Abu Dhabi erlaubt Ausländern erstmals 100%-Unternehmensbeteiligung

Die Regierung des Emirats Abu Dhabi hat bekannt gegeben, dass in 2006 gesetzliche Regelungen geschaffen werden, die ausländischen Unternehmen die Gründung von (Tochter-) Gesellschaften in sogenannten "Special Economic Zones" ermöglicht.

Bislang hat das Emirat Abu Dhabi die Gründung von Gesellschaften mit vollständig ausländischer Beteiligung (100% foreign ownership) strikt abgelehnt. Nunmehr hat die Regierung des Emirats bekannt gegeben, dass in 2006 gesetzliche Regelungen geschaffen werden, die ausländischen Unternehmen die Gründung von (Tochter-) Gesellschaften in sogenannten "Special Economic Zones" ermöglicht.

Erster Standort wird die Industrial City of Abu Dhabi (ICAD) sein. Eine neu geschaffene Regierungsbehörde (HCSEZ) wird im Rahmen eines Genehmigungsverfahrens über die Anträge ausländischer Interessenten zur Firmengründung entscheiden. Die Schaffung weiterer Economic Zones ist geplant.

Wie im Nachbaremirat Dubai wird es auch in Abu Dhabi eine branchenspezifische Aufteilung der Zonen geben. Anders als in den Nachbaremiraten fokussiert sich Abu Dhabi bei der Ansiedlung ausschließlich auf solche Branchen, die besonders Arbeitskräfte intensiv sind (Metallverarbeitendes Gewerbe, Bau / Bauzulieferer, Lebensmittelsektor, Chemie und Pharmazeutische Industrie).

Abzuwarten bleibt, ob diese neue Entwicklung nun die lang erwartete Gesellschaftsrechtsreform der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) weiter verzögert. Ursprünglich war angenommen worden, dass die VAE eine Emirate übergreifende Reform des Gesellschaftsrechts zum Jahresende 2005 abschließen. Die regionalen Änderungen des Emirats Abu Dhabi lassen vermuten, dass eine komplette Überarbeitung des Gesellschaftsrechts nun doch noch eine Weile dauern wird.

Bei Fragen zum Gesellschaftsrecht oder der Firmenansiedlung in Abu Dhabi wenden Sie sich bitte an Herrn Holger Ochs, Geschäftsführer Balance Dubai, ochs@balance.ag