Inklusive Berufliche Bildung im internationalen Vergleich

Um die Berufsbildungsangebote der Don Bosco Berufsschule und des Caritas-Don Bosco Berufsbildungswerks in Würzburg kennenzulernen, flog Dianne MacKay einmal um den halben Erdball. Die Australierin war für eine Woche zum gegenseitigen Austausch in Deutschland.

"Der Kontakt kam über Kirsten Vollmer vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) in Bonn", berichtet Dr. Harald Ebert, Schulleiter der Don Bosco Berufsschule in Würzburg. An sie hatte sich Dianne MacKay mit der Bitte gewandt, mehr über die berufliche Ausbildung von Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf in Deutschland zu erfahren. Weil die Don Bosco Berufsschule in diesem Bereich führend ist, besucht MacKay nun für eine Woche die Schule und die Ausbildung im Berufsbildungswerk, weiter die Modell-Integrationsgesellschaft und die Berufsbildung in den Mainfränkischen Werkstätten. "Dass wir für dieses Austauschprogramm ausgewählt wurden, ist eine große Anerkennung für uns", sagt Schulleiter Ebert.

Begleitet von mehreren Sprachmittlern nimmt MacKay in dieser Woche an mehreren Unterrichtseinheiten in der Schule teil, lernt den Schulalltag und das Angebot kennen und ist im stetigen Austausch mit der Lehrerschaft sowie insbesondere auch mit den Schülern. "Sie berichten, welche Angebote sie hier wahrnehmen können und was sie hier auf dem Weg in das Berufsleben alles lernen", erklärt Ebert. Gerade dieser Austausch sei für MacKay, die an der Universität in Melbourne ebenfalls in der Berufsbildung mit benachteiligten Personen tätig ist, sehr wichtig. Ihre Erkenntnisse nimmt MacKay nach der Austauschwoche wieder mit nach Australien und trägt sie dort in einem Bericht zusammen.

Auf dem Programm steht weiter ein Vortrag von MacKay an der Würzburger Universität. Für Universität und Schule ist der Austausch mit der Lehrerin aus Australien gleichermaßen wertvoll. Unter anderem deshalb, weil das australische Bildungssystem interessante Schwerpunkte in der Bildung setze, "von denen wir vielleicht auch die ein oder andere Sache adaptieren können", so Ebert. Der gegenseitige Austausch und das gegenseitige Lernen voneinander stehen bei diesem Besuch aus dem australischen Melbourne jedenfalls klar im Mittelpunkt.


Quelle: Main Post, mainpost.de, 29.01.2023