Ägypten: Studie belegt Erfolg der "Mubarak-Kohl-Initiative"

Die Mubarak-Kohl-Initiative Duales System (MKI-DS) bietet Ägyptern eine dreijährige Ausbildung mit der Vermittlung theoretischer und praktischer Kenntnisse an. Die wesentlichen Erfolge des Programms zeigen sich beim gelungenen Übergang der Teilnehmer von der Schul- in die Arbeitswelt.

Mitte März führte die Mubarak-Kohl-Initiative for Vocational Education, Training and Employment Promotion (MKI-vetEP) in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Arabischen Industrie- und Handelskammer DAIHK eine Veranstaltung zur Präsentation und Diskussion ihrer zweiten Absolventenverbleibsstudie "Tracer Study of MKI-Dual System Graduates of 2008" durch.

Eingeladen waren Vertreter aus der Privatwirtschaft und dem öffentlichem Sektor sowie Repräsentanten von Nichtregierungsorganisationen und der Mubarak-Kohl-Initiative Duales System (MKI-DS)-Absolventen. Zunächst wurden einige generelle Informationen zur Ausbildungs- und Beschäftigungssituation in Ägypten gegeben.

Gemäß einer Untersuchung des "Population Council" haben 2 Millionen Ägypter niemals eine Schule besucht. Besonders groß sei dieser Anteil in der ärmsten Schicht der Bevölkerung. Die Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen liege bei 16 Prozent. 50 Prozent der arbeitslosen Jugendlichen seien Absolventen der "vocational secondary schools". Die hohe Zahl sei ein Indikator für Schwierigkeiten beim Übergang von der Ausbildung zur Beschäftigung. Von den Beschäftigten arbeite ein Großteil im "informellen" Sektor.

MKI-Dual System (MKI-DS) bietet eine dreijährige Ausbildung mit der Vermittlung theoretischer und praktischer Kenntnisse an. Die kooperative Ausbildung, getragen von Staat und Privatsektor, unterscheidet sich damit vom Angebot der technischen Sekundarschulen. Auszubildende kommen von Anfang an mit arbeitsweltlicher Realität in Berührung. Dabei achtet MKI-DS bei den Partnerunternehmen darauf, dass sie in der Lage sind, die Teilnehmer angemessen auszubilden und zu behandeln.

Für viele Bereiche in Industrie und Dienstleistung bietet MKI-DS gezielte, nachfrageorientierte Ausbildungsprofile an. Dazu gehören beispielsweise Elektrotechnik, Mechanik, Textilarbeit, Bürokaufmann oder Koch. Die wesentlichen Erfolge des Programms zeigen sich beim Übergang der Teilnehmer von der Schul- in die Arbeitswelt.

Die aktuelle Studie macht deutlich, dass MKI-DS einen wesentlichen Einfluss auf Qualifikation und Arbeitseinstellung sowie Motivation der Absolventen hat. MKI-DS dient somit als Modell für die weitverbreitete ägyptische technische Sekundarschule (TSS). Diese schaffte es bisher nicht hinreichend, die technische Ausbildung dynamisch an die Anforderungen von Industrie und Gewerbe anzupassen.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD bewertet in einem Bericht von 2008 viele TSS-Einrichtungen als überholt und schlecht ausgestattet und empfiehlt eine stärkere Einbindung der Wirtschaft in die berufsbezogene Ausbildung.

MKI-DS setzt dies bereits um mit dem Erfolg, dass die MKI-Absolventen deutlich bessere Chancen auf dem schwierigen ägyptischen Arbeitsmarkt haben. Die Nachfrage nach entsprechenden Ausbildungsplätzen ist daher auch enorm.

 


Deutsch-Arabische Industrie- und Handelskammer, DAIHK-Newsletter, Ausgabe April 2010