerecht werden. So steht der Ausbau des beruflichen Bildungssystems und die Entwicklung der personellen Ressourcen ganz oben auf der Agenda der sozioökonomischen Entwicklungsstrategie des Landes.

Bildung ist in Vietnam generell sehr hoch angesehen und wird allgemein mit einer Verbesserung der Lebensperspektive gleichgesetzt. Nach wie vor gilt jedoch der Besuch einer Universität als das höchste Ziel. Die Berufsbildung wird eher von Vietnamesinnen und Vietnamesen gewählt, die nicht die entsprechenden Zugangsvoraussetzungen für ein Hochschulstudium erworben haben.

Doch das Image der Berufsbildung wandelt sich, nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass die Jobaussichten mit einer Berufsausbildung in Vietnam weitaus besser sind als nach Abschluss eines Universitätsstudiums. Gut ausgebildete Fachkräfte sind enorm gefragt in Vietnam und sind der Schlüssel zur wirtschaftlichen Weiterentwicklung des Landes.

Ein besonderer Mangel besteht in den Bereichen der Informationstechnologien, Fremdsprachen und Ingenieurswissenschaften. Aber auch im Gastgewerbe oder im Logistikbereich wird gut ausgebildetes Personal gesucht.

Aufgrund der historisch engen Verbindungen zwischen Vietnam und Deutschland bestehen bereits zahlreiche Kooperationen und politische Abkommen zwischen den beiden Ländern. Deutschland mit seiner dualen Ausbildung ist in Vietnam ein sehr hoch angesehener Partner bei Projekten im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Für deutsche Unternehmen und Bildungsanbieter ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten, in Vietnam aktiv zu werden.

Jegliche Fortbildungs- und Zertifikatskurse treffen auf eine hohe Nachfrage. Zudem ergeben sich aufgrund der jüngsten politischen Reformen und Liberalisierungen in Vietnam im Bereich Lehrmaterialien sehr gute Chancen. Die Bildungsbehörden geben die Lehrbücher nicht mehr strikt vor und so können Berufsbildungseinrichtungen selbst über die Beschaffung von Lehrmaterialien entscheiden. Ein weiterer Anknüpfungspunkt ist der Bereich Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonal.

Die vietnamesische Regierung hat den Bedarf erkannt und begrüßt internationale Kooperation ausdrücklich. Mit der überarbeiteten Gesetzgebung hat sie die Grundlagen für einen erfolgreichen Einstieg ausländischer Bildungsanbieter weiter ausgebaut.


iMOVE-Marktstudie Vietnam

Titel der Studie mit wehender Nationalflagge Vietnam

Der Artikel ist ein Auszug aus der iMOVE-Marktstudie Vietnam für den Export beruflicher Aus- und Weiterbildung, die kürzlich erschienen ist.

zum Download der Studie

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Quelle: iMOVE, Auszug aus der iMOVE-Marktstudie Vietnam für den Export beruflicher Aus- und Weiterbildung, 2021