Berufsbildungs-Projekte China und Deutschland

Das Chinesische Zentrum berichtet über Projekte in der Beruflichen Aus- und Weiterbildung: Junge Chinesen werden ab August 2007 in Deutschland eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker absolvieren. In einem weiteren Projekt geht es um den chinesischen Aus- und Weiterbildungsbedarf in Agrarberufen.

Projekt der Beruflichen Bildung - Ausbildungsplätze für junge Chinesen zum Kfz-Mechatroniker gesucht

Seit Mitte Januar 2007 sind die 17 Teilnehmer des Projektes "Ausbildung für Chinesen zum Kfz-Mechatroniker" in Hannover und haben sich in der Landeshauptstadt bereits bestens eingelebt.

Die jungen Chinesen kommen aus Changchun, der Hauptstadt der Provinz Jilin im Nordosten Chinas. Sie haben dort eine Berufsfachschule für den Bereich Automobil besucht und sind begeistert über die Möglichkeit, ihr Wissen durch eine qualifizierte 3,5-jährige Ausbildung in einem deutschen Betrieb zu erweitern. Dies ist für die Jugendlichen vor allem daher interessant, da es am Standort Changchun das deutsch-chinesische Joint-Venture FAW VW gibt und dort wie anderswo in China gut ausgebildete Kfz-Mechatroniker dringend gebraucht werden.

Bevor es im August 2007 mit der Ausbildung in Deutschland losgehen kann, müssen die jungen Chinesen fleißig Deutsch lernen, um im Juli 2007 die Mittelstufenprüfung absolvieren zu können. Die deutschen Sprachkenntnisse sind eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Beginn der Lehre.

Für deutsche Kfz-Betriebe, die ein China-Engagement oder Kontakte zu chinesischen Automobilherstellern aufbauen möchten, sind die chinesischen Lehrlinge eine ideale Möglichkeit, die internationale Zusammenarbeit zu fördern und zu entwickeln.

Interessierte Betriebe, die einen chinesischen Auszubildenden zum 01. August 2007 aufnehmen möchten, können sich gerne an das Chinesische Zentrum, Hannover e.V. wenden.

Aus- und Weiterbildungsbedarf auf dem chinesischen Landwirtschaftssektor will gedeckt werden

Die chinesische Regierung unternimmt derzeit ernorme Anstrengungen, um den Landwirtschaftssektor zu modernisieren. Im ganzen Land herrscht großer Bedarf an Aus- und Weiterbildung in Agrarberufen.

Das Land Niedersachsen engagiert sich hierbei insbesondere in seiner Partnerprovinz Anhui. Unter Leitung des niedersächsischen Landwirtschaftsministers ist im vergangenen Jahr eine Wirtschaftsdelegation nach China gereist. Das Chinesische Zentrum war maßgeblich an der Organisation dieser erfolgreichen Reise beteiligt und wurde mit der Durchführung diverser Projekte betraut, die anlässlich des Besuches in Anhui vereinbart worden sind.

So kamen im letzten November die ersten 15 Fachkräfte nach Niedersachsen, um auf Einladung des Landwirtschaftsministeriums ein Praktikum zu absolvieren. Gemeinsam mit der DEULA, der Deutschen Lehranstalt für Agrartechnik, hat das Chinesische Zentrum ein abwechslungsreiches Programm unter anderem bestehend aus Schulung, Betriebsbesichtigungen und einem Besuch auf der Messe EuroTier 2006 organisiert.

Anfang März hat sich erneut eine Fachdelegation aus Anhui in Niedersachsen aufgehalten, um sich über ökologische Landwirtschaft und erneuerbare Energien zu informieren. Anlässlich dieses Besuches hat das Chinesische Zentrum eine Vereinbarung mit der Landwirtschaftskommission Anhui unterzeichnet, wonach die Kooperation im Bereich Aus- und Weiterbildung intensiviert werden soll.

Das Chinesische Zentrum ist auch gebeten worden, einen in der Provinz Anhui platzierten Antrag unter dem EU-Förderprogramm Asia-Invest zu stellen. Dieser Antrag wurde Anfang März eingereicht, und das Chinesische Zentrum ist zuversichtlich, dass die Projektidee die EU überzeugt und so der weiteren Aufbau von Geschäftsbeziehungen zwischen Agrarunternehmen aus Niedersachsen und Anhui gefördert werden kann.

Quelle: Newsletter, Ausgabe 1/2007, Chinesisches Zentrum, Hannover