Deutschland und China stärken Zusammenarbeit in Berufsbildung

In der beruflichen Bildung werden Deutschland und China in Zukunft noch enger zusammenarbeiten. Das sieht eine Gemeinsame Absichtserklärung vor, die beide Partner Anfang Juli unterzeichneten. Beide Seiten wollen sich gegenseitig über strukturelle und inhaltliche Entwicklungsperspektiven beruflicher Bildung austauschen und gemeinsame Projekte und Handlungsansätze entwickeln.

Artikel der Kultusministerkonferenz (KMK) am 10.07.2018

Berufliche Bildung: Deutschland und China vereinbaren engere Zusammenarbeit

In der beruflichen Bildung werden Deutschland und China in Zukunft noch enger zusammenarbeiten. Das sieht eine Gemeinsame Absichtserklärung vor, die am Dienstag in Berlin der Generalsekretär der Kultusministerkonferenz, Ministerialdirektor Udo Michallik, und der chinesische Bildungsminister Baosheng Chen unterzeichneten.

Beide Seiten wollen sich gegenseitig über strukturelle und inhaltliche Entwicklungsperspektiven beruflicher Bildung austauschen und gemeinsame Projekte und Handlungsansätze entwickeln.

Die Schwerpunkte der Zusammenarbeit liegen in der Entwicklung und Umsetzung von Ausbildungskonzepten zum Erwerb beruflicher Handlungskompetenz. Außerdem fokussiert die Vereinbarung darauf, wie neue Technologien in der beruflichen Bildung berücksichtigt und umgesetzt werden und die Möglichkeiten der Digitalisierung und von Informationstechnik zur Gestaltung von Lehr-/Lernprozessen genutzt werden können. Geplant sind außerdem Qualifikations- und Fortbildungsmaßnahmen für Lehrkräfte der beruflichen Schulen und Colleges in Deutschland und in China. Beide Seiten wollen die Zusammenarbeit auf Schulebene ausbauen und ausweiten sowie den Schüleraustausch zwischen beiden Ländern intensivieren.

In Deutschland sind die Länder für den Unterricht in der Berufsschule verantwortlich. Mit ihrem Lernfeldkonzept hat die Kultusministerkonferenz ein Verfahren für die beruflichen Rahmenlehrpläne entwickelt und etabliert, das in der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit auf großes Interesse stößt. Im Mittelpunkt des Unterrichts stehen die Förderung und der Erwerb einer umfassenden beruflichen Handlungskompetenz.

Ausgangspunkt des lernfeldbezogenen Unterrichts ist – im Gegensatz zum traditionellen fächerorientierten Unterricht – nicht mehr die fachwissenschaftliche Theorie. Vielmehr werden aus beruflichen Aufgabenstellungen Handlungszusammenhänge entwickelt und didaktisch aufbereitet.

Der Generalsekretär der Kultusministerkonferenz, Udo Michallik, erklärte: "Wir stehen mit China in einem intensiven und sehr konstruktiven bildungspolitischen Dialog. Unsere chinesischen Gesprächspartner zeigen dabei ihr großes Interesse an der beruflichen Ausbildung in Deutschland, insbesondere was die Rahmenlehrpläne der KMK angeht. Es bestehen schon jetzt zahlreiche Kooperationsprojekte in der beruflichen Bildung. Mit der heutigen Vereinbarung wollen wir die Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung mit China verstetigen, ausbauen und weiter intensivieren."

Artikel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) am 09.07.2018

Deutschland und China stärken Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft und Forschung

Industrie 4.0, Berufsbildung, Klimaforschung: Deutschland und China wollen in Bildung, Wissenschaft und Forschung verstärkt zusammenarbeiten. Das vereinbarte Bundesministerin Anja Karliczek mit ihren chinesischen Amtskollegen in Berlin.

Deutschland und China bauen ihre Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft und Forschung aus. Darauf verständigten sich die Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und Vertreter der chinesischen Regierung bei den deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen im Juli 2018 in Berlin.

Karliczek und der chinesische Forschungsminister Wang Zhigang unterzeichneten eine Absichtserklärung zur verstärkten Kooperation in der Klimaforschung. Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit bei Industrie 4.0, der Berufsbildung sowie in den Geistes- und Sozialwissenschaften ausgebaut werden.

"Grenzüberschreitendes Denken, wofür besonders Bildung, Wissenschaft und Forschung stehen, leitet uns auch in der Zusammenarbeit mit unseren chinesischen Partnern", sagte Karliczek. "Wir sind überzeugt davon, dass wir gemeinsam mehr erreichen können, als jeder für sich." Deshalb habe die Bundesregierung eine eigene Strategie für die Internationalisierung von Bildung, Wissenschaft und Forschung erarbeitet.

Vor allem beim Klimawandel setzen beide Länder auf verstärkte Kooperation. "Wir können dem Klimawandel nur zusammen mit internationalen Partnern begegnen. Deutschland und China wollen in der Klimaforschung enger zusammenarbeiten. Gemeinsam wollen wir zum Beispiel die Klimavorhersagen weiter verbessern, aber auch an Innovationen für den Klimaschutz arbeiten. Dabei ergänzen sich die Stärken deutscher und chinesischer Forschung optimal", sagte Karliczek.

Mit dem chinesischen Bildungsminister Chen Baosheng unterzeichnete Bundesbildungsministerin Karliczek zudem eine Absichtserklärung, um unter anderem die Zusammenarbeit in der Berufsbildung weiter auszubauen.

Zudem werden deutsche und chinesische Universitäten ihre Zusammenarbeit in der geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschung verstärken. Die Freie Universität Berlin und die Peking Universität vereinbarten, gemeinsam mit weiteren deutschen und chinesischen Universitäten in Peking ein Maria Sibylla Merian Centre for Advanced Studies in the Humanities and Social Sciences aufzubauen. Bundesbildungsministerin Karliczek sagte dazu: "Ich freue mich, dass die Zusammenarbeit in den Geistes- und Sozialwissenschaften jetzt verstärkt wird. Das Centre wird dazu beitragen, dass das wechselseitige Verständnis in beiden Ländern wächst. Das stärkt auch die China-Kompetenz in Deutschland."

Absichtserklärung

Die Absichtserklärung im Wortlaut können Sie auf der Internetseite der Kultusministerkonferenz herunterladen.


Quelle oben: Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (KMK), kmk.org, 10.07.2018; Quelle unten: Bundesministerium für Bildung und Forschung - BMBF, bmbf.de, Aktuelles, 09.07.2018