+ + + Aktuelles vom Berufsbildungsforum + + +

 

Get-together Zum Abschluß des Berufsbildungsforums trafen sich die deutschen und internationalen Gäste beim Get-together und nutzten die Gelegenheit zum Netzwerken und Kontakte knüpfen.

Viele Gäste aus den ASEAN-Ländern nutzten die Gelegenheit und besichtigten im Anschluss an die Konferenz die Berufliche Schule für Medien und Kommunikation.
Abschlußpanel

Perspectives of ASEAN-German Collaboration

In der abschließenden Runde diskutierte Birgit Thomann, Abteilungsleiterin Internationalisierung der Berufsbildung / Wissensmanagement im Bundesinstitut für Berufsbildung, mit Gästen aus Malaysia, Deutschland und Vietnam über erforderliche Aktivitäten seitens Regierungen und Unternehmen im Hinblick auf Ausbildung, Qualifizierung und Beschäftigungsfähigkeit.

Die internationalen Gäste betonten ihr Interesse an der Zusammenarbeit mit Deutschland auf dem Gebiet der beruflichen Bildung.

Susanne Burger (Bildungsministerium) unterstrich, dass klar differenziert und herausgearbeitet werden muss, worum es in der gemeinsamen Arbeit eigentlich geht. Handelt es sich um Projekte auf lokaler oder auf staatlicher Ebene? Ist es ein Projekt oder geht es um Änderungen auf der Systemebene? Sollen vielleicht Weichen für einen bestimmten Sektor gestellt werden oder handelt es sich um eine sektorübergreifende Aufgabe? Zudem plädierte Burger dafür, dass Regierungen auch der Industrie Verantwortung für die berufliche Aus -und Weiterbildung übertragen.

Session 2 

Successful ASEAN-German Cooperation in the Technical and Vocational Education and Training (TVET) Sector

Die Sprecher diskutierten über Ansätze einer dual orientierten Berufsbildung in ASEAN-Ländern.

Auch in dieser Session, die Alexander Strecker, Geschäftsführer Alexander Strecker Management Consulting & Training, moderierte, bestätigten die Gäste die Diversität der Länder der ASEAN-Region. Daher muss jedes Land individuelle Lösungen finden, um den eigenen Fachkräftemangel zu bekämpfen und um die Lücke zwischen Bedarfen und Ausbildungsinhalten zu überwinden.

Insgesamt muss TVET nach den Erfahrungen der Redner anpassungsfähiger und flexibler werden. Flexibel und landesspezifisch muss auch das deutsche Modell der beruflichen Bildung angewendet werden.

In ASEAN-Ländern gibt es durchaus noch mangelnde Anerkennung für den TVET-Bereich. Um das Image zu verbessern, ist es wichtig, die Bedarfe der Industrie in den Vordergrund zu stellen. Die Industrie selbst wünscht sich vielfach Teilzeit-Modelle für eine berufliche Bildung. Weitere wichtige Argumente für ein positives TVET-Image müssen die "Kosten-Nutzen-Vorteile" sein.

 

Blick auf die Bühne mit den Spechern in der zweiten Session

Session 2: Successful ASEAN-German Cooperation in the Technical and Vocational Education and Training (TVET) Sector

Session 1 Developments and Perspectives – Education Initiatives in ASEAN / Participation of Industry in Technical and Vocational Training (TVET)

Die erste Session moderierte Marco Walde von der Auslandhandelskammer Vietnam. Die Beiträge zeigten:

  • In den Philippinen versucht man, durch Steuererleichterungen mehr TVET mit Unterstützung von Unternehmen zu schaffen, vor allem in wachstumsträchtigen Branchen wie Bau und Manufacturing.
  • Digitalisierung kann dabei helfen, im Ausland Innovationssprünge zu schaffen, beispielsweise bei der Erschließung ländlicher Gebiete.
  • Es bedarf einheitlicher Zertifikate.
  • Der öffentliche und der private Sektor müssen auf Augenhöhe kooperieren.
  • Systemberatung wird in Zukunft in der Zusammenarbeit mit der ASEAN-Region wichtiger werden.
Blick auf die Sprecher der Session

Session 1: Developments and Perspectives – Education Initiatives in ASEAN / Participation of Industry in Technical and Vocational Training (TVET)

 

Keynote Professor Dr. Hubert Ertl, Forschungsdirektor und stellvertretender Präsident im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), stellte unter dem Stichwort "Wer zahlt das alles?" Kosten und Nutzen der beruflichen Bildung in Deutschland dar.

Dabei zeigte Ertl auf, wie vielfältig und auf wie vielen Ebenen Unternehmen von Ausbildung profitieren. Ertl ist überzeugt, dass diese Benefits stärker kommuniziert werden müssen, auch an die ausländische Industrie.
Grußworte In ihren Grußworten bestätigten die Sprecher die weltweit wachsende Bedeutung der beruflichen Bildung weltweit, vor allem ihre strategische Bedeutung für die Weiterentwicklung der Wirtschaft.

Das deutsche System gilt als vorbildlich. Die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und ASEAN-Ländern ist für beide Seiten von großer Bedeutung. Dabei ist die Diversität der ASEAN-Region zu berücksichtigen, betonten die Sprecher. Sie wünschten sich, dass die bisherige Zusammenarbeit künftig ein "neues Level" erreicht.

Die Grußworte sprachen Reinhard Damm, stellvertretender Geschäftsführer vom Hamburger Institut für Berufliche Bildung, Hans-Georg Frey, Vorsitzender des Ostasiatischen Vereins und Robert Lorenz-Meyer, von der Handelskammer Hamburg.

Susanne Burger, Leiterin der Unterabteilung "Europa" im Bundesministerium für Bildung und Forschung, hob hervor, dass Bildung heute auch in ihren wirtschaftlichen Dimensionen wahrgenommen wird. Sie zeigte die zentralen Herausforderungen - Digitalisierung, Eingliederung von Flüchtlingen und immer mehr Studierende - auf, vor denen Deutschland aktuell steht.

Für Thailand ist das duale System eine Inspiration, sagte Seine Exzellenz Dr. Dhiravat Bhumichitr, Botschafter der Republik Thailand in Deutschland. Gleichzeitig stellt er fest, dass sich die Industrie noch zu wenig an der beruflichen Bildung beteiligt.
Eröffnung  Ulrich Meinecke, Leiter iMOVE, eröffnete das "Talent Pool Asia - Regional Spotlights: 1. ASEAN-Deutsche Berufsbildungsforum".

iMOVE, der Ostasiatische Verein und die Handelskammer Hamburg empfingen rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland und den ASEAN-Ländern bei der Premiere des Berufsbildungsforums in Hamburg.

Mit dem Veranstaltungsort "Berufliche Schule für Medien und Kommunikation", schlugen die Veranstalter dank der freundlichen Unterstützung des Hamburger Instituts für Berufliche Bildung (HIBB) die Brücke zur praktizierten Berufsbildung in Deutschland. 

Autorinnen: Anke Köller, Silvia Niediek

Quelle: iMOVE