Geschäftsklima-Umfrage 2022/23 der AHK China

Wie sehen deutsche Unternehmen in China ihre Situation und ihre Perspektiven? Antworten liefert die jährliche Geschäftsklima-Umfrage "Business Confidence Survey", die die Deutsche Handelskammer in China (AHK) im Dezember 2022 vorgestellt hat.

Die Resultate zeigen: 2022 erreichte das Geschäftsvertrauen und die Attraktivität des chinesischen Marktes einen historischen Tiefpunkt – 41 Prozent der deutschen Unternehmen erwarten einen Gewinnrückgang. Sie setzen auf Lokalisierungs- und Diversifizierungsstrategien, um die Risiken der früheren Null-COVID-Politik sowie der veränderten geopolitischen Rahmenbedingungen zu minimieren.

Die wichtigsten Ergebnisse in Kürze

Das Geschäftsvertrauen hat einen historischen Tiefstand erreicht

49 Prozent der deutschen Unternehmen finden, dass China im Vergleich zu anderen Märkten an Attraktivität verloren hat. Nur 51 Prozent beabsichtigen, ihre Investitionen in China in den nächsten zwei Jahren auszubauen, verglichen mit 71 Prozent im letzten Jahr – ein Rückgang um 20 Prozentpunkte. Als größte Herausforderungen wurden Chinas Null-COVID-Politik und geopolitische Spannungen genannt.

Chinas Null-COVID-Politik dezimierte den Geschäftserfolg im Jahr 2022

66 Prozent der deutschen Unternehmen nannten Chinas Null-COVID-Politik als ihre größte Herausforderung für das operative Geschäft und als Hauptgrund, Investitionen zu verringern oder den Markt ganz zu verlassen, was 10 Prozent der Befragten in Erwägung ziehen (gegenüber 4 Prozent im letzten Jahr).

Regulatorische Hürden bleiben bestehen

Die größten regulatorischen Herausforderungen für Unternehmen sind Rechtsunsicherheit (33 Prozent) sowie Cyber- und Datenschutzvorschriften (31 Prozent), die mit der unklaren Umsetzung des chinesischen Cybersicherheitsgesetz zusammenhängen. Initiativen wie "Made in China 2025" und das Streben des Landes nach mehr Eigenständigkeit verschaffen lokalen Wettbewerbern einen Vorsprung – 29 Prozent der deutschen Unternehmen berichten über nachteilige Behandlung.

Diversifizierung und Lokalisierung als strategische Richtungen

Die Reaktion der Unternehmenszentralen auf die frühere Null-COVID-Politik und die zunehmenden geopolitischen Spannungen besteht in einer verstärkten Diversifizierung außerhalb Chinas und einer intensiveren Lokalisierung innerhalb des Landes.

Vorsichtiger Optimismus für 2023

Die Erwartungen deutscher Unternehmen für 2022 wurden enttäuscht. Im Jahr 2023 kehrt vorsichtiger Optimismus zurück – 50 Prozent der befragten Unternehmen erwarten einen höheren Geschäftsumsatz und 37 Prozent prognostizieren höhere Gewinne. Außerdem erwarten 77 Prozent der deutschen Unternehmen für die nächsten fünf Jahre ein steigendes jährliches Wachstum in ihrer Branche.


Link

Auf der Internetseite der AHK China finden Sie weitere Informationen sowie die vollständige Studie zum Download:

zum Business Confidence Survey


Quelle: Industrie- und Handelskammer zu Köln, ihk.de/koeln, 15.12.2022