Indonesien arbeitet mit Berufsschulen in Deutschland zusammen

Als Follow-up der Reise des indonesischen Präsidenten Joko Widodo im Frühjahr 2016, besuchte der Minister für Bildung und Kultur Anies Baswedan Deutschland im Sommer, um die Zusammenarbeit bei der Entwicklung der dualen Ausbildung an indonesischen Berufsschulen festzuzurren.

Die duale Ausbildung verbindet das Lernen in der Schule mit der Praxisausbildung in der Wirtschaft – ein Erfolgsmodell aus Deutschland.

Das Modell Berufe nach einem dualen System auszubilden, muss sich natürlich in das Entwicklungskonzept für Berufsschulen einpassen, das seitens des Bildungs- und Kulturministeriums bereits vorliegt. So Anies: "Während des Besuchs haben wir wichtige Lehren für Indonesien gezogen. Indonesien kann die duale Berufsausbildung nicht eins zu eins oder copy and paste übertragen. Es ist aber das Klügste, das deutsche Modell als das beste Referenzmodell für Indonesien zu platzieren."

Der Bildungsminister Anies Baswedan machte sich aus erster Hand mit der Berufsausbildung bei GKN Driveline bekannt, einem Automobilzulieferer in der Stadt Trier mit rund 500 Mitarbeitern und einem jährlichen Verkaufsumsatz 160 Millionen Euro. GKN Driveline hat nachgewiesen, dass der technische Ausbildungsprozess in Zusammenarbeit mit Berufsschulen aus dem Bundesland Rheinland-Pfalz dank des dualen Ausbildungssystems eine hohe Fachkompetenz erzielt.

Während seiner Reise mit Hadiat, Direktor aus dem Entwicklungsministerium, und Miftahudin, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Fachkräftequalifizierung von Kadin Indonesia, vertieft Anies Baswedan ganz besonders die Kenntnisse zur Anwendung des dualen Systems.

Der Besuch begann im Hessian Institute for Advanced Training in Technology (HLfT), einer Ausbildungseinrichtung im Bundesland Hessen, die über Erfahrungen bei der Fortbildung von Berufsschullehrern aus über 100 Ländern verfügt. Diese Einrichtung ist bereit, Berufsschullehrer aus Indonesien auszubilden und das Modell der dualen Berufsausbildung in Indonesien aufzubauen, so wie es in Deutschland funktioniert.

Daneben besuchte die indonesische Delegation die Gewerbeschule Groß-Gerau (GSGG), eine Berufsschule in Hessen mit 2.700 Auszubildenden. Der Bildungsminister überzeugte sich in dieser Berufsschule, die Kontakte zu mehr als 800 Ausbildungsbetrieben hat, wie der Ausbildungsprozess in Schule und Wirtschaft gemeinschaftlich durchgeführt wird.

Der Bildungsminister Anies Baswedan führte auch den Dialog mit dem Leiter der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier, die sich mit 30.000 Mitgliedsunternehmen im Bundesland Rheinland-Pfalz befindet. Angeregt durch den Hauptgeschäftsführer der IHK Trier, Dr. Jan Glockauer, sagte Anies, dass "einer der Erfolgsfaktoren Deutschlands, nämlich das Schaffen von Nutzen für alle Beteiligten, unbedingt in Indonesien angewendet werden muss. Unternehmen sind bereit Geld für die Berufsausbildung auszugeben, wenn sie die Garantie auf die Bereitstellung von wirklichen Fachkräfte haben."

Quelle: Ministerium für Bildung und Kultur Indonesien (indonesisch: Kementerian Pendidikan dan Kebudayaan), Pressemitteilung 28.06.2016, Übersetzung aus dem Indonesischen durch Berufsbildungspartnerschaft (BBP) Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier in Indonesien