Einzigartiges Berufsbildungsprogramm in Nigeria gestartet

Ab sofort können in einem von afrikanischen und deutschen Partnern aufgebauten Trainingszentrum im nigeriansichen Lagos 500 Fachkräfte pro Jahr ausgebildet werden.

Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) und die Aliko-Dangote-Foundation haben in Lagos den Startschuss für das gemeinsame Programm zur industrienahen Qualifizierung nigerianischer Fachkräfte gegeben. 

"Nigerian Industry meets German Engineering" – unter diesem Motto haben der VDMA, seine Nachwuchsstiftung Maschinenbau und die Aliko-Dangote-Stiftung ein berufliches Aus- und Weiterbildungsprogramm erarbeitet, das mit einem Festakt in Lagos nun offiziell gestartet wurde. "Dieses Programm ist das erste seiner Art in Nigeria", erläuterte Aliko Dangote, Gründer und Chief Executive der Dangote Industries Limited, während der Veranstaltung. Er hat gemeinsam mit dem früheren VDMA-Präsidenten Dr. Reinhold Festge die Vision eines dualen nigerianisch-deutschen Berufsbildungsprogramms entwickelt.

Hochmodernes Trainingszentrum in Obajana

Um diese Vision umzusetzen, haben afrikanische und deutsche Partner mehr als 7 Millionen Euro investiert – ein Großteil davon floss in die Ausbildung des Lehrpersonals und des Schulungsmanagements sowie in die Einrichtung des Trainingszentrums der Dangote Academy im nigerianischen Obajana.

Dieses Zentrum verfügt über eine hochmoderne technische Ausstattung, die einen neuen Maßstab für berufliche Bildungsinfrastrukturen in Nigeria setzt. Viele der Maschinen wurden von deutschen Unternehmen bereitgestellt.

Dr. Festge zeigte sich überzeugt: "Unser Trainingszentrum ermöglicht eine Win-win-win-Situation." Gewinner seien die Trainees, die mit ihrer Qualifikation bessere berufliche Perspektiven erhielten, aber auch die nigerianische Wirtschaft, die von den Fachkräften profitiere, sowie die Unternehmen, die durch das Zentrum einen guten Markteinstieg in Nigeria fänden.

Unser Trainingszentrum ermöglicht eine Win-win-win-Situation.

Dr. Reinhold Festge, ehemaliger VDMA Präsident und Initiator der VDMA Initiative "Fachkräfte für Afrika"

Aus- und Weiterbildungskurse für Industriefachkräfte

Das Trainingsprogramm in Obajana beinhaltet zurzeit einen Industriemechanik-Ausbildungsgang mit einer Laufzeit von 18 Monaten für den Basiskurs und 30 Monaten für den erweiterten Kurs sowie Weiterbildungskurse für Mechanik und Elektrotechnik. Das Programm erfüllt alle staatlichen Anforderungen, die an ein Technical and Vocational Education and Training (TVET) gestellt werden. Ab sofort können in Obajana 500 Fachkräfte pro Jahr ausgebildet werden.

Mit unserem Engagement für die berufliche Bildung in Afrika wollen wir auch den Weg für nachhaltige Geschäftsbeziehungen zwischen Nigeria und Deutschland ebnen.

Karl Haeusgen, VDMA-Präsident

Zusammenarbeit mit Afrika stärken

Mit der Initiative "Fachkräfte für Afrika" engagiert sich der VDMA seit vielen Jahren für die Qualifizierung lokalen Personals – neben Nigeria sind Botswana und Kenia weitere Projektländer.

"Die heutige Eröffnung ist ein weiterer Beleg dafür, wie begeistert und engagiert sich alle Partner in die Initiative einbringen", sagte Dr. Norbert Völker, der die Initiative für den VDMA leitet.

Die Schirmherrin der VDMA-Initiative und Ehefrau des deutschen Bundespräsidenten, Elke Büdenbender, sandte eine Video-Grußbotschaft an die Gäste. "Kooperationen im Bereich der beruflichen Bildung geben uns die Möglichkeit, die Welt gemeinsam zu gestalten," machte Büdenbender deutlich.

Ebenfalls per Video gratulierte Dr. Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Sein Ministerium unterstützt die Projekte der VDMA-Afrika-Initiative mit einer finanziellen Förderung.


Quelle: Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V., vdma.org, Pressemitteilung, 04.06.2021