KI in der beruflichen Aus- und Weiterbildung
iMOVE lud für den 21. Mai 2025 zu einem Online-Seminar ein, das sich auf Künstliche Intelligenz (KI) in der Berufsbildung konzentrierte. 85 Teilnehmende verfolgten die spannenden Berichte und Beiträge der Referentinnen und Referenten.

Mortimer Schlieker aus dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) gab zunächst einen umfassenden Einblick in die Grundlagen der generativen KI als Arbeitsmittel.
Dabei stellte er einleitend aktuelle Studien vor, die zeigen, dass gut 20 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland bereits KI nutzen und die Arbeitszeit bei jeder dritten Arbeitsaufgabe halbiert werden kann. Als Hürden nannte er dringend notwendige Schulungen, Einschränkungen der Nutzung durch Arbeitgeber und Einbeziehung der Beschäftigten bei der Einführung von KI in Betrieben. Schlieker stellte fest, dass die Vorteile von KI in der Arbeitswelt überwiegen.
Im weiteren Verlauf seines Beitrags erläuterte Schlieker die Grundlagen LLM-basierter KI (LLM: Large Language Model) sowie aktuelle Entwicklungen. Hinweise zum Datenschutz und zum Urheberrecht rundeten seinen Beitrag ab.
INVITE - Digitale Plattform berufliche Weiterbildung
Dr. Heidi Grattenthaler, ebenfalls im BIBB tätig, informierte über den BMBF-Innovationswettbewerb INVITE, die digitale Plattform berufliche Weiterbildung.
INVITE ist ein vom ehemaligen Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes und vom BIBB umgesetztes Projekt bei dem es darum geht, dass alle Menschen möglichst unkompliziert und schnell die digitale Weiterbildung finden, die zu ihnen und ihrer Lebenslage passt.
Um die digitale Plattform zu entwickeln, arbeiteten Forschung, Technologieentwicklung und Praxis zusammen und schlugen so eine Brücke von der KI-Forschung zur konkreten Bildungsanwendung. Die Plattform vernetzte bestehende Weiterbildungsangebote intelligent, steigerte die Qualität der Inhalte und entwickelte neue Lehr- und Lernformate. Sie ermöglicht es Lernenden persönliche Profile zu erstellen, um individuelle Weiterbildungsempfehlungen zu erhalten und den eigenen Lernprozess flexibel zu gestalten.
Dr. Grattenthaler stellte abschließend die INVITE-Projekte vor.
KI B³ - Künstliche Intelligenz in die Berufliche Bildung bringen
Dr. Karin Rott vom Lehrstuhl Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung der LMU München, gab einen vertieften Einblick in das vom ehemaligen Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte und mit dem BIBB durchgeführte "KI B³ - Künstliche Intelligenz in die Berufliche Bildung bringen – Projekt im Rahmen der InnoVET Initiative".
Das Projekt hatte zum Ziel, branchenübergreifende Zusatzqualifikationen sowie Fortbildungen auf DQR 5- und DQR 6-Niveau zu entwickeln, umzusetzen und zu evaluieren. Es wurden Lernmaterialien zu KI-Themen und eine KI-basierte Lernsoftware zur Unterstützung des Lernprozesses der Lehrgangsteilnehmenden entwickelt.
Insgesamt wurden drei branchenübergreifende Bildungsabschlüsse (Zusatzqualifikation für Auszubildende, Berufsspezialistin und Berufsspezialist für Fachkräfte, Bachelor Professional für Führungskräfte) für Auszubildende erarbeitet, die seit November 2024 belegt werden können.
KI Tools im Arbeitsalltag
Aus der Praxis stellte Hans-Peter Lämmle, Geschäftsführender Gesellschafter von CONSULTANT-NET Unternehmensberatung GmbH, vor, wie er die sinnvolle Integration von KI-Tools in den Arbeitsalltag bei seinen Trainings vermittelt.
Dabei nahm er als Beispiel seine international durchgeführten Trainings im Bereich von Nutzfahrzeugen und erklärte, wie man mit Einsatz von KI beispielsweise eine nachhaltige Verkaufsstrategie entwickeln kann. Auch für die Erfolgsmessung kann KI zielführend eingesetzt werden.
Einsatz, Herausforderungen und Datenschutz
Dr. Daniel Büttner, CEO und Gründer, COLCONS® UG, Corporate Learning Consultants, informierte über Einsatzmöglichkeiten, Herausforderungen und Datenschutz von Künstlicher Intelligenz in der dualen Ausbildung.
Dr. Büttner machte deutlich: Die Frage ist längst nicht mehr, ob KI eingesetzt wird, sondern wie Unternehmen sinnvoll damit umgehen. Entscheidend ist, neue Handlungsspielräume zu erkennen und die strategischen Wettbewerbsvorteile gezielt zu nutzen.
Einen besonderen Schwerpunkt legte Dr. Büttner außerdem auf die Anforderungen des AI Acts und die Datenschutz-Grundverordnung.
Fazit
Das Thema wurde aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet, so dass hoffentlich jeder etwas Erhellendes mitnehmen konnte
Teilnehmerstimme
Die Referentinnen und Referenten beleuchteten das Thema umfassend aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden zeigten, dass die Veranstaltung viele praxisnahe Impulse und Anregungen für den Einsatz von KI in der beruflichen Aus- und Weiterbildung geliefert hat.