Anlässlich einer UNESCO-Festveranstaltung wies Staatministerin Cornelia Pieper auch auf die wachsende Bedeutung der Kultur- und vor allem Bildungspolitik für eine Welt der partnerschaftlichen Zusammenarbeit hin. "Gute Bildungspolitik ist Friedenspolitik", zeigte sie sich überzeugt.
Am 11. Juli 1951 trat die gerade zwei Jahre alte Bundesrepublik Deutschland als 64. Mitglied der UNESCO bei. Staatsministerin Cornelia Pieper zeigte auf einer Festveranstaltung Perspektiven der deutschen Mitarbeit in der Kulturorganisation der Vereinten Nationen auf. Auch UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokova nahm an der Feier im Auswärtigen Amt teil.
Deutschland - starker Partner der UNESCO
Staatsministerin Pieper zog in ihrer Rede eine Bilanz des deutschen Engagements in der UNESCO. Sei bereits die Aufnahme Deutschlands sichtbares Zeichen der Einbindung in die internationale Staatengemeinschaft nach dem Zweiten Weltkrieg gewesen, so sei es heute ein starker Partner der VN-Kulturorganisation, der wissenschaftliche Expertise ebenso wie auch erhebliche intellektuelle und finanzielle Ressourcen einbringe.
Deutschland ist heute drittgrößter Beitragszahler. Als verlässlicher und konstruktiver Partner werde es auch künftig seinen Beitrag leisten, damit die UNESCO ihre Aufgabe erfüllen könne, sagte Pieper zu.
"Den Frieden im Geist der Menschen verankern"
Pieper wies aber auch auf die wachsende Bedeutung der Kultur- und vor allem Bildungspolitik für eine Welt der partnerschaftlichen Zusammenarbeit hin. Deutschland verstehe Bildung, Wissenschaft und Kultur sowie die Menschenrechte als integralen Bestandteil seiner Außenpolitik. "Gute Bildungspolitik ist Friedenspolitik", zeigte sie sich überzeugt.
Erfolgsprogramm Weltkultur- und Weltnaturerbe
Die Welterbekonvention der UNESCO mit der Weltkultur- und Weltnaturerbeliste bezeichnete Pieper als Erfolgsgeschichte, deren Idee von Deutschland geteilt werde. Mit Blick auf die deutsche Kandidatur im Welterbekommitee sprach sie sich für ein System der Partnerschaften nach dem Vorbild der durch das Auswärtige Amt finanzierten Partnerschaftsinitiative für afrikanische Nationalkommisisonen aus. Damit wolle Deutschland es auch den Ländern des Südens ermöglichen, mehr Stätten als Welterbe eingetragen zu bekommen.
Die Staatsministerin begrüßte es ausdrücklich, dass Generaldirektorin Bokova während ihres akuellen Deutschlandbesuches auch nach Dresden reist. Der Stadt war 2009 wegen des Baus einer neuen Brücke über die Elbe ihr Status als Weltkulturerbe aberkannt worden.
Reformen voranbringen
Deutschland wünsche sich eine starke und effizient arbeitende UNESCO, die einen wirkungsvollen Beitrag zur humanen Gestaltung der Globalisierung leiste, betonte Pieper. Sie ermutigte Generaldirektorin Bokova deshalb, die Umsetzung der begonnenen Reformen mit Nachdruck weiter voranzubringen.
Lob für deutsche Nationalkommission
Anerkennung für die Arbeit der Deutschen UNESCO-Kommission kam sowohl von Staatsministerin Pieper als auch von UNESCO-Generaldirektorin Bokova. Pieper dankte Präsident Walter Hirche und Generalsekretär Roland Bernecker stellvertretend vor allem auch für die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter für ihr Auftreten als leistungsstarker Mittler für die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik.
Bokova hob unter anderem das deutsche Engagement für nachhaltige Entwicklung hervor. Kommende Woche wird sie in Dresden an der internationalen Fachkonferenz "Biosphärenreservate und Klimawandel" teilnehmen.
"kulturweit": Jugendliche zu jungen Weltbürgern machen
Ein noch junges Projekt, das das Auswärtige Amt gemeinsam mit der Deutschen UNESCO-Kommission umsetzt, liege ihr besonders am Herzen, sagte Frau Pieper. Sie meinte damit den Jugendfreiwilligendienst "kulturweit", der jungen Menschen zwischen 18 und 26 Jahren eine Möglichkeit eröffnet, sich in der Kultur- und Bildungsarbeit im Ausland zu engagieren.
Über 5000 junge Leute haben sich seit dem Startschuss im Jahr 2009 beworben, und im März 2012 wird der oder die tausendste Freiwillige entsandt werden. "kulturweit" stelle einen sehr konkreten Weg dar, junge Menschen auch für die Zielsetzungen der UNESCO zu begeistern, so Staatsministerin Pieper.
"Gute Bildungspolitik ist Friedenspolitik"
Quelle: Pressemitteilung Auswärtiges Amt, 23.06.2011