Deutschland und USA: Bei der Berufsausbildung eng zusammenarbeiten

Die amerikanische Handelsministerin Penny Pritzker und Bundesministerin Johanna Wanka diskutierten auf der Hannover Messe 2016 über ein gemeinsames Vorgehen in der Berufsausbildung. Beide Länder wollen ihre Zusammenarbeit vertiefen.

Die Digitalisierung der Produktion und vernetzte Produktionsverfahren werden das Arbeitsleben der Fachkräfte sowohl in Deutschland als auch in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) weiter prägen.

Darauf muss sich auch die Berufsbildung einstellen. Darum haben Deutschland und die USA im Juni 2015 ein Kooperationsabkommen für eine vertiefte Berufsbildungszusammenarbeit unterzeichnet.

Auch bei der Diskussion von Handelsministerin Pritzker und Bundesbildungsministerin Wanka auf der Hannover Messe wurde klar: Beide Länder haben starke gemeinsame Interessen in der Berufsbildung und wollen auf diesem Gebiet noch enger zusammenarbeiten.

Das Thema der Runde lautete: "Innovation und Fachkräfte - die US-amerikanische Berufsausbildung in Orientierung am deutschen Dualen System".

Duale Berufsbildung für die USA enorm wichtig

Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sieht Handlungsbedarf gerade mit Blick auf Industrie 4.0

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka und Volker Treier, Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), treffen auf der Hannover Messe die US-Wirtschaftsministerin Penny Pritzker, um die Kooperation für den Aufbau der dualen Ausbildung in den USA voranzutreiben.

"Wenn die USA es ernst meinen mit der Re-Industrialisierung des Wirtschaftsstandortes, dann führt kaum ein Weg am Thema Berufsbildung vorbei", sagte Volker Treier hierzu dem "Handelsblatt". Denn: "Eine Berufsbildung, die einen solchen Prozess am besten unterstützt, findet zu 70 bis 80 Prozent in den Unternehmen, also dual, statt."

Deutschland habe an der Entwicklung in den Vereinigten Staaten ein "vitales Interesse", betonte Treier. Die USA seien das Land mit dem größten Bestand an deutschen Direktinvestitionen – 2014 waren es 224 Milliarden Euro –; und deutsche Unternehmen beschäftigten vor Ort aktuell mehr als 800.000 Menschen.

"Auch mit Blick auf die notwendige Zusammenarbeit mit den USA beim Thema 'Industrie 4.0' muss die berufliche Qualifizierung in unseren US-Tochterfirmen in den Blickpunkt gerückt werden", mahnte der DIHK-Außenwirtschaftschef.

Quelle oben: Bundesministerium für Bildung und Forschung - BMBF, Meldung, 25.04.2016

Quelle unten: Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK), 25.04.2016