Mit beruflicher Bildung Perspektiven in Afrika schaffen

Afrika will sich zu einem Kontinent mit großer wirtschaftlicher Stärke entwickeln, die auch nachhaltig ist. Der beruflichen Bildung kommt dabei eine Schlüsselrolle zu.

Die Maschinenbauer in Deutschland unterstützen daher Bundeskanzlerin Angela Merkel auf ihrer Afrikareise, sich für eine solche Entwicklung des Kontinents einzusetzen. Mit der Initiative "Fachkräfte für Afrika" zeigt der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) bereits heute, wie bedarfsorientierte Qualifizierung vor Ort funktionieren kann.

"Um die Herausforderungen rund um das Thema Migration zu meistern, müssen wir den Menschen in Afrika eine Zukunftsperspektive bieten", erklärt Dr. Reinhold Festge, Past-Präsident des VDMA. Daher begrüße der Verband, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel während ihrer Reise in die drei afrikanischen Länder Senegal, Ghana und Nigeria die wirtschaftliche Entwicklung in den Fokus rücke und das Marktpotenzial für deutsche Unternehmen betone.

Engpassfaktor Finanzierung

Afrika sei für den Maschinenbau nach wie vor ein Kontinent mit hohem Nachholbedarf, sagt Festge. Aktuell gehen kaum mehr als zwei Prozent der deutschen Maschinenexporte dorthin. "Die Märkte sind schwierig zu bearbeiten und sehr heterogen. Deshalb sollten die Förderprogramme der Entwicklungszusammenarbeit das langfristige und nachhaltige Engagement des Maschinenbaus in Afrika unterstützen", appelliert Festge.

Dabei ist die Finanzierung gerade für kleinere und mittlere private Unternehmen ein Engpass. Ein Ansatz zur Überwindung dieses Engpasses ist die Gewährung von Kreditlinien aus Mitteln der Entwicklungszusammenarbeit an lokale Banken vor Ort. Auch bei der Finanzierung von staatlichen Großprojekten in Afrika klemmt es. Hier fehlt von deutscher Seite die Flankierung der kommerziellen Exportfinanzierung durch Entwicklungshilfegelder.

Immer mehr Projekte werden daher von chinesischen, japanischen und südkoreanischen Anbietern gewonnen, die mit einem Finanzierungmix punkten.

Fachkräfte-Qualifizierung in VDMA-Trainingszentren

"Der Mangel an qualifiziertem, lokalen Personal ist eine weitere wesentliche Ursache dafür, dass deutsche Unternehmen die Chancen in Afrika noch nicht umfassend nutzen", ergänzt Festge. Mit seiner Initiative "Fachkräfte für Afrika" unterstützt der VDMA seine Mitglieder beim Schritt auf den afrikanischen Markt. Dazu dienen berufliche Trainingszentren, die der Verband gemeinsam mit lokalen Partnern in Botswana, Kenia und Nigeria aufbaut.

Diese Trainingszentren setzen auf das Konzept der dualen Berufsausbildung in den Bereichen Industriemechanik, Elektrotechnik, Elektronik und Mechatronik. Dabei kommen den afrikanischen Privatunternehmen, welche sich für berufliche Bildung einsetzen eine zentrale Rolle zu. Das Trainingsprogramm orientiert sich daher konsequent an den Anforderungen der lokalen Industrie. Mehr als 1.000 Fachkräfte sollen in den kommenden drei Jahren eine Qualifizierung erhalten.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) fördert die Durchführung der Projekte. "Wir sehen es sehr positiv, dass das BMZ unsere Trainingszentren unterstützt und damit den Aufbau nachhaltiger Strukturen zur praxisorientierten Aus- und Weiterbildung in Afrika ermöglicht", erläutert Festge und ergänzt: "Diese Unterstützung stimmt uns zuversichtlich, dass die Politik zukünftig noch mehr auf unternehmerisch motivierte Initiativen setzt, die die lokale Wertschöpfung fördern und die Interessen des Mittelstands berücksichtigen."

Davon profitierten nicht nur Unternehmen, sondern vor allem auch die Menschen, die mit guter Qualifikation reale Perspektiven auf Jobs und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bekommen.


Quelle: VDMA - Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V., vdma.de, 30.08.2018