Iran: Neues Berufsbildungsgesetz soeben in Kraft getreten

Am 17. Dezember 2017 beauftragte der Präsident der islamischen Republik Iran seinen Stellvertreter für Planung und Managementorganisation mit der Realisierung des neuen Gesetzes zur umfassenden Berufsbildung und zum Qualifikationssystem.
 

Das iranische Parlament hatte das "Berufsbildungsgesetz" am 29. Februar 2016 gebilligt. Danach gab es Abstimmungsprozesse mit dem Wächterrat, die mehrfach zu Korrekturen und Änderungen führten. Nach der letzten Abstimmung im Parlament am 17. November 2017 erfolgte die Zustimmung des Wächterrates am 29. November 2017.

Zentrale Änderungen des neuen Gesetzes zur Berufsbildung

Zu den wesentlichen Änderungen gehören:

  • Statt einer nationalen Berufsbildungsbehörde wird es den "Obersten Rat für Berufsbildung" geben.
  • Der erste Vizepräsident der islamischen Republik Iran ist für die Leitung der Arbeit des Obersten Rates für Berufsbildung verantwortlich.

Zum Obersten Rat für Berufsbildung gehören folgende Mitglieder:

  • erster Vizepräsident der islamischen Republik Iran als Leiter des Rates,
  • Minister für Bildung,
  • Minister für Wissenschaft, Forschung und Technologie,
  • Minister für Arbeit und Soziales,
  • Minister für Industrie, Bergbau und Handel,
  • Minister für Landwirtschaft,
  • Minister für Kultur,
  • Minister für Gesundheit und medizinische Ausbildung,
  • Leiter der Planungs- und Haushaltsorganisation sowie
  • zwei Mitglieder des Parlaments: ein Vertreter der Ausbildungskommission und ein Vertreter der Kommission für soziale Angelegenheiten.

Darüber hinaus gehören zum Obersten Rat für Berufsbildung folgende Mitglieder ohne Stimmrecht:

  • Leiter der iranischen Genossenschaftskammer,
  • Leiter der iranischen Kammer für Handel und Industrie,
  • Leiter des Gewerkschaftsdachverbandes sowie
  • drei Berufsbildungsexperten.

Das Sekretariat des Obersten Rates für Berufsbildung wird dem Ministerium für Arbeit und Soziales zugeordnet. Der Leiter des Sekretariates wird durch die Ratsmitglieder ausgewählt.

Zusätzlich macht das Gesetz Vorgaben zur Einführung des Nationalen Qualifikationsrahmens und definiert acht Level, die die Qualifikationsstufen für den nicht-universitären Bereich einschließen. Damit lässt sich die Berufsausbildung vollständig in diesem Qualifikationsrahmen abbilden.

Zur Qualitätssicherung in der Berufsbildung wird ein nationales Evaluierungs- und Prüfungszentrum geschaffen. Das Zentrum ist für die Ausgabe von Qualifikationszertifikaten basierend auf dem Nationalen Qualifikationsrahmen verantwortlich.

Bildungsmarkt Iran

wehende Nationalflagge Iran

Quelle: iMOVE-Kontaktstelle Iran