Geschäftsmöglichkeiten auf dem spanischen Weiterbildungsmarkt
Bis 2020 muss Spanien seinen Anteil an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in mittleren Qualifikationsstufen mehr als verdoppeln.
Dadurch ergeben sich auf dem spanischen Weiterbildungsmarkt gute Geschäftsmöglichkeiten für externe und internationale Bildungsanbieter.
Facharbeitermangel setzt Unternehmen unter Druck
Die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den mittleren Qualifikationsstufen muss also mehr als verdoppelt werden.
Weiterbildung und lebenslanges Lernen werden sich daher zunehmend zu Schlüsselfaktoren für eine aktive Beschäftigungspolitik in Spanien entwickeln.
Alle internationalen Konzerngruppen, die großen spanischen Unternehmen und die deutschen Unternehmen in Spanien haben diesen Trend längst erkannt. Sie bieten ihrer Belegschaft bereits eine Vielzahl von Weiterbildungsmöglichkeiten.
Zu den Spitzenreitern unter den Weiterbildungsthemen zählen Managementkompetenzen, Technologien und Fremdsprachen. Dabei arbeiten die Unternehmen sowohl mit internen Ausbildern als auch mit externen Anbietern zusammen.
Externe Anbieter sind vor allem bei fachübergreifenden Fähigkeiten und Kenntnissen gefragt.
Finanzierung und Zertifikate
Je nach Mitarbeiterzahl führt jedes Unternehmen eine Weiterbildungsabgabe an die "Fundación Tripartita" ab und kann in diesem Rahmen Weiterbildungsmaßnahmen abrechnen.
Die spanischen Weiterbildungsabschlüsse heißen "Certificados de Profesionalidad".
Die Abschlüsse sind über das spanische Arbeitsministerium staatlich anerkannt und beruhen auf dem spanischen Kompetenzkatalog für das nationale Aus- und Weiterbildungssystem. Gleiches gilt für Berufsausbildungen in Spanien.
Unternehmen müssen in Berufsbildung investieren
Die EU prognostiziert, dass jeder europäische Arbeitnehmer von heute bis zum Jahr 2050 im Durchschnitt achtmal seine Arbeitsstelle wechselt.
Umso mehr werden auch spanische Arbeitgeber auf Fachkräfte angewiesen sein, die nicht jedes Mal neu eingelernt und erstqualifiziert werden müssen. Im Idealfall, so geben spanische Unternehmer an, sollten die Ausgaben für berufliche Aus- und Weiterbildung ein Drittel zu zwei Drittel betragen.
Man kann davon ausgehen, dass die Unternehmen in Spanien diese Vorstellung konsequent umsetzen werden. Daher ergeben sich gerade auf dem spanischen Weiterbildungsmarkt gute Geschäftsmöglichkeiten für externe und internationale Anbieter.
- Autoren: Markus Kemper, Tanja Nause, Simone Schlussas
Vorschau Spanien
iMOVE plant die Veröffentlichung der iMOVE-Marktstudie Spanien im Mai 2016.
Zeitgleich geht eine neue Marktseite Spanien online.
Quelle: iMOVE
Fotos: SEAT, Kühne + Nagel