Südkorea: Ergebnisse Geschäftsklimaumfrage 2017

Laut einer gemeinsamen Umfrage von zwölf europäischen Handelskammern in Korea haben europäische Unternehmen – davon etwa ein Drittel deutsche Firmen – optimistische Geschäftsaussichten für den koreanischen Markt bescheinigt und gleichzeitig Reformen gefordert, die ein klares und faires Geschäftsumfeld schaffen.

Südkorea bleibt wichtiger Markt

Korea gehört unverändert zu den drei größten Absatzmärkten in Asien. 77 Prozent der deutschen Unternehmen, die sich an der Stimmungsumfrage beteiligt haben, sind bereits seit über zehn Jahren auf dem koreanischen Markt.

Die Investitionsabsichten für 2018 bleiben optimistisch. So gaben 46 Prozent der in der Erhebung befragten deutschen Firmen an, ihre Geschäfte in Korea weiter ausbauen zu wollen. Der in Korea erwirtschaftete Jahresumsatz (2016) betrug bei 54 Prozent der befragten deutschen Firmen mehr als 50 Millionen Euro. Drei Prozent der befragten Unternehmen haben sogar einen Umsatz über einer Milliarde Euro verzeichnet.

Wirtschaftswachstum und Arbeitskosten bestimmen die Aussichten

Die Wachstumsaussichten für ihre Branchen schätzen die deutschen Unternehmen mit Blick auf die nächsten zwei Jahre mit 69 Prozent überwiegend optimistisch ein, wobei die Entwicklung der Profitabilität sehr unterschiedlich eingeschätzt wird.

Die Entwicklung der Arbeitskosten hingegen wurde mit 57 Prozent pessimistischen Bewertungen als deutliche Herausforderung für die nächsten zwei Jahre wahrgenommen, und die Unternehmen erwarten auch keine deutliche Verbesserung der Arbeitsproduktivität, die diese auffangen könnten.

Klare Regularien und ein faires Wettbewerbsumfeld

Das Geschäftsumfeld in Korea bleibt eine Herausforderung für in Korea aktive deutsche Firmen.

Nichttarifäre Handelshemmnisse, unklare Regularien, willkürliche Auslegungen, aber auch die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte gehören zu den in der Umfrage meist genannten Herausforderungen für deutsche Firmen in Korea. Entsprechend wurden Rechtsstaatlichkeit (97 Prozent), fairer Wettbewerb (89 Prozent) und eine Offenheit des koreanischen Marktes für Ausländer (89 Prozent) als wichtigste Faktoren für die weitere wirtschaftliche Entwicklung Koreas gesehen.

Barbara Zollmann, Geschäftsführerin der Auslandshandelskammer Korea:

"Die Umfrage bestätigt, dass Korea für deutsche Unternehmen ein sehr wichtiger und starker Wirtschaftspartner ist. Dies spiegeln auch die Investitionszahlen wieder: Deutschland war 2017 der größte europäische Investor in Korea. Leider hat sich, wie die Umfrage untermauert, trotz dieser positiven Zahlen in den letzten Jahren das Geschäftsumfeld für deutsche Firmen in Korea verschlechtert.

Wir appellieren daher an die neue koreanische Regierung, die von den deutschen Investoren angesprochenen Handlungsfelder zu adressieren, um ein gutes Geschäftsumfeld für neue Investitionen in Korea und Kooperationen in Themen wie Industrie 4.0, Energiewende und Elektromobilität zu schaffen".

Business Confidence

Die Business Confidence Umfrage 2017 (24 Seiten, englisch) steht auf der Internetseite der Korean-German Chamber of Commerce and Industry (KGCCI) kostenlos zum Herunterladen bereit.


Quelle: Korean-German Chamber of Commerce and Industry, korea.ahk.de, News, 01.02.2018