DEG finanziert Neuinvestitionen in China

Der Chinesische Markt ist für mittelständische Unternehmen weiter attraktiv und ein Magnet für Investoren.

Allein im vergangenen Jahr flossen 53 Millarden Euro ausländische Direktinvestitionen nach China, davon kamen 650 Millionen Euro aus Deutschland. Durch den Beitritt zur WTO, einen riesigen Binnenmarkt mit wachsender Konsumnachfrage, hohe Wachstumsraten und günstige Produktionskosten gilt das Land derzeit als attraktivster Investitionsstandort weltweit.

Die
Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) begleitet seit Mitte der 80er Jahre mittelständische Unternehmen ins Reich der Mitte. Jetzt finanziert sie den Aufbau von Tochtergesellschaften der Hess Maschinenfabrik GmbH & Co. KG, Burbach-Wahlbach, und der Ludwig Krohne GmbH & Co. KG, Duisburg, mit.

Diese renommierten Unternehmen aus NRW verfügen über mehrjährige China-Erfahrung. "Auf über 120 Millionen Euro beläuft sich derzeit das China-Portfolio der DEG. Einen Großteil haben wir in Vorhaben deutscher Unternehmen investiert, die von Produktionsstätten von Autozulieferern bis zu einem Windpark reichen", sagte Dr. Winfried Polte, Sprecher der DEG-Geschäftsführung.

Die Hess Maschinenfabrik GmbH & Co. KG stellt komplette Fertigungsanlagen für die Betonsteinindustrie her. Sie ist einer der führenden Betonsteinmaschinen- und -formen-hersteller weltweit mit Produktionsstätten in Kanada, Frankreich und seit 1997 auch in China. Die Kapazitätsgrenzen der bestehenden Anlagen in Langfang, Provinz Hebei, sind erreicht. Derzeit entsteht ein neues Werk der Langfang Hess Building Materials Machinery Company Ltd. Die DEG beteiligt sich an diesem Unternehmen. "Der chinesische Markt hat heute bereits einen zweistelligen Anteil am Umsatz unserer Unternehmensgruppe. Das neue Werk ist für uns daher ein Eckpfeiler für den weiteren Ausbau des China-Geschäftes", sagte Lutz Selle, Geschäftsführer der Hess Maschinenfabrik GmbH& Co. KG.

Die Ludwig Krohne GmbH & Co. KG ist eines der führenden, innovativen Unternehmen der Durchfluss-Messtechnik. 1921 begann das Unternehmen mit der Fertigung in Duisburg. Heute beschäftigt das Unternehmen über 1.200 Mitarbeiter weltweit. In China ist Krohne seit den frühen 80er Jahren aktiv, 1987 gründete das Unternehmen sein erstes Joint-Venture, drei weitere folgten. Jetzt investiert Krohne in die 100%ige Tochter Krohne Measurement Technology Shanghai Co. Ltd. Hier wird eine neue Generation von elektromagnetischen und Ultraschall-Durchflussmessern für den Industriegebrauch gefertigt.

Die DEG stellt hierfür ein langfristiges Darlehen bereit. "China ist für Krohne der Markt mit den stärksten Wachstumsraten, die für unsere Kernprodukte im zweistelligen Bereich liegen", sagte Michael Dubbick, Mitglied der Geschäftsführung der Ludwig Krohne GmbH & Co. KG.

Jahrelang war der Einstieg in den chinesischen Markt nur über die Gründung deutsch-chinesischer Joint-Venture möglich. Das Know-how des Partners hinsichtlich Marktnähe, Kontakten und Mentalität sowie das Teilen des unternehmerischen Risikos sind wesentlicheVorteile eines Joint-Ventures. Dennoch bergen die Partnersuche und -prüfung sowie der hohe Abstimmungsbedarf auch Risiken, so dass viele Unternehmen sich heute für die Gründung von 100%igen Töchtern entscheiden. Ob Joint-Venture oder Tochtergesellschaft, die DEG finanziert Investitionen privater Unternehmen in China. Ihre Finanzierungen sind vielseitig – sie reichen von Darlehen über Mezzanin-Finanzierung bis zur Beteiligung – und sie passen sich in Betrag, Laufzeit und Ausgestaltung flexibel an die Erfordernisse der Investition an. Die Besicherung erfolgt in der Regel im lokalen Unternehmen. Das Außenbüro der DEG in Beijing betreut Unternehmen vor Ort. Darüber hinaus bietet die DEG westeuropäischen Unternehmen das PPP-Programm der Bundesregierung an, das investitionsvorbereitende und-begleitende Maßnahmen westeuropäischer Unternehmen mitfinanziert. Im Rahmen dieses Programmes führt beispielsweise die Ludwig Krohne GmbH & Co. KG ein Ausbildungsprogramm für seine chinesischen Zulieferer durch.