Gleichberechtigt, exzellent, befähigend: Innovative Berufsbildung im Gastgewerbe

Das UNESCO-UNEVOC International Centre for TVET und das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) laden zum nächsten Bridging Innovation and Learning in TVET (BILT) Learning Lab am 24. April 2024 ein. Im Fokus des BILT Learning Lab stehen spezifische Innovations- und Lernpraktiken aus Afrika, dem asiatisch-pazifischen Raum und Europa.

Das hybride Learning Lab findet von 9:00 – 11:15 Uhr MESZ statt und konzentriert sich auf die inklusiven Berufsbildungsprogramme von Cometa, Italien, und KOTO, Vietnam, die daran arbeiten, oft marginalisierten Lernenden Bildungschancen zu bieten.

Bildmarke der BILT-Konferenz April 2024

Gleichberechtigt, exzellent, befähigend: Innovative Berufsbildung im Gastgewerbe

Die Förderung eines inklusiven und vielfältigen Berufsbildungsumfelds ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass alle Menschen die gleichen Bildungschancen erhalten. Die Inklusion in der Bildung hat einen Dominoeffekt, der zu besseren individuellen wirtschaftlichen Ergebnissen, Arbeitsmarktstabilität und einem insgesamt verbesserten gesellschaftlichen Zusammenhalt führt.

Aber wie schaffen wir integrative Umgebungen, die auf ganzheitlichen Ansätzen basieren, die über den Unterricht hinausgehen? Und wie können inklusive Berufsbildungsprogramme ihre Schülerinnen und Schüler auf strukturelle Veränderungen sowohl in der regionalen als auch in der globalen Wirtschaft vorbereiten?

Anhand zweier Beispiele aus dem Gastgewerbe will dieses BILT Learning Lab diesen und vielen weiteren Fragen nachgehen.

Know One, Teach One, Vietnam

Know One, Teach One (KOTO) begann 1999 als kleines Ausbildungszentrum für das Gastgewerbe in Hanoi, Vietnam, mit dem Ziel, gefährdeten und benachteiligten Jugendlichen ein besseres Leben zu ermöglichen. Seitdem hat das gemeinnützige Sozialunternehmen nicht nur sein Programmangebot und seine Trainingsmöglichkeiten erweitert, sondern auch international.

Die Programme sind kostenlos und bieten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine vollständige Unterbringung, Gesundheitsversorgung und soziale Unterstützung. Getreu ihren Prinzipien, allen Chancen und Empowerment zu bieten, wurde 2018 die Initiative Her Turn mit Unterstützung australischer Hilfe ins Leben gerufen.

Her Turn fördert die wirtschaftliche Stärkung von Frauen durch Berufsbildung und konzentriert sich auf marginalisierte Personen aus regionalen Gebieten und ethnische Minderheitengruppen. Vietnamesische Frauen innerhalb dieser Gruppe haben oft nur eine begrenzte formale Bildung und es fehlt ihnen an wertvollen Lebenskompetenzen, was sie anfällig für Entrechtung, Ausbeutung und Menschenhandel macht.

Durch Kurzkurse, ein langfristiges Karriereentwicklungsprogramm und ein Programm zum Aufbau von Lernmöglichkeiten im Gastgewerbe arbeitet Her Turn daran, Chancen für Frauen zu schaffen. Das Projekt konzentriert sich stark auf die Vermittlung unternehmerischer Fähigkeiten und die Karriereentwicklung zur Stärkung der Rolle der Frau.

Cometa Società Cooperativa Sociale, Italien

Die Besorgnis über Jugendarbeitslosigkeit und Inklusion durch Berufsbildung betrifft nicht nur asiatische Länder, sondern stellt weltweit eine Herausforderung dar. Seit 1986 unterstützt die Cometa Società Cooperativa Sociale (COMETA) benachteiligte Jugendliche in Italien.

Offiziell wurde die Associazione Cometa im Jahr 2000 gegründet und begann 2003 mit der Gründung der Institution Cometa Formazione mit ihren ersten Berufsbildungskursen. Ähnlich wie KOTO ist COMETA weiter gewachsen und expandiert und bietet einzigartige Projekte und Initiativen an, die auf den aktuellen Bedürfnissen der Gemeinden basieren, denen es dient.

Im Jahr 2010, als die italienische Jugendarbeitslosigkeit bei 27,9 Prozent lag, suchte COMETA nach einer Möglichkeit, junge Erwachsene, minderjährige Migranten und Asylsuchende zu erreichen. Aufgrund rechtlicher, sprachlicher und soziokultureller Unterschiede sind junge Migranten anfällig für Bildungs- und Wirtschaftsmarginalisierung.

Vor diesem Hintergrund wurde die Initiative MiniMaster ins Leben gerufen. Der MiniMaster ist ein ganzheitliches Ausbildungsprogramm für Kellner und Housekeeping, das auf den lokalen Arbeitsmarkt zugeschnitten ist. Neben den fachlichen Kompetenzen sind die Entwicklung transversaler und kultureller Kompetenzen Eckpfeiler der Ausbildung. Das Programm geht noch einen Schritt weiter, indem es jeden Teilnehmer durch einen Human Integral Development-Ansatz individuell unterstützt.

Beide Initiativen arbeiten eng mit Industriepartnern zusammen, um den Erfolg der Teilnehmer und der lokalen Unternehmen sicherzustellen. Durch Initiativen wie MiniMaster und Her Turn arbeiten Berufsbildungsanbieter daran, Barrieren abzubauen und Wege für benachteiligte Gruppen zu schaffen, um erfolgreich zu sein.

Registrieren Sie sich hier zur kostenfreien Teilnahme an der hybriden Konferenz!


Quelle: BILT Projekt Team des UNESCO-UNEVOC International Centre for TVET, unesco.org, 27.03.2024