Chile: Außerordentliches Interesse an der dualen beruflichen Bildung

Das Bundeswirtschaftsministerium und das chilenische Bergbauministerium unterzeichneten eine Absichtserklärung zur Kooperation im Bereich Bergbau und Rohstoffe. Die Erklärung sieht unter anderem eine Unterstützung bei der Ausbildung von Fachkräften vor.

 

Am 26. und 27. Januar 2013 fand der erste gemeinsame Gipfel der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC) und der Europäischen Union (EU) sowie am 25. und 26. Januar der 4. CELAC-EU-Wirtschaftsgipfel in Santiago de Chile statt.

 

Bundeskanzlerin Angela Merkel und eine begleitende Unternehmerdelegation unter Führung von Staatssekretärin Anne-Ruth Herkes trafen dabei auf größte Aufmerksamkeit: Die Kanzlerin und ihre Delegation weilten nur wenige Stunden in Santiago. Dank des kompakten Programms mit politischen und wirtschaftlichen Terminen brachte die Reise dennoch konkrete Ergebnisse.

 

So unterzeichneten das Bundeswirtschaftsministerium und das chilenische Bergbauministerium eine Absichtserklärung zur Ausweitung der Kooperation im Bereich von Bergbau und Rohstoffen. Die Erklärung sieht eine verstärkte und strategische Kooperation im Gesamtbereich der Wertschöpfungskette in Bergbau-und Rohstoffwirtschaft ebenso vor, wie die Unterstützung bei der Ausbildung von Fachkräften sowie die Realisierung gemeinsamer Forschungs-und Entwicklungsvorhaben.

 

Chiles Wirtschaft braucht praxisorientierte Ausbildung

 

So war es auch kein Zufall, dass die aktive Teilnahme von Dr. Reinhold Festge, Präsident der Lateinamerika-Initiative der deutschen Wirtschaft, an einem Fachforum des Wirtschaftsgipfels zu Human Capital zu unmittelbaren konkreten Nachfragen chilenischer Verbände und Unternehmen führte.

 

Ein belastbares System für die praxisorientierte Ausbildung technischer Fachkräfte müsse von Politik und Wirtschaft gemeinsam gestaltet und getragen werden, so Dr. Festge während des Podiums. Dies führe langfristig zu einer Aufwertung der Facharbeiterausbildung und sei ein Gewinn für alle Beteilgten – für die Auszubildenden, die Firmen und letztlich für den Investitionsstandort Chile.

 

Chiles Arbeitsministerin drängt auf weitere Bildungsprojekte

 

Auch die chilenische Arbeitsministerin Evelyn Matthei bestätigte der Deutsch-Chilenischen Industrie- und Handelskammer (AHK Chile) und der Delegation, dass das Land außerordentliches Interesse an der dualen beruflichen Bildung hat und sich deshalb noch viel mehr Engagement deutscher Unternehmen und Institutionen wünscht, die im Andenland tätig sind. Die diversen Qualifizierungs- und Bildungsprojekte, die die AHK Chile bereits heute vor Ort realisiert, begrüße und unterstütze sie deshalb sehr.

 

Kompetenzzentrum für Bergbau und Rohstoffe

 

Die Gespräche mit Bergbauminister Solminihac und den Präsidenten der großen Bergbauverbände SONAMI und Consejo Minero am Rande des Gipfels bestätigten die hohen Erwartungen an Initiativen wie die Einrichtung des Komptenzzentrums für Bergbau und Rohstoffe an der AHK Chile sowie des Deutsch-Chilenischen Bergbau- und Rohstoffforums.

 

Cornelia Sonnenberg, Hauptgeschäftsführerin der AHK Chile zeigt sich deshalb optimistisch, was die konkrete Umsetzung betrifft. "Wir haben bereits Projekte in der Pipeline und sind überzeugt, dass wir auf gutem Wege sind, diese Absichtserklärung auch mit Leben zu erfüllen."

 


Quelle: Deutsch-Chilenische Industrie- und Handelskammer, Chile Aktuell Januar 2013