Indonesiens Industrie hat hohen Modernisierungsbedarf

Zur Belebung der indonesischen Industrie bedarf es innerhalb der Betriebe umfangreicher Maßnahmen zur Anhebung der Produktivität und Verbesserung der betrieblichen Effizienz. Benötigt werden neben neuen Maschinen, Anlagen, Ausrüstungen und modernen Technologien auch Managementmethoden und Fachkräfte, die eine optimale Verwertung der Ressourcen erlauben.


Indonesiens Industrie hat hohen Modernisierungsbedarf
Handelsliberalisierung zwingt zu mehr Produktivität / Hemmnisse erschweren Marktzugang


Autor: Necip C. Bagoglu

Die verarbeitende Industrie ist "Sorgenkind" der indonesischen Wirtschaft. Wegen zahlreicher Strukturprobleme und der schwachen Infrastruktur gelten viele Betriebe als wenig wettbewerbsfähig. Im Zuge der regionalen Integration und Öffnung der Märkte sind umfangreiche Investitionen erforderlich, bei denen ausländische Technik und Know-how zum Zuge kommen könnten. Die Regierung versucht, durch Maßnahmen zum Schutz der lokalen Industrie Zeit für die Anpassung zu gewinnen.

Die verarbeitende Industrie ist die Schwachstelle der indonesischen Wirtschaft. Wegen der vielfältigen bisher weitgehend ungelösten Strukturprobleme wächst dieser Bereich schon seit Jahren unterdurchschnittlich und kann sich im internationalen Wettbewerb nur schwer behaupten. So erreichte der Sektor, der an der Entstehung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) zu 26,4 Prozent beteiligt ist, 2009 ein reales Wachstum von nur 2,1 Prozent, während das gesamte BIP um 4,5 Prozent expandierte.

Eine allgemein niedrige Produktivität in den Betrieben, unzureichende Versorgung mit Elektrizität und Erdgas, hohe Transport- und Logistikkosten sowie ein Mangel an geeigneten Zulieferbetrieben, die eine Produktion mit hoher Qualität und international akzeptablen Standards erlauben, führen dazu, dass die Unternehmen des produzierenden Gewerbes der globalen und regionalen Handelsliberalisierung eher skeptisch gegenüber stehen, da sie befürchten, von der übermächtigen Konkurrenz - vor allem aus China - überrollt zu werden.

So löste auch das Anfang 2010 in Kraft getretene Freihandelsabkommen zwischen dem ASEAN-Bund (Association of South East Asian Nations) und der VR China, insbesondere in arbeitsintensiven Industriezweigen des Inselstaates, große Ängste aus. Nicht wenige Firmen in den Branchen Textilien, Bekleidung, Schuhe, Petrochemie und Elektronik sahen sich in ihrer Existenz bedroht. Einige Wirtschaftsverbände versuchten, mit Unterstützung von Industrieminister Hidayat in neuen Verhandlungen Sonderregelungen für Indonesien durchzusetzen, stießen dabei allerdings auf den Widerstand von Handelsministerin Pangestu, so dass es letztlich zu keiner Intervention kam.

Neben der Verbesserung der schwachen Infrastruktur bedarf es zur Belebung der Industrie innerhalb der Betriebe umfangreicher Maßnahmen zur Anhebung der Produktivität und Verbesserung der betrieblichen Effizienz. Benötigt werden nicht nur neue Maschinen, Anlagen und Ausrüstungen, sondern auch moderne Technologien, Managementmethoden und Fachkräfte, die eine optimale Verwertung der Ressourcen erlauben. In diesem Zusammenhang ergeben sich zahlreiche interessante Kooperationschancen für ausländische Firmen, die Technologien, Maschinen und Vorrichtungen, aber auch Dienstleistungen in den Bereichen Beratung, Planung und Ausbildung bereitstellen können.

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Quelle: Auszug Artikel bei Germany Trade & Invest, 31.05.2010