Tunesien: Vermarktungshilfeprogramm mit Schwerpunkt Tourismus unterstützt ostdeutsche Unternehmen

Das Vermarktungshilfeprogramm Tunesien 2007 hat den Schwerpunkt Tourismus und wendet sich auch an Unternehmen aus dem Bildungsbereich. Ziel des Programms ist die aktive Unterstützung von Unternehmen aus den neuen Bundesländern beim Aufbau von Handels- und Kooperationsbeziehungen in diesem dynamischen Sektor Tunesiens.

Das Programm wendet sich an Unternehmen aus folgenden Sektoren:
 

  • Technische Hotelausstattung: Großküchensysteme, Kühlsysteme, Wäschereisysteme, Lichttechnik, und so weiter
  • Thalasso und Wellness, Gesundheitstourismus
  • Energie- und Wasser: Wasseraufbereitungssysteme, Wassereinsparsysteme, Energiesparsysteme
  • Beratung: Facility–Management, Ausbildung, Organisation, Marketing
  • Dienstleister mit Bezug zum Tourismus
     

Tunesien mit 10 Millionen Einwohnern verfügt über einen wachsenden, aufnahmefähigen Markt und hat sich in Afrika als Schwellenland mit einem Bruttosozialprodukt (BSP/E) von 3.040 Euro eine Spitzenposition erarbeitet. Tunesien kann eine relativ ausgeglichene Wirtschaftsstruktur aufweisen, die es gegenüber externen Einflussfaktoren unanfällig macht.

2006 betrug das Bruttoinlandsprodukt (BIP) etwa 29,6 Milliarden Euro, was einem Wirtschaftswachstum im Vergleich zum Vorjahr von 5 Prozent entspricht. Tunesien ist für die deutsche Exportwirtschaft mit einem Absatz von 1,17 Milliarden Euro nach wie vor der wichtigste Markt im Maghreb.

Warum Tourismus?

Der Tourismussektor ist von entscheidender Bedeutung für Tunesien. Die Branche hat einen Anteil von 6,7 Prozent am BIP und beschäftigt über 90.000 Personen direkt. Die deutschen Urlauber stellten im Jahr 2006 in Tunesien mit etwa 570.000 Urlaubern nach den Franzosen die zweitstärkste Besuchergruppe unter den ausländischen Touristen dar.

Die bisherige Art des Tourismus ist für das Land jedoch immer weniger rentabel. Tiefgreifende Veränderungen und deutliche Umstrukturierungen, wie internationale Trends im Reiseverhalten, stellen das lange erfolgreiche tunesische Tourismusprodukt zunehmend in Frage.

In den kommenden Jahren werden dem Sektor für die erforderliche Umstrukturierung über ein Förderprogramm zusätzliche 1,25 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Geplant sind unter anderem sechs neue Touristikzentren mit insgesamt 73.000 Betten entlang der Küste.

Tunesien bildet vor diesem Hintergrund das ideale Sprungbrett für einen Markteinstieg in Nordafrika. Die aktuellen Tendenzen sprechen für ein zeitnahes Engagement deutscher Firmen in Tunesien.

Aus der beschriebenen Modernisierung der Hotelanlagen, dem Neubau neuer Tourismuszentren und der Entwicklung neuer Tourismusangebote ergeben sich interessante Geschäfts- und Investitionsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen.

Bedarfe im Bereich Tourismus

Besonderes Augenmerk wird von Staat bei der Renovierung und dem Bau neuer Hotels auf die Aspekte Umweltverträglichkeit und Energieeinsparung gelegt. Hierfür gibt es besondere Finanzierungs- und Beratungsprogramme. Im Bereich Solaranlagen, Kläranlagen und Energieeffizienz genießen deutsche Produkte einen ausgezeichneten Ruf – die Chancen für deutsche Anbieter sind bei einem zeitnahen Markteinstieg daher groß.

Eine Umfrage der Deutsch – Tunesischen Industrie- und Handelskammer bei Hotels im September 2006 bestätigte das gestiegene Interesse in der Kategorie der 4- und 5–Sterne Hotels insbesondere für Umwelttechnik.

Ein weiterer interessanter Bereich auch für deutsche Unternehmen ist die Ausstattung der Hotels mit modernen Großkücheneinrichtungen und den damit unter den gegebenen klimatischen Bedingungen eng zusammenhängenden Kühlsystemen. Hier besteht ein nicht zu unterschätzender Investitionsbedarf gerade auch im Hinblick auf die Einhaltung internationaler Standards insbesondere in den mittleren Kategorien.

Von den Hotels wurde in unterschiedlicher Wertung weiterhin ein allgemeiner Bedarf an Wäschereisystemen und Lichttechnik sowie im Bereich des Facility-Managements genannt.

Eine große Anzahl von Hotels aller Kategorien trägt sich mit Investitionsabsichten in die Bereiche Thalasso und Wellness. Hier geht es sowohl um die Neu-Ausstattung als auch um die Verbesserung bestehender Anlagen.

Kooperationen mit ausländischen Partnern erwünscht

Lokale Berater sind in diesen Prozess integriert, verfügen aber oftmals nicht über ausreichend eigene Erfahrung in dieser komplexen Materie, die insbesondere mit der umfassenden Beratung internationaler Hotelketten einhergeht. In den Interviews wurde verstärkt der Wunsch geäußert, mit ausländischen Partnern zu kooperieren und aussichtsreiche Projekte gemeinsam anzugehen.

Im Rahmen dieses Programms ist ein erstes Kooperationstreffens im November 2007 in Tunis für erste individuelle Gespräche mit potenziellen tunesischen Partnern aus Wirtschaft und Industrie geplant. Eine unverzichtbare Gelegenheit für deutsche Unternehmen, der internationalen Konkurrenz auf dem nordafrikanischen Markt den entscheidenden Schritt voraus zu sein.

Leistungen der Auslandshandelskammer Tunesien

Die Auslandshandelskammer Tunesien erbringt im Rahmen des Vermarktungshilfeprogramms die folgenden Leistungen:
 

  • Beratung vor Ort im Unternehmen: Entwicklung einer Marktbearbeitungsstrategie, Definition der Zielgruppen sowie des optimalen Geschäftspartners in Tunesien
  • Identifizierung und Kontaktierung potenzieller Vertriebs- und Kooperationspartner
  • Austausch von Unternehmensunterlagen, Produktdokumentationen und so weiter
  • Telefonische Nachkontaktierung und persönliche Gespräche mit den potenziellen tunesischen Geschäftspartnern
  • Recherche von Marktinformationen
  • November 2007: Kooperationstreffen
  • Sie treffen in Tunis auf die in enger Rücksprache mit Ihnen identifizierten und ausgewählten Kooperationspartner und werden dabei individuell durch Mitarbeiter der Auslandshandelskammer Tunesien betreut.
  • Professionelle Nachbetreuung Ihrer Kooperationsgespräche: Unterstützung bei Vertragsabschlüssen, Einholen von Wirtschaftsauskünften, und so weiter

 
 
Weitere Informationen

Anmeldeschluss ist der 30. August 2007.


Quelle: Information von iMOVE seitens der Deutsch-Tunesischen Industrie- und Handelskammer sowie Internetseite www.ahktunis.org