Ivanka Trump findet deutsches Ausbildungssystem vorbildlich

Großes Lob für unsere Ausbildungs-Praxis: US-Präsidententochter Ivanka Trump hat die in Deutschland praktizierte betriebliche Ausbildung als Vorbild für eine notwendige Qualifizierung der Arbeitskräfte in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) gelobt.

Bei ihrem Auftritt auf der US-Technikmesse CES erinnerte Trump an einen Besuch im Siemens-Ausbildungszentrum in Berlin im April 2017. Die Ausbildung dort gelte als "Goldstandard", so die Beraterin des Weißen Hauses. "Das sind wahnsinnig erfolgreiche Programme", sagte sie.

Es sei allerdings nicht einfach, ein solches System in den USA einzuführen. "Das ist nicht Teil der amerikanischen DNA außerhalb der Fertigkeitsberufe. Aber wir wollen das ändern und die Wirtschaft will das ändern."

In dem Gespräch von Ivanka Trump mit dem Chef des Messeveranstalters CTA, Gary Shapiro, sollte es eigentlich um die Zukunft der Arbeit in einem digitalisierten Umfeld gehen. Die Tochter von US-Präsident Donald Trump verbrachte allerdings die meiste Zeit damit, die Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik ihres Vaters anzupreisen.

Am Rande ging sie dann auch auf die Herausforderungen im Arbeitsmarkt durch die technischen Veränderungen ein: "Die Verantwortlichen müssen darüber nachdenken, in ihre derzeitige Belegschaft zu investieren, damit sie diese Menschen in die Lage versetzen können, ihre Arbeit morgen mit neuartigen Geräten zu erledigen."

Kritik im Vorfeld - Applaus danach

Ivanka Trump setzte sich bei ihrem CES-Auftritt auch für eine Reform des Einwanderungsrechtes in den USA ein. Es sei nicht sinnvoll, Menschen aus dem Ausland an den amerikanischen Universitäten auszubilden und sie dann des Landes zu verweisen, wenn sie in der Lage seien, Betriebe zu gründen und Arbeitsplätze zu schaffen.

Der Termin mit Trump, die als "Beraterin des Weißen Hauses" auftritt, hatte zuvor Debatten ausgelöst. So kritisierte die bekannte Branchenanalystin Carolina Milanesi, in der Industrie gebe es viele Frauen, die viel besser qualifiziert seien, über die Veränderungen der Arbeitswelt durch Technologie zu sprechen.

Kritiker des US-Präsidenten und seiner Tochter hatten zuvor in Sozialen Netzwerken mit dem Hashtag "boycottces" ihren Ärger über die Einladung geäußert. Im Vortragssaal der Technikmesse gab es aber keine Pfiffe oder andere Unmutsbekundungen. Der Auftritt der 38 Jahre alten Unternehmerin aus New York wurde von den Zuhörern mit freundlichem Beifall bedacht.


Quelle: rtl.de, 09.01.2020