Ägypten: Fortbildung von Arbeitskräften ist Teil der Exportstrategie

Anläßlich des überraschenden Wachstums von Nicht-Öl-Exporten, erarbeitete die ägyptische Regierung gemeinsam mit dem Export Council eine Strategie zur weiteren Steigerung des Exports in diesem Bereich. Teil der Strategie ist die Fortbildung von Arbeitskräften. Bis 2013 sollen 600.000 Arbeiter trainiert und 400.000 neue Jobs geschaffen werden.

Exportinitiative

Im vierten Quartal 2009 wuchsen die ägyptischen Nicht-Öl-Exporte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum überraschend um 25 Prozent auf 4,6 Millarden US-Dollar. Um diese positive Entwicklung zu stützen, hat die ägyptische Regierung zusammen mit dem Export Council eine Strategie zur Steigerung der Exporte von derzeit 92 Millarden Ägyptische Pfund auf 200 Millarden Ägyptische Pfund bis 2013 erarbeitet.

Premierminister Ahmad Nazif hat Verhandlungen mit den Vorsitzenden des Councils und ihren verschiedenen Sektoren geführt und dabei versichert, dass die Regierung auch weiterhin die Wettbewerbsfähigkeit des Exportsektors stärken wird.

Dazu gehören unter anderem eine verbesserte Infrastruktur, die Bereitstellung von Bauland sowie die Fortbildung von Arbeitskräften. Als konkrete Ziele wurden genannt, dass 70 Millarden Ägyptische Pfund in neue Industrieprojekte investiert werden sollen, Training für 600.000 Arbeiter sowie 400.000 neue Jobs geschaffen werden sollen.

Die Zahl der Exportunternehmen soll sich von 1.800 auf 2.800 erhöhen. Um den Plan erfolgreich umsetzen zu können, sei es erforderlich, die nationale Industrie zu stärken und die Produktqualität zu verbessern. Der Import von Rohstoffen, die auch lokal gewonnen werden könnten, soll reduziert werden. Dazu sollen die entsprechenden Industriezweige Anreize erhalten.

Die Exporteure sind optimistisch, die ambitionierten Ziele auch tatsächlich erreichen zu können und verweisen darauf, dass die Exporte in 2004 noch 46 Millarden Ägyptische Pfund betrugen und bis 2008 auf 95 Millarden Ägyptische Pfund mehr als verdoppelt werden konnten.

Die Nahrungsmittelexporte sollen bis 2013 etwa auf 20 Millarden Ägyptische Pfund steigen. Im Jahr 2009 betrugen diese 10,8 Millarden Ägyptische Pfund und lagen damit um 10 Prozent höher als im Vorjahr.

Im laufenden Fiskaljahr sind 3,7 Millarden Ägyptische Pfund Exportsubventionen im Haushalt eingestellt.

Ein weiterer Schwerpunkt sind Trainingsmaßnahmen für Mitarbeiter. Laut Regierungsangaben durchliefen 78.000 Arbeiter im Jahr 2009 aus unterschiedlichen Sektoren die Programme .

Außerdem wurden drei von geplanten 12 Technologiezentren errichtet, davon eines für die traditionelle Industrietechnologie, eines zur Verbesserung von Produktion und Qualität und ein weiteres für den Textil- und Marketingbereich. Die Gebühren für eine Teilnahme an internationalen Messen wurden ebenfalls um 50 Prozent reduziert.

Deutsch-Arabische Industrie- und Handelskammer, DAIHK-Newsletter, Ausgabe April 2010