Peking macht Schüler zu Restaurierungsexperten in Verbotener Stadt

Peking plant, 30 Schüler von Junior High Schools dafür zu trainieren, bei der Restaurierung von kulturellen Relikten aus der Verbotenen Stadt zu arbeiten . Der Schritt erfolgt, weil es einen Mangel an solchen Talenten gibt, wie die Zeitung Beijing Youth Daily schreibt.

Die Beijing Union University, die Beijing International Vocational Education School und das Palastmuseum haben in diesem Jahr ein gemeinsames Pilot-Bildungsprogramm gestartet, um Jugendliche zu professionellen Restaurierungsexperten zu machen.

Die Schüler werden das Spezialfach "Rekonstruktion kultureller Relikte" drei Jahre an der Beijing International Vocational Education School erlernen. Es folgen zwei weitere Jahre an Berufsbildung an der Beijing Union University. Nach weiteren Studien wird ihnen der akademische Grad eines Bachelor verliehen.

Das Pilotprogramm soll dazu dienen, mehr einheimische, professionelle Talente auszubilden. Shan Jilin, der Kurator am Palastmuseum sagte vor einiger Zeit den chinesischen Medien, dass es für junge Menschen unzureichende Karrieremöglichkeiten gibt, was wiederum in einen Mangel an professionellen Restaurierungsexperten resultiert. Das sogenannte "Hukou" – oder Haushaltsregistrierungssystem – macht es für junge Experten schwierig, am Museum zu arbeiten.

Um die kulturellen Relikte im Palastmuseum mit den bestehenden Experten zu restaurieren, würde es nach Angaben des Museums mindestens 100 Jahre dauern. Um also mehr professionelle Experten in diesem Bereich auszubilden, hat das Museum im Jahr 2015 das Studienfach "Reparaturarbeiten bei Kulturrelikten" gemeinsam mit der Beijing International Vocational Education School gestartet. Im ersten Jahr wurden bereits 20 Schüler für das Fach rekrutiert. Bislang wurden insgesamt 35 Schüler angeworben.

Zu den allgemeinen Pflichtfächern zählen unter anderem Chinesisch, Mathematik und Politik. Darüber hinaus können sich die Studenten professionelles Wissen über Reparaturarbeiten bei Relikten aneignen. Dazu zählen allgemeines Wissen über Kulturrelikte, Kunstgeschichte und allgemeine Methoden über Denkmalschutz. Dies sagte Qian Weidong, der Direktor an der Beijing International Vocational Education School. Die Lehrer würden Großteils vom Palastmuseum kommen, fügte Qian hinzu.

Professionelle Restaurierungsexperten haben eine große Beachtung in der allgemeinen Öffentlichkeit gefunden. Dies ist dem Erfolg einer dreiteiligen TV-Dokumentation zu verdanken mit dem Titel "Meister in der Verbotenen Stadt". Sie war auf China Central Television zu Beginn 2016 zu sehen.

Quelle: China Internet Information Center (CIIC), german.china.org.cn, 05.05.2017