Wirtschaftsboom im Emirat Sharjah

Lange Zeit im Schatten des berühmteren Nachbar-Emirats Dubai, hat das drittgrößte Emirat der Vereinigten Arabischen Emirate sich unspektakulär, aber kontinuierlich entwickelt. Ein Schwerpunkt der Arbeit und des Interesses der Sharjah Chamber of Commerce & Industry (SCCI) liegt in der beruflichen Bildung. Das Sharjah Institute of Technology wünscht sich eine Kooperation mit Deutschland.


Mit der früheren Beschaulichkeit des Emirats Sharjah ist es vorbei, und man begnügt sich schon lange nicht mehr mit der Rolle des "Kulturemirats".

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Schwerpunkt: Berufliche Bildung

Ein Schwerpunkt der Arbeit und des Interesses der Kammer Sharjah Chamber of Commerce & Industry (SCCI) liegt in der beruflichen Bildung.

"Deutschland ist bekannt für sein Know-how auf diesem Gebiet, und unser Sharjah Institute of Technology, das für die berufliche Bildung zuständig ist, wünscht sich eine Kooperation mit Deutschland in diesem Bereich. Wir wollen von dem guten Ausbildungssystem in Deutschland profitieren", so Al Midfa.

Die berufliche Bildung in Industrie und Dienstleistung wird als Motor für weiteres Wachstum gesehen, denn Sharjah ist bei der Industrieproduktion weiterhin auf dem Vormarsch.

Mit dem Engagement für die berufliche Bildung liegt man im Landestrend. Hintergrund für diese Entwicklung ist der im Juni 2009 erschienene Report zur beruflichen Bildung, den die Mohammed bin Rashid Al Maktoum-Stiftung in Dubai in Kooperation mit PricewaterhouseCoopers Middle East nach Befragung von fast 600 Entscheidungsträgern der Wirtschaft im Mittleren Osten und Nordafrika MENA-Region erstellen ließ. Im Brennpunkt stehen dabei Finanzdienstleistungen, Medien, Gesundheitswesen, Tourismus, IT, Transport, Logistik, Bau, Energie und Immobilien.

Ziel ist, der beruflichen Bildung im Land mehr Anerkennung zu verschaffen, wobei Regierung, Bildungseinrichtungen und Unternehmen zusammenarbeiten müssen, damit die nationale Jugend entsprechend qualifizierte Tätigkeiten ausüben kann und diese Arbeiten nicht auch in Zukunft Ausländern aus dem asiatischen Raum überlassen werden müssen.

Bleibt nur noch die nicht einfache Aufgabe, die einheimische Bevölkerung - und vor allem die Jugend - davon zu überzeugen, dass nicht jeder "Häuptling" sein kann, sondern auch einheimische "Blaukragen-Indianer" für die Zukunft auf dem Arbeitsmarkt unerlässlich sind.

"Das muss gelingen", so übereinstimmend der Generaldirektor der Kammer, Hussain Al-Mahmoudi, und Omer Mohammed Ali Salih, Leiter der Abteilung Wirtschaftskooperation und Auslandsbeziehungen.

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Quelle: Auszug eines Artikels von Barbara Schumacher auf ARAB FORUM, 01.07.2010