Energiepartnerschaft Deutschland und VAE öffnet Chancen für deutsche Bildungsangebote

Deutschland möchte die Zusammenarbeit mit den Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) im Energiebereich weiter vorantreiben. Vor diesem Hintergrund wird eine Nachfrage aus VAE nach Bildungsprodukten für die Aus- und Weiterbildung lokaler Fachkräfte im Energiesektor kommen.

vier arabisch aussehende Männer schauen auf einen Bildschirm
 
  • Autor: Markus Brandt

Am 25. September 2022 besuchte der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz die VAE. Zusammen mit dem Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, der im März 2022 in Abu Dhabi war, möchte er die Zusammenarbeit mit den VAE im Energiebereich weiter vorantreiben. Die enge Kooperation ist für beide Länder wichtig, um sich langfristig zu klimaneutralen Volkswirtschaften zu entwickeln.

Energiepartnerschaft

Neben den kurzfristigen Lieferungen von Flüssiggas und Diesel, ging es in den Gesprächen vor allem auch um den Aufbau einer Wasserstoff-Wertschöpfungskette, an deren Ende die Herstellung und die Lieferung von Wasserstoff nach Deutschland stehen soll.

Beide Politiker betonten in ihren Treffen die Wichtigkeit der gegenseitigen Zusammenarbeit auf diesem Gebiet. Vor allem grüner Wasserstoff, der ohne CO2-Emissionen auf Basis erneuerbarer Energien hergestellt wird, soll die Dekarbonisierung in beiden Ländern beschleunigen und einen wichtigen Beitrag zur Diversifizierung deutscher Energielieferungen leisten.

Wasserstoff weist den VAE den Weg in die Zukunft

Tatsächlich weist Wasserstoff den VAE den Weg in die Zukunft. Die hervorragenden klimatischen Bedingungen ermöglichen das eigene Land mit klimafreundlicher Energie zu versorgen und schaffen darüber hinaus Kapazitäten, um ein weltweit führender Exporteur des stark nachgefragten Gases zu werden. Staaten wie Deutschland werden noch auf Jahrzehnte auf Energieimporte angewiesen sein.

Die generierten Exporteinnahmen helfen dem Land, sich schrittweise unabhängig von fossilen Brennstoffen aufzustellen. Derzeit sind die Einnahmen aus dem Öl- und Gassektor immer noch für 30 Prozent des Bruttoinlandsproduktes verantwortlich. 

Die VAE verfolgen das ambitionierte Ziel, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Damit wäre das Land die erste Nation im Nahen und Mittleren Osten, die dies als wichtiges Erdöl- und Erdgasförderland erreichen würde.

Klimaneutralität nur mit hochqualifizierten Fachkräften erreichbar

Für diesen strukturellen Wandel und die zunehmende Digitalisierung der Wirtschaft braucht das Land hochqualifizierte Fachkräfte, um auf die Anforderungen eines immer komplexer werdenden Arbeitsumfeldes vorbereitet zu sein. Diese Fachkräfte sollen in erster Linie aus der lokalen Bevölkerung gewonnen werden.

Die Regierung der VAE implementierte bereits vor einigen Jahren sogenannte Emiratisierungsmaßnahmen, um den Anteil gut ausgebildeter Emiratis in der Privatwirtschaft zu erhöhen.

Die Deutsch-Emiratische Industrie und Handelskammer (AHK) hat auf diese Entwicklung reagiert. Im Rahmen der Young-Future-Energy-Leaders-Initiative (YFEL) der Khalifa Universität in Abu Dhabi hat die AHK zusammen mit BASF, Siemens Energy und Wintershall DEA das YFEL German-Emirati-Sustainability-Days-Program aufgesetzt.

Chancen für deutsche Bildungsanbieter

Die Initiative YFEL German-Emirati-Sustainability-Days-Program zielt darauf ab, junge Studierende auf die Herausforderungen der Energiewende vorzubereiten. Darüber hinaus liefert das Programm einen wichtigen Beitrag, um den Dialog und die bilaterale Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung und technische Qualifizierung zwischen den beiden Ländern weiter auszubauen.

Dieser Dialog soll zukünftig von privaten Bildungsanbietern mitgetragen werden. Für deutsche Unternehmen ergibt sich hier die Möglichkeit, parallel zu der Lieferung von Maschinen und Komponenten auch Bildungsprodukte für die Aus- und Weiterbildung lokaler Fachkräfte im Energiesektor anzubieten. Diese Angebote lassen sich auch auf den chemischen und petrochemischen Sektor erweitern.

Beide Sektoren sind für die VAE von hoher Bedeutung und stehen ebenfalls vor einem Strukturwandel. Deutsche Anbieter aus dem Bildungssektor genießen seit jeher einen guten Ruf und können zukünftig stark von den dynamischen Entwicklungen in diesen Bereichen profitieren.


Vorschau VAE

Titelbild der Marktstudie

Noch in diesem Jahr ist die Veröffentlichung einer neuen iMOVE-Marktstudie Vereinigte Arabische Emirate für den Export beruflicher Aus- und Weiterbildung geplant.


Quelle: iMOVE