Finanzierungshilfen bei der Erschließung von Auslandsmärkten

Die Erschließung von Auslandsmärkten erfordert sorgfältige Vorbereitung. Das Land NRW fördert deshalb Beratungsdienstleistungen, die kleine und mittlere Unternehmen in Anspruch nehmen, um sich erfolgreich auf Auslandsmärkten präsentieren zu können.
Die Außenwirtschaftsförderung Nordrhein-Westfalens, des Bundes und der Europäischen Kommission reicht von der finanziellen Unterstützung von Beratungsdienstleistungen, der Beteiligung an Auslandsmessen und internationalen Firmenkooperationen bis hin zu Bürgschaften und zinsgünstigen Investitionskrediten.

Außenwirtschafts-Förderprogramme des Landes Nordrhein-Westfalen

Darüber hinaus kann die Teilnahme an Auslandsmessen finanziell unterstützt werden.

Außenwirtschaftsberatungs-Förderprogramm
Unternehmen mit einem Jahresumsatz unter 40 Millionen Euro und mit weniger als 250 Beschäftigten werden mit maximal zehn Beratungstagen gefördert. Der Zuschuss beträgt 75 Prozent (maximal 384 Euro) eines Tagessatzes.
Das Programm fördert:

- Beratungen bei der Erschließung von Auslandsmärkten: Export- beziehungsweise Importtechniken; Marktanalysen; Marketingstrategien
- Beratungen zur Firmenpräsenz im Ausland: Kooperationsformen, Neugründungen von Firmen, Produktionsstätten.

Auslandsmesse-Förderprogramm

1. Kleingruppenförderprogramm für Auslandsmessen
Kleinen und mittleren Unternehmen, die sich in Gruppen (mindestens drei Unternehmen) selbstständig organisieren, bietet das Land die Kleingruppenförderung. Im Firmenverbund präsentieren sie sich auf einer Auslandsmesse eigener Wahl.
Fördervoraussetzungen:

bei Messebeteiligungen in EU- und EFTA-Ländern:
- weniger als 250 Beschäftigte
- Jahresumsatz im Vorjahr höchstens zehn Millionen Euro

bei Messebeteiligungen in allen übrigen Ländern:
- weniger als 250 Beschäftigte
- Jahresumsatz im Vorjahr höchstens 40 Millionen Euro.

Außerdem gilt generell: Das zu fördernde Unternehmen muss unabhängig sein. Als unabhängig gelten Unternehmen, deren Kapital oder Stimmenanteile sich nicht zu 25 Prozent oder mehr im Besitz eines oder mehrerer Unternehmen gemeinsam befinden und welche die Definition der kleinen und mittleren Unternehmen nicht erfüllen (siehe oben).

Das Leistungspaket der Förderung beinhaltet die Organisation, den Standbau, den Standservice sowie den Transport durch Dritte für nicht verkaufte Exponate. Die Förderung umfasst 50 Prozent der förderfähigen Kosten, maximal jedoch 5.000 Euro pro Unternehmen. .

2. Firmengemeinschaftsstände auf Auslandsmessen
Das Land NRW ist mit seinen Firmengemeinschaftsständen auf jährlich rund 20 ausgewählten, weltweiten Messen der verschiedensten Branchen vertreten. Nordrhein-westfälische Unternehmen können sich in diesem Rahmen - unbelastet von nahezu allen administrativen und technischen Fragen - kostengünstig präsentieren.

Fördersatz in Prozent der Gesamtkosten der Firmengemeinschaftsbeteiligung:

- bei einem Jahresumsatz unter 50 Millionen Euro bis zirka 50 Prozent
- bei einem Jahresumsatz über 50 Millionen Euro bis zirka 25 Prozent.

Das Leistungspaket der Förderung beinhaltet das Organisationsmanagement wie Rahmengestaltung, Sammeltransport, Standtechnik, den Standservice mit Besprechungsräumen, Bewirtung, Büro-Telekommunikation, Dolmetscher und die Werbung durch Katalogeintrag und Pressearbeit.

Außenwirtschafts-Förderprogramme der Bundesrepublik Deutschland

Die Außenwirtschaftsförderung des Bundes umfasst vielfältige Maßnahmen: Er bietet Exportförderung in Form von Finanzierungshilfen (Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW / Europäisches Wiederaufbauprogramm ERP), Risikoübernahmen (Hermesdeckung), Förderung bei Messebeteiligungen, Exportseminaren im Ausland und Exportberatungen und so weiter.

In Bezug auf Investitionen im Ausland sind Fördermöglichkeiten unter anderem durch KfW- und BMZ-Programme, durch Kapitalanlagegarantien (Price Waterhouse Coopers PWC - Deutsche Revision), Beteiligungen (Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft DEG) möglich. Ein besonderer Akzent liegt auf der Förderung kleinerer Unternehmen.

Weitere Einzelheiten sind bei den folgenden Institutionen zu erfragen:

Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
Palmengartenstraße 5-9
60325 Frankfurt/Main
Tel. 069 74 31-0
Fax 069 74 31 29 44
Informationszentrum der KfW:
Service-Nr. 01801 - 33 55 77 (zum Ortstarif) Fax 069 - 74 31 64 35 5
E-Mail: iz@kfw.de
Internet: http://www.kfw.de/home.htm

Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V. (AUMA)
Littenstraße 9
10179 Berlin
Tel. 030 24000-0
Fax 030 24000-241
E-Mail: info@auma.de
Internet: http://www.auma-messen.de

Euler Hermes Kreditversicherungs-AG
Friedensallee 254
22763 Hamburg
Tel. 040 8834-0
Fax 040 8834-7744
E-Mail: info@hermes-kredit.com
Internet: http://www.hermes.de

DEG Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH
Belvederestraße 40
50933 Köln
Tel. 0221 4986-432
Fax 0221 4886-290
E-Mail: deutschermarkt@deginvest.de
Internet: http://www.deginvest.de

Außenwirtschafts-Förderprogramme der Europäischen Kommission

Die Europäische Kommission bietet eine Vielzahl von Förderprogrammen an, die Unternehmen dabei unterstützen, in ausländischen Zielmärkten Fuß zu fassen. Die Palette reicht von der joint-venture-Förderung zwischen Unternehmen aus dem EU-Raum und mit Firmen aus Drittländern bis hin zur Teilnahme an branchenbezogenen Firmenkooperationstreffen weltweit.

EU-Förderprogramme
Ziel des Lateinamerika-Programms AL-Invest ist die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen europäischen und lateinamerikanischen Unternehmen und die Förderung des Technologietransfers. Gefördert werden vor allem Begegnungen von Unternehmen aus Lateinamerika und Europa und die Partnersuche im technologischen Bereich.
Al-Invest

Das Asien-Programm ASIA-Invest fördert Kooperationen von Unternehmen der EU mit asiatischen Unternehmen sowie Aktivitäten zur Gründung und Entwicklung von Direktinvestitionen des europäischen Mittelstandes in den asiatischen Ländern mit Zuschüssen und Darlehen unterschiedlicher Höhe.
ASIA-Invest

Das Executive Training Programm ETP-Japan ist eine 18-monatige Ausbildung junger Führungskräfte aus der EU in japanischen Unternehmen mit dem Ziel, die komplexe Unternehmenskultur zu verstehen und Japanischkenntnisse zu erwerben.
ETP-Japan

Das EU-Programm Gateway to Japan soll die Eroberung des japanischen Marktes mit neuen und innovativen EU-Produkten aus zehn Branchen mit hohem Absatzpotential unterstützen. Der Marktzugang wird unter anderem durch Maßnahmen wie Geschäftsreisen und Messeteilnahmen, Seminare und sektorspezifische Marktstudien gefördert.
Gateway to Japan

Das Human Resource Trainee Program HRTP-Japan ist ein Schulungsprogramm für Angehörige des Mittel- und Topmanagements über 35 Jahren mit maßgeblichen Geschäftsbeziehungen zu Japan und mindestens fünf- bis zehnjähriger Berufserfahrung in Industrieunternehmen. Themen sind unter anderem Hintergründe von Handel und technologischer Entwicklung in Japan, industrielle Zusammenarbeit und Informationsbeschaffung.
HRTP-Japan

Die Mediterranean Ecological Development Association (MEDA) fördert die Partnerschaft zwischen der EU und den Mittelmeeranrainerstaaten. MEDA II unterstützt dort die wirtschaftliche Entwicklung, die Festigung des wirtschaftlichen und sozialen Gleichgewichts und die Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft. Hierzu gehört auch die Kooperationsförderung im Industrie- und Dienstleistungssektor.
MEDA

Phare ist das führende Programm für die finanzielle und technische Zusammenarbeit der EU mit den 13 Erweiterungsländern in Mittel- und Osteuropa. Das Programm fördert vorrangig die Empfängerländer in Mittel- und Osteuropa; den Unternehmen aus der EU kommt Phare insofern zugute, als die Erbringung von Dienstleistungen und Warenlieferungen gefördert werden.
Phare

Tacis ist eine Initiative der EU für die Neuen Unabhängigen Staaten und die Mongolei zur Förderung harmonischer und wohlstandsbringender wirtschaftlicher und politischer Beziehungen zwischen der EU und den Partnerländern. Tacis finanziert Maßnahmen und Aufträge, die im Zuge einer festgelegten Programmplanung zwischen der EU-Kommission und den einzelnen Partnerländern vereinbart und ausgeschrieben worden sind.
Tacis

Eine Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit bietet umfassenden Überblick über die Förderprogramme der Europäischen Union, des Bundes und der Länder. Zu jedem Programm können über eine Suchfunktion Kurztext, die vollständige Richtlinie und weiterführende Ansprechpartner abgerufen werden.

Quelle: IHK Köln