Südafrika setzt "falsches Signal"

Die südafrikanische Kündigung des Investitionsschutzabkommen mit Deutschland Ende Oktober dürfte die sinkende Attraktivität des Standortes weiter beeinträchtigen, befürchtet der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Durch den Anstieg der Arbeitskosten ohne entsprechende Produktivitätsfortschritte oder durch fehlende Investitionen in das Bildungssystem ist das Vertrauen der deutschen Betriebe in den Standort ohnehin beeinträchtigt.

"Der Vertrag liefert der deutschen Wirtschaft die notwendige Sicherheit für ihre dortigen Investitionen – ein ganz hohes Gut für unsere Unternehmen", erläuterte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

"Die Entscheidung wird zum Bumerang, wenn wichtige neue Investitionen ausländischer Unternehmen angesichts des entstandenen Vertrauensvakuums unterbleiben", gab er zu bedenken.

Dies könne sich auf die gesamte Region negativ auswirken, denn: "Der afrikanische Kontinent braucht ein wirtschaftlich prosperierendes und politisch stabiles Südafrika. Fehlen Impulse aus dem Land, leidet der gesamte Kontinent."

Die deutsche Wirtschaft ist mit mehr als 700 Unternehmen und rund 100.000 Beschäftigten in Südafrika präsent. Die Kündigung des Abkommens fällt in eine Zeit, in der das Vertrauen der deutschen Betriebe in die Arbeit der südafrikanischen Regierung ohnehin einen Tiefpunkt erreicht hat.

Der rasante Anstieg der Arbeitskosten ohne entsprechende Produktivitätsfortschritte trägt hierzu ebenso bei wie ausufernde Streiks, ineffiziente Verwaltungsstrukturen und fehlende Investitionen in das Bildungssystem.


Quelle: Deutscher Industrie- und Handelskammertag DIHK, Meldung 25.10.2013