Ghana: "House of Life" nimmt Formen an

In Adaklu wurde in den letzten Monaten eifrig gebaut. Das zeigen die Bilder, die Corinna Höfinghoff aktuell per Mail aus Ghana bekam. Außerdem freuen sich eine Reihe von Jugendlichen über ihre abgeschlossenen Ausbildungen.

Der Rohbau vom "House of Life" in Adaklu steht. "Ganz frisch sind die Fenster eingebaut worden, nun fehlen noch die Türen und der komplette Innenausbau. Spätestens im Herbst 2019", so hofft Corinna Höfinghoff, "kann das Gebäude seiner Bestimmung übergeben werden". Sie freut sich, während sie auf ihrem Laptop aktuelle Bilder von der Baustelle zeigt, nicht nur über den schnellen Baufortschritt, sondern auch, dass "während der Arbeiten keine Unfälle passiert sind".

Auf einer Grundfläche von rund 160 Quadratmetern soll es auf den zwei Etagen eine Bibliothek, einen Präsentationsraum mit Beamer und Leinwand für ein örtliches Bildungskino sowie eine Art Internetcafé für die Bevölkerung beherbergen.

"In dem Haus wird es auch eine Anlaufstelle für Kranke und Schwangere geben, die dann mit dem 'Wirbelwind'-Bus zum Arzt gefahren werden können", erläutert Höfinghoff. Und, dass dort künftig auch Volontäre und Gäste, die sich im Ort einbringen möchten, untergebracht werden. In unmittelbarer Nähe befinden sich nämlich die Schule, die von dem "Wirbelwind"-Projekt 2011 renoviert und erweitert wurde, und der Kindergarten, der dank der Spenden aus Renchen und der Umgebung gebaut und 2014 eröffnet werden konnte. "Deshalb bietet sich das 'House of Life' auch zur Hausaufgabenbetreuung für die Schüler an", informiert Höfinghoff weiter.

Neben den Bildern von der Baustelle, bekam die Renchenerin auch jede Menge Fotos fröhlicher Jugendlicher. "Das ist Adam", sagt sie und zeigt das Bild eines jungen Mannes, der mit Puder bestaubt stolz vor der Kamera posiert und strahlt. Er habe die Ausbildung zum Automechaniker abgeschlossen, erklärt Höfinghoff und zeigt noch ein Video von Schreiner Michael, in dem das Ritual zu sehen ist, bei dem er so wie Adam mit dem weißen, mehlähnlichen Pulver eingestaubt wurde. Vor dem Fest habe er – wie alle Azubis in Ghana – auch Geld an den Lehrherren für die Ausbildung und das Abschlusszeugnis zahlen müssen. "Ganz anders als bei uns", sagt Höfinghoff und erklärt, dass deshalb die Jugendlichen auf Spenden angewiesen seien, die ihnen eine Ausbildung ermöglichen.

Gute Zukunft

Die beiden Jungen seien im Waisenhaus aufgewachsen und hätten Sponsoren gehabt, sonst wäre ihnen die Ausbildung und damit eine gute Zukunft verwehrt geblieben. "Beide haben auch bereits eine Stelle, wo sie arbeiten können", freut sich Höfinghoff. Mit einem Sponsor aus Renchen habe auch Naomi die Lehre zur Schneiderin beginnen können. Und Isaac – auf einem Bild mit Magisterhut zu sehen – habe seine Ausbildung, ein Studium zum Krankenpfleger, abgeschlossen. "Das ist in Ghana ein sehr angesehener und für dortige Verhältnisse auch sehr gut bezahlter Beruf", so Corinna Höfinghoff.

Mit den Spenden könnten aktuell die Ausbildungs- und Studienplätze für 15 Jugendliche bezahlt werden. Drei weitere hätten sich bereits bei ihr vorgestellt. Doch dazu müssen erst weitere Spenden gesammelt werden.

Die Chormädchen und ihre Leiterin sind auch eifrig dabei. Bereits im Oktober hatten sie einen Stand am Flohmarkt. Die Mutter einer Sängerin hat wieder Elefanten genäht, die man bei Höfinghoffs in der Hauptstraße kaufen kann, ebenso am Renchener Weihnachtsmarkt. Dort bewirtet das "Wirbelwind-Ghana-Team" am kommenden Samstag/Sonntag, 1./2. Dezember, im Café "Simplex".

Derzeit laufen auch die Vorbereitungen für die nächste Ghana-Reise. "Im Februar ist es wieder so weit", so Höfinghoff, die von Anni Spinner und Jule Burst begleitet wird. Aktuell werden daher Laptops und Handys für das "House of Life" und die Studierenden gesammelt.


Quelle: baden online, bo.de, 25.11.2018