Arabische Investoren sind zunehmend an Hochtechnologie und Know-how-Transfer interessiert, um ihre Staatsbürger qualifiziert in den Arbeitsprozess einzubinden. Deutsche Unternehmen sind gut beraten, dieses Anliegen durch Partnerschaften und Ausbildungsofferten zu unterstützen. Das duale Ausbildungssystem Deutschlands ist in der arabischen Welt bekannt; ein Engagement in beruflicher Bildung kann gegenüber anderen Anbietern ein Wettbewerbsvorteil sein.
Mit dem Bau neuer Bildungseinrichtungen, der Entwicklung von Curricula oder dem Outsourcing von Bildungsdienstleistungen an private Unternehmen treiben ist Staaten des Golf-Kooperationsrates ihre Bildungsreform voran. Die Methoden sind von Land zu Land unterschiedlich, das beabsichtigte Ergebnis ist im Wesentlichen gleich: Es soll eine wissensbasierte Gesellschaft entstehen, die eine vielfältige Wirtschaft trägt.
Eine höhere Qualität und vielfältigere Lernerfahrungen sind notwendig, um gut ausgebildete und ehrgeizige junge Menschen in den Staaten des Golf-Kooperationsrates (GCC) hervorzubringen, zeigte eine MEED Umfrage Ende 2010.
Maryam ist Praktikantin in einer Dattelfabrik und bald Managerin. Ein deutsches Projekt in Abu Dhabi bildet die jungen Leute aus. Gerade die weiblichen Schülerinnen nehmen ihre Chancen hochmotiviert wahr. Manchmal gegen den Willen ihrer Familien.
Das 2. Deutsch-Arabische Bildungsforum am 12. und 13. Oktober in Berlin verschafft deutschen Bildungsanbietern die Gelegenheit, sich im eigenen Land aussichtsreichen internationalen Märkten zu nähern und Kontakte mit arabischen Vertretern aus dem öffentlichen und privatwirtschaftlichen Bildungssektor zu knüpfen. "Bildung – Made in Germany" genießt in der arabischen Welt einen hervorragenden Ruf.
Die Verbesserung der Bildungs-Infrastruktur ist eine der obersten Prioritäten Saudi-Arabiens. Die Regierung bekräftigt ihr Engagement im Bereich Bildung mit einem größeren Budget. Gleichzeitig werden weitere Wege der internationalen Zusammenarbeit entwickelt, während etablierte lokale Institutionen nun auch internationale Anerkennung erhalten.
Die UNESCO-UNEVOC-Kommission veröffentlichte eine Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen im Rahmen des Projektes "entrepreneurship education (EPE) in the arab states". zu Strategien zur Integration von EPE in Bildungssysteme. Vorschläge sind bis 31.07.2010 einzureichen. Vier Fallstudien aus Ägypten, Jordanien, Oman und Tunesien sowie ein regionaler Synthesebericht sind im Rahmen des Projekts bereits erschienen.
IFC (International Finance Corporation), ein Mitglied der Weltbankgruppe, fördert die Entwicklung der Grund- und höheren Schulbildung im Nahen Osten und Nordafrika mit weiteren 8 Millionen Dollar. In Brasilien soll mit 50 Millionen Reais der Zugang zu qualitativ hochwertiger und erschwinglicher Bildung unterstützt werden.
Für das laufende Jahr gehen Experten von einem kräftigen Anstieg der Exportwirtschaft aus. Besonders gute Chancen bieten sich deutschen Unternehmen in den so genannten BRIC-Staaten sowie in Saudi-Arabien und der Türkei. Das geht aus einer weltweiten Analyse hervor, die Germany Trade & Invest Anfang Februar vorgestellt hat.