Berufsschul-Projekt in Kenia geplant

In Kenia soll in enger Zusammenarbeit der Biohaus-Stiftung und der Stiftung Bildung & Handwerk (SBH) eine Berufsschule für Bauberufe und Solartechnik aufgebaut werden.

Die Biohaus-Stiftung engagiert sich seit Jahren sehr erfolgreich mit Ausbildungs- und Solarprojekten in Haiti und Nicaragua. Projekte in Afrika, die häufig von kleineren Organisationen und Vereinen an die Stiftung herangetragen worden sind, hat sie bisher nur indirekt durch die Vermittlung von Know-how und Solarmaterialien aus ihrem Bestand unterstützt.

Jetzt steht zum ersten Mal Afrika als Zielgebiet für ein direktes Engagement auf der Landkarte zweier Paderborner Stiftungen. In Kenia soll in enger Zusammenarbeit mit der Stiftung Bildung & Handwerk (SBH) eine Berufsschule für Bauberufe und Solartechnik aufgebaut werden. Dieser Plan beruht auf langjährigen Kontakten von Peter Gödde, Vorstandsvorsitzender der SBH, und seinem sozialen Engagement. Beide Stiftungen können hier ihre nationalen und internationalen Erfahrungen aus der beruflichen Aus- und Weiterbildung in die Qualifizierung von jungen Menschen in Kenia einzubringen.

Mit der Biohaus-Stiftung hat die SBH einen Partner gewonnen, der langjährige Erfahrung in der Entwicklungszusammenarbeit und – hier besonders interessant – in der Berufsbildung hat. Es ist die erste Kooperation der Biohaus-Stiftung mit der SBH international, im Bereich der Vermittlung von Geflüchteten in die deutsche Arbeitswelt arbeiten die beiden Stiftungen bereits zusammen.

Das Projekt "Berufsbildung für Kibos" soll in Kibos, einer kleinen Stadt im Westen Kenias in der Nähe von Kisumu, realisiert werden. Die Stadt Kisumu ist Handelsplatz für Agrargüter, Produkte der Zucker-, Textil- und Fischereiindustrie. Die Region Kisumu hat mit 34 Prozent die höchste HIV-Rate in Kenia. Seit rund 20 Jahren ist vielen kenianischen Schulabgängern der Zugang zur beruflichen Aus- und Weiterbildung erschwert. Dadurch ist es in der Region um Kimuzu zu einer Unterversorgung mit handwerklich ausgebildeten Fachkräften gekommen.

Über Privatpersonen, teilweise mit kenianischem Hintergrund, existieren schon seit Jahren seitens der SBH gute Kontakte zu WAUPIK (Women United Against Poverty in Kenya) sowie zur Frauengruppe "Asimba Women's Group" in Kibos. Ziel aller Partner ist es, dass an der Berufsschule in Kibos ab Ende 2019 "Auszubildende" qualifiziert werden in Berufsbildungsgängen wie Zimmermann, Maurer, Elektriker, aber auch Schneider/innen. Auf Basis der Erfahrungen der Biohaus-Stiftung soll natürlich die Ausbildung zum Solartechniker angeboten werden, zumal dieser auch in Kenia einen wichtigen Zukunftsberuf darstellt.

Erster Schritt des gemeinsamen Projektes soll im nächsten Jahr der Aufbau und die Grundausstattung der geplanten Berufsschule sein. Über private Spenden ist bereits eine kleine finanzielle Ausgangsbasis dafür vorhanden. Da diese aber bei Weitem nicht ausreicht, um die Planungen umzusetzen, bemühen sich beide Stiftungen um Fördergelder aus dem Entwicklungshilfe-Ministerium. Private Spenden sind aber herzlich willkommen, um das Vorhaben breiter aufstellen und schneller auf den Weg bringen zu können.


Quelle: Biohaus-Stiftung, biohaus-stiftung.de, aktuelles, 23.08.2018