Saudi-Arabien sucht deutsche Geschäftspartner

Die saudiarabische Investitionsbehörde SAGIA (Saudi Arabia General Investment Authority) eröffnet in Frankfurt und Berlin Vzwei ertretungsbüros. Diese sollen die deutschen Investoren bei dem Eintritt in die Märkte des Landes unterstützen. Die bfai (Bundesagentur für Außenwirtschaft) hat mit der designierten SAGIA-Vertreterin Dahlia Al-Rahaimy über die Chancen deutscher Firmen in dem Königreich mit seinen 24 Millionen Einwohnern gesprochen. (siehe Kontaktanschrift unten).

Dr. Rahaimy, die perfekt Deutsch spricht, fordert deutsche Investoren auf, sich Saudi-Arabien einmal genauer anzuschauen. Deutsche Unternehmen sollten sich nicht von "Klischees leiten lassen", das Land sei besser als sein Ruf. Vielmehr müsse die bereits im Jahr 2000 initiierte Öffnung des Landes zur Kenntnis genommen werden. Dabei gehe das Land seine eigene Gangart. Die Bevölkerung werde stärker in den Reformkonsens einbezogen, als dies in anderen Golfstaaten der Fall sei. Es würden "alle mitgenommen", was auch eine Erklärung für das vermeintlich langsamere Tempo der Reformen im Königreich sein könnte.

Die im Dezember 2005 abgeschlossene Mitgliedschaft in der Welthandelsorganisation WTO ist ein Gütesiegel für die Öffnung des Landes und wird auch von saudiarabischer Seite schmerzhafte Einschnitte verlangen. Dabei steht das Land jedoch nicht am Anfang des Öffnungsprozesses. In einigen Bereichen hat es andere - vermeintlich dynamischere - Golfländer überholt. Dazu gehört nach Angaben von Frau Rahaimy der für Ausländer mögliche 100%ige Besitz an Unternehmen. Dies ist beispielsweise in den Vereinigten Arabischen Emiraten außerhalb der Freizonen noch nicht möglich. Auch bei der Öffnung der Telekommunikations- und Energiemärkte ist Saudi-Arabien, wo es bereits ausländische Engagements gibt, weiter als zum Beispiel Dubai.

SAGIA verstehe sich als "Einfallstor" für Geschäftsleute nach Saudi-Arabien und solle als einzige Anlaufstelle fungieren. Die Investitionsförderung werde sich besonders aber nicht ausschließlich auf die vier Bereiche IT/Technologie, Öl/Gas und Energie, Biotechnologie und den Transportsektor konzentrieren.

Die Investitionsförderung müsse vor dem Hintergrund einer großen und weiter stark wachsenden jungen Bevölkerung im Lande gesehen werden. Daher sei es nicht Hauptziel der Regierung, Fabriken im Lande aufzubauen, in denen dann ausländische Arbeitskräften arbeiten würden. Vielmehr sollen die Investitionen einen Beitrag zur Beschäftigungssicherung leisten. Daher stehe auch der Technologietransfer und besonders die Aus- und Weiterbildung der einheimischen Arbeitskräfte im Vordergrund.


Quelle: bfai


Quelle: bfai